Wetter Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 18. Dezember

| M. Hoffmann
Die aktuellen Simulationen der Wettermodelle berechnen im Mittel von Weihnachten bis Wetter Silvester 2016 wenig winterliche Varianten in tieferen Lagen. Viel wahrscheinlicher sind zum heutigen Stand nasskalte bis milde Varianten, wobei bei der nasskalten Variante die Schneefallgrenze unter Umständen bis auf 600 Meter absinken könnte. Da die Wettermodelle dies noch unterschiedlich Interpretieren, wir sich in den kommenden Stunden und Tagen sicherlich noch die eine oder andere Veränderung ergeben können.

Dennoch, welche Wetterlagen könnten sich Anfang Januar 2017 ergeben? Drei Varianten zeigen sich zum heutigen Stand am wahrscheinlichsten. Zum einen eine Hochdruckposition über Deutschland, bzw. dem östlichen Europa, was einen weiterhin milden und trockenen Wettercharakter bis Anfang des neuen Jahres zur Folge haben kann.

In der zweiten Variante verlagert sich die Hochdruckposition langsam aber dennoch stetig weiter auf den Atlantik und richtet sich Anfang Januar steiler nach Norden in Richtung England/Island auf, so dass sich rückseitig auch kältere Optionen über Deutschland, Österreich und der Schweiz ergeben können.

In der dritten Variante kann sich mit einem Zentraltief bei Skandinavien eine westlich orientiertes Strömungsmuster durchsetzen, welche einen windigen, unbeständigen und nasskalten Wettercharakter zur Folge haben kann.

Damit in ein sich aufkeilendes Hochdrucksystem wie in Variante zwei herausbilden kann, muss der Kaltluftzustrom über dem östlichen Kanada in Richtung Neufundland anders verlaufen, ansonsten ist das nur von kurzer Dauer und das gewohnt milde Muster würde sich darüber hinaus wieder fortsetzen können. Dazu ein Blick auf den Polarwirbel. Hier zeigt sich nach den aktuellen Berechnungen zum 1. Januar 2017 ein kräftiger Kältepol zwischen Kanada und Grönland mit der weiteren Tendenz in Richtung Neufundland ab zufließen, was die Wahrscheinlichkeiten auf eine kühlere Temperaturphase geringer erscheinen lässt. Ein sog. Minor-, oder gar Major-Warming in Stratosphärenhöhe, was den Polarwirbel auf einen andere Art und Weise stören könnte, wird bis auf weiteres nicht in Aussicht gestellt. Der sog. AO-Index zeigt sich bis in das neue Jahr hinein positiv, was die zonalen Winde im Normalzustand (West-Ost) halten sollte. Mit anderen Worten sind zum aktuellen Stand im Wettertrend bis in das neue Jahr hinein milde bis nasskalte West- / Südwestwetterlagen am wahrscheinlichsten.

Das Langfristmodell zeigt aber noch einen anderen Trend für Januar 2017 auf. Demnach liegt die Temperaturabweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert mit -0,5/+0,5 Grad im weitgehend normalen Bereich, was winterliche Verhältnisse im Januar nicht ausschließt. Das Niederschlagserwartung wird nach dem Langfristmodell leicht negativ berechnet (zu trocken). Für Februar bleibt die Wetterprognose des Langfristmodells seit Wochen - eigentlich seit September - unverändert mit einer Abweichung von +1/+2 Grad im zu warmen Bereich bei einer Niederschlagserwartung, welche sich im Sollbereich bewegen kann. Die nächste Aktualisierung erfolgt heute Abend gegen 20:30 Uhr an dieser Stelle.
Update Wetter Winter 2016/17:
Das amerikanische Wettermodell zeigte schon heute Nachmittag eine Tendenz, sich mit seinen Berechnungen mehr der des europäischen Wettermodells anzupassen. Heute Abend erfolgte eine Bestätigung dessen. Wenngleich beide Varianten noch unterschiedlich sind, aber das amerikanische Wettermodell bestätigte seine Varianten mit einer Hochdruckdominanz vom 24./31. Dezember heute nicht mehr.

So erstreckt sich das Temperaturspektrum am 24. Dezember von +4/+8 Grad am 25. Dezember von +0/+5 Grad und am 26. Dezember von +4/+8 Grad bei einer insgesamt erhöhten Niederschlagswahrscheinlichkeit. Die Schneefallgrenze schwankt demnach zwischen 600-1.000 Meter und kann in den Nächten auch bis auf 400 Meter absinken. Potential für Starkwindereignisse sind nun auch in den Bruchrechnungen des amerikanischen Wettermodells zu finden.

Im Zeitraum zwischen dem 27./31. Dezember positioniert sich die atlantische Frontalzone nicht über Skandinavien, stattdessen im Bereich zwischen Island und England, was Deutschland, Österreich und die Schweiz erneut auf die milde Vorderseitenanströmung bringt. Doch anstatt hochdruckdominiertes Wetter zeigt sich mit einer erhöhten Niederschlagsneigung der größere Einfluss der Frontalzone.

Für Silvester werden Tageswerte zwischen +5/+10 Grad bei einer erhöhten Niederschlagsneigung berechnet. In den ersten Januar-Tagen wenig Veränderungen. Atlantikwetter bleibt ein dominanter Faktor in der Wetterentwicklung.

Kontrollläufe sind insgesamt kühler geworden. So liegt der Mittelwert in ca. 1.500 Meter Höhe zwischen +0/+3 Grad - immer noch viel zu mild, eröffnet aber dennoch einen größeren Spielraum für ein paar Flocken bis auf mittlere Lagen hinab. Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6), liegen am 26. Dezember bei 5/35/60 (gestern: 10/25/65) und am 2. Januar bei 15/25/60, was die bescheidenen Wahrscheinlichkeiten für einen Wintereinbruch noch einmal unterstreicht.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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