Wetterprognose und Wettervorhersage
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Update Wetter Winter 2016/17:
Geht es nach den Berechnungen des amerikanischen Wettermodells, so setzte sich heute Nachmittag und auch heute Abend der hohe Luftdruck über Mitteleuropa durch. Jedoch jeweils in einer unterschiedlichen Achsausrichtung. Einmal von Ost nach West und einmal von Süd nach Nord. Die Ost-West Variante hätte einen neblig-trüben und relativ frischen Wettercharakter zur Folge, während eine Süd-Nord Ausrichtung milde Temperaturen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für Sonnenschein zum Ergebnis gehabt hätte. Beide Varianten sind aber über Weihnachten wenig winterlich. Auch darüber hinaus wurde bis zum Jahresende eine Hochdruckposition über Mitteleuropa berechnet, was nur sehr wenig Optionen für winterliche Verhältnisse bietet. Allerdings ist für Freunde des Winterwetters eine Hochdruckposition über Mitteleuropa besser, als eine über dem östlichen Europa. Warum? Ein Wetterwechsel bleibt somit zumindest im Bereich des Möglichen.
Gänzlich anders ist erneut die Simulation des europäischen Wettermodells. Auch hier hat sich tagsüber nichts verändert. Am 24. Dezember noch relativ ruhig und weitgehend trocken, ab dem 25. Dezember zunehmend windig, unbeständig und nasskalt mit Schneeoptionen ab den mittleren Lagen. Starkwindereignisse sind erneut nicht auszuschließen. Der Unterschied zur Simulation des amerikanischen Wettermodells liegt darin, als dass sich das Hochdrucksystem nicht über Mitteleuropa festigen kann und sich in zwei autarke Teile aufsplittet. So liegt das Azorenhoch in kugelrunder Formation über dem Azoren (etwas nördlich verschoben) und das Kontinentalhoch liegt für Mitteleuropa unerreichbar über dem westlichen Russland. In Folge dessen kann sich die atlantische Frontalzone über Skandinavien festsetzen und über Deutschland, Österreich und der Schweiz Wetterlagen aus westlichen bis nordwestlichen Richtungen bescheren. Erst nach Weihnachten könnten sich aus dieser Konstellation heraus auch kühlere Varianten ergeben
Es ändert sich also über Weihnachten heute Abend nichts und auch darüber hinaus bleibt noch vieles an Möglichkeiten offen. Man darf gespannt sein, welches Wettermodell recht behalten wird und auch eine weiße Weihnacht ist noch immer nicht mit 100 prozentiger Sicherheit vom Tisch. Die Kontrollläufe stützen eine Zunahme der Niederschlagswahrscheinlichkeit ab dem 25. Dezember bei einem Temperaturmittel, welches gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu mild/zu warm ist.
Vergleicht man die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6), gegenüber heute Nachmittag, so liegen diese am 26. Dezember bei 10/25/65 (heute Mittag: 5/35/60) und am 30. Dezember bei 15/25/60 (heute Mittag: 20/40/40). Eine klare Sache also? Im Prinzip ja, wenn da nicht die nasskalte Variante des europäischen Wettermodells wäre und (noch) nicht in das Entwicklungsmuster passt. Aber ein nachhaltiger Wintereinbruch bis in tiefere Lagen hinab ist derzeit wenig wahrscheinlich.
Der Polarwirbel wird zum Jahresende wieder in die "Zange" genommen. Ein Hoch über Kanada/Alaska und ein weiteres Hoch über Europa "quetschen" den Polarwirbel zusammen. Da sich aber Hochdrucksysteme im und Tiefdrucksysteme gegen den Uhrzeigersinn drehen, bedeutet das auch gleichzeitig einen weiteren Kaltlufttransport in Richtung östliches Kanada/Neufundland. AO- und NAO-Index mit abfallender Entwicklung jedoch überwiegend im positiven Bereich, zonale Winde positive und intakt. Minor- oder gar ein Major-Warming in Stratosphärenhöhe nicht in Sicht.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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