Wetter Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 4. Januar, Aktualisierung 16:01 Uhr

| M. Hoffmann
Auch heute Nachmittag bestätigt das amerikanische Wettermodell die "Abkehr" einer nachhaltigen Milderung, wie sie in den letzten Tagen noch berechnet wurde. Im Detail liegen die Temperaturen von Donnerstag bis einschließlich Sonntag in weiten Teilen von Deutschland im Dauerfrostbereich, wobei in den Nächten unter "günstigen" Bedingungen über dem Süden von Deutschland Tiefstwerte von unter -20 Grad erreicht werden können. Erst zum Sonntag zeigt sich mit aufkommendem Niederschlag über dem Nordwesten eine Milderung, welche sich zum Beginn der Woche mit +0/+3 Grad sich etwas westlich der Linie Saarbrücken - Berlin durchsetzen kann - östlich davon sind -2/+2 Grad zu erwarten, wobei ab Höhenlagen ab ca. 400-600 Meter weiterhin Dauerfrost herrschen kann.

Der Höhepunkt der Milderung zeigt sich nach wie vor am 12. Januar, wo über dem Norden kurzzeitig Werte zwischen +5/+10 Grad erreicht werden könnten. Südlich der Mittelgebirge kann sich die Milderung zum aktuellen Stand wohl nur zum Teil durchsetzen. So sind über tieferen Lagen +0/+4 Grad und in den mittleren Lagen ab ca. 500 Meter -1/+2 Grad zu erwarten. Ab dem 13. Januar stellt sich nach den Berechnungen des amerikanischen Wettermodells eine zurückgehende Temperaturtendenz ein, welche mit Dauerfrost südlich der Mittelgebirge wieder für winterliche Optionen bis in tiefere Lagen hinab sorgen kann. Über Norddeutschland zeigt mit Tageswerten zwischen -1/+3 Grad eine eher nasskalte Tendenz, wobei Schneeoptionen bis in tiefere Lagen durchaus gegeben sind.

Die Details mögen sich in den kommenden Stunden und Tagen sicherlich noch in die eine oder andere Richtung verändern, allerdings bestätigt sich der Trend der letzten Simulationen: Milderung ja, aber wohl nur kurzzeitig mit anschließend höherer Wahrscheinlichkeit für winterliche/nasskalte Varianten - ob sich die Milderung auch in den mittleren Lagen über Süddeutschland durchsetzen kann, bleibt fraglich.

Eine deutlich zu milde Temperaturphase hat also wenig Chancen sich im zweiten Januar-Drittel durchzusetzen. Woran liegt das? Das Hochdrucksystem wird im Zeitraum vom 10./17. Januar westlich von England auf dem Atlantik berechnet. Tiefdrucksysteme ziehen somit von Island nach Skandinavien und da der hohe Luftdruck über Mitteleuropa fehlt, "tropfen", bzw. "rutschen" diese am östlichen Rand des Hochdrucksystems auf dem Atlantik über Mitteleuropa nach Süden ab und leiten somit eine zunächst nordwestliche, später auch nördliche bis nordöstliche Grundströmung ein. Da die Luft über die relativ warme Nord-, bzw. Ostsee geführt wird, kann diese sich erwärmen und über Norddeutschland für den nasskalten Temperaturcharakter sorgen, während über dem Landesinneren die Temperaturen langsam wieder in den Frostbereich absinken können.

Die Kontrollläufe berechnen den Hauptlauf nun gut in den Mittelwert eingegliedert, war dieser doch in den letzten Tagen doch noch deutlich wärmer als der Mittelwert. Der Temperaturmittelwert des Temperaturspektrums liegt jeweils am 10. & 12. Januar über dem Süden und Osten kurzzeitig bei +1 Grad, sinkt darüber hinaus auf unter 0 Grad ab. Über dem Norden liegt der Mittelwert vom 9./18. Januar mit +1/+3 Grad im positiv nasskalten Bereich, während über dem Westen der Mittelwert sich ab dem 16. Januar der 0 Grad Marke nähern kann.

Der Polarwirbel zeigt wenig Struktur und neigt im gesamten Zeitraum vom 4./18. Januar zu Wellenbewegungen entlang seiner Polarfront, was die Wahrscheinlichkeiten für Trogwetterlagen, bzw. meridionale Zirkulationsmuster erhöht. Das amerikanische Wettermodell berechnet zum 13. Januar im Ansatz eine Dipolausbildung des Polarwirbels, welchen es in den kommenden Tagen genauer zu beobachten gilt.

Anmerkung: es handelt sich hierbei um ein Update und Ergänzung der Winterprognose von heute Morgen. Die nächste Aktualisierung zum Wetter Winter 2017 erfolgt heute Abend gegen 21:00 Uhr an dieser Stelle.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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