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Wetter Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 2. Januar

| M. Hoffmann
Eine turbulente Wetterwoche steht bevor, mit so ziemlich allem, was das Wetter zu bieten hat. Milde bis sehr kalte Temperaturen, Schnee, Schneeregen, Eisregen, gefr. Regen, Graupel bis hin zu Regen und schwere Sturmböen sind auch noch dabei. Wie sich das alles im Detail abspielen kann, können Sie in der Wettervorhersage Januar 2017 nachlesen. Eines ist aber jetzt schon klar, langweilig wird es für Wetter-Interessierte nicht werden.

Mit anderen Worten - die Großwetterlage stellt sich um und die bis dato dominierende Hochdruckwetterlage wird durch eine zunächst nasskalte und zum Freitag hin kalte Wetterlage abgelöst. Der Winter wagt einen ersten Versuch. Wo und wie viel Schnee ist bis Freitag zu erwarten? Simuliert werden in den gängigsten Varianten der Wettermodelle bis einschließlich Freitag 0-1 cm nördlich der Linie Köln - Berlin. Südlich davon sind in tieferen Lagen 0,5-5 cm, in mittleren Lagen 2-8 cm und in höheren Lagen, sowie den Staulagen 5-20 cm, örtlich bis 40 cm und über den Alpen von Deutschland, Österreich und der Schweiz 20-80 cm zu erwarten.

Der erste Wintertag über dem Norden könnte am Freitag erreicht werden, wo mit einer nordöstlichen Grundströmung sehr kalte Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz geführt werden können. Verbreitet sind dann Tageswerte zwischen -8/-1 Grad zu erwarten, lediglich in Küstennähe und über dem äußersten Westen und Nordwesten kann auch die 0 Grad Grenze überschritten werden.

Wie lange bleibt der Winter? Dazu zunächst einmal die Betrachtung der Großwetterlage zum 6. Januar. Ein Hochdrucksystem liegt mit seinem Kerngebiet direkt über Deutschland und baut zum Kontinentalhoch über Russland eine Hochdruckbrücke auf. Im Verbund mit einem Tiefdrucksystem über dem südöstlichen Europa werden sehr kalte Luftmassen arktischen Ursprungs weit nach Süden geführt, Deutschland wird davon nur kurzweilig betroffen sein, denn schon am 7. Januar sorgen nachrückende Tiefdruckausläufer über Skandinavien für eine Abschnürung des Kaltlufttransportes und das Hochdrucksystem kann die Hochdruckbrücke zum Kontinentalhoch nicht aufrechterhalten. In Folge dessen kippt zum 7./8. Januar dir Hochdruckachse von Südwest-Nordost auf West-Ost, was die Windrichtung über Deutschland auf westliche Richtungen drehen und somit in der Höhe mildere Luftmassen heranführen kann. Da Deutschland aber noch weitgehend unter Hochdruckeinfluss liegt, sind allenfalls schwache Niederschläge zu erwarten, welche bei ansteigenden Temperaturen von +3/+8 Grad über dem Norden und -2/+2 Grad über dem Süden teils als Schnee, teils auch als Schneeregen oder Regen niedergehen können.

Im Zeitraum vom 8./10. Januar verlagert das Hochdrucksystem seine Position weiter nach Westen in Richtung England und später nördlich der Azoren auf den Atlantik, so dass kurzweilig noch etwas mildere Luftmassen mit Hilfe der Tiefdrucksysteme zwischen Island und Skandinavien nach Deutschland geführt werden können. Berechnet werden bspw. am 10. Januar Tageshöchstwerte, welche über dem Norden zwischen +5/+10 Grad und über dem Süden zwischen +2/+5 Grad liegen können. Eine vorhandene Schneedecke wird bis zum 10. Januar mit höherer Wahrscheinlichkeit in tieferen Lagen nicht mehr vorhanden sein und auch für die mittleren Lagen zwischen 400-600 Meter zeigt sich eine stark zurückgehende Tendenz der Schneedecke.

Nach den Berechnungen des amerikanischen und auch europäischen Wettermodells kann mit der Verlagerung des Hochdrucksystems auf den Atlantik die Milderung nur von kurzer Dauer sein, bevor zum 11./12. das Zirkulationsmuster auf nordwestliche, später auch nördliche Richtungen drehen und damit den zweiten Versuch des Winters sich über Deutschland festzusetzen unterstreicht.

Wie wahrscheinlich ist die Milderung im Zeitraum vom 7./11. Januar? Der Hauptlauf des amerikanischen Wettermodells gehört zu den wärmeren, teils auch wärmsten Varianten der Kontrollläufe und liegt am 10. Januar in 1.500 Meter Höhe bei +1/+3 Grad - der Mittelwert der Kontrollläufe liegt hingegen bei -1/-5 Grad, was eine durchgreifende Milderung vor allen über Ost- und Süddeutschland noch in Frage stellt, während sich über dem Norden und Westen - schon alleine aufgrund der Windrichtung - die Milderung mit höherer Wahrscheinlichkeit einstellen wird. Im Detail kommt es aber auch noch auf die Lage des Hochdrucksystems und die entsprechende Durchmischung der Luftmassen an. Mit anderen Worten: Milderung ja, nur die Intensität der Milderung bleibt abzuwarten. Wie stehen die Chancen auf den zweiten Vorstoß des Winters im zweiten Januar-Drittel? Dieser wird seit einigen Tagen bereits simuliert, was die Eintreffwahrscheinlichkeit grundsätzlich einmal erhöht. Die Kontrollläufe "ziehen" mit und berechnen ein Temperaturspektrum, welches am 12. Januar zwischen -13/+6 Grad (Mittelwert: -3/-2 Grad über dem Süden und Osten und +1/+2 Grad über dem Westen und Norden) und am 16. Januar zwischen -12/+8 Grad (Mittelwert: -3 Grad über dem Süden und Osten und +/-0 Grad über dem Westen und Norden) liegen kann. Anders ausgedrückt sieht eine durchgreifende und nachhaltige Milderung anders aus und interpretiert man die Kontrollläufe, so steht gegenüber dem langjährigen Mittelwert ein durchschnittlicher, Phasenweise auch zu kalter Temperaturverlauf bevor, was einem der Jahreszeit entsprechenden Wettercharakter entspricht. Die nächsten Aktualisierungen erfolgen heute Nachmittag gegen und heute Abend gegen , jeweils an dieser Stelle.

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