Wetter Winter 2016/17 - Wetterprognose vom 7. Dezember

| M. Hoffmann
In den kommenden Tagen ist bis einschließlich Montag mit milden Temperaturen und ab Freitag auch mit nahezu frostfreien Nächten zu rechnen - lediglich in Talsenken und bei Aufklaren ist örtlich noch Nachtfrost möglich. Niederschlag ist auch zu erwarten, dieser beschränkt sich jedoch zumeist auf die Gebiete nördlich der Linie Köln - Berlin, während über Süddeutschland häufiger auch mal die Sonne zum Vorschein kommen kann (Details s. Wettervorhersage Dezember).

Der Zeitraum über den Montag hinaus zeigte sich in den Simulationen der Wettermodelle in den letzten Tagen spannend, da eine milde Südwest- bis Südwestwetterlage durch ein Hochdrucksystem über dem Bereich zwischen England, Skandinavien und Deutschland verhindert werden könnte. Das Hochdrucksystem wird auch in den heutigen Simulationen der Wettermodelle über diesen Gebieten berechnet, jedoch - wie es sich im gestrigen Tagesverlauf schon angedeutet hat - weiter östlicher positioniert.

Was hat die aktuell berechnete Hochdruckposition für Wetterentwicklungen vom 12./17. Dezember zur Folge? Geht es nach der Berechnung des amerikanischen Wettermodells, so kommt es zur Ausbildung eines Hochdruckkeils zwischen den Azoren und Deutschland, bei der Deutschland, Österreich und die Schweiz im gradientenschwachen Umfeld des Hochdrucksystems liegen können. So neigt das Wetter zu einem neblig-trüben, bzw. hochnebelartig bewölkten Charakter, wo es die Sonne zunehmend schwerer haben kann, sich durchzusetzen. Je nach Sonnenscheindauer ist mit Tageswerten zwischen +4/+8 Grad, bzw. -2/+5 Grad zu rechnen.

Etwas anders ist die Berechnung des europäischen Wettermodells, welches das Hochdrucksystem am 14./15. Dezember über Osteuropa deutlich weiter östlich positioniert und keine Verbindung zum Azorenhoch aufbauen kann. Deutschland, Österreich und die Schweiz geraten dadurch auf den westlichen Hochdruckgradienten, was mit Hilfe der Tiefdrucksysteme über dem Atlantik die Zirkulation auf südliche Richtungen drehen lassen kann. Auch nach dieser Simulation wäre tagsüber mit milden +4/+8 Grad zu rechnen bei einer von Westen her zunehmenden Niederschlagsneigung.

Das Hochdrucksystem kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit - ob es aber kalt, mäßig mild oder warm wird, hängt von der Hochdruckposition an sich ab. Die Kontrollläufe berechnen mehrheitlich eine schwache Niederschlagsneigung im Zeitraum vom 12./17. Dezember, was auf die Hochdruckdominanz schließen lässt. Das Temperaturspektrum liegt am 13. Dezember zwischen -3/+9 Grad (Mittelwert: +6 Grad über dem Westen, +5 Grad über dem Norden und +3/+4 Grad über dem Süden und Osten) und am 17. Dezember zwischen -5/+7 Grad (Mittelwert: +4/+5 Grad über dem Norden und Westen und +2/+3 Grad über dem Süden und Osten). Allein die Temperaturspanne der Tagestemperaturen zwischen Dauerfrost und milden Werten bis +7 Grad zeigt, wie sehr es auf die Hochdruckposition und die Möglichkeit von Nebelausbildung ankommen wird. Mit einem Wintereinbruch hat das aber so gar nichts gemeinsam - vielmehr ist so ein Hochdrucksystem eine eher "unspannende" und für Meteorologen langweilige Angelegenheit.

Schaut man sich Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6) an, so liegen diese am 13. Dezember bei 20/35/45 und am 17. Dezember bei 20/40/40 und zeigen im Trend für den Zeitraum vom 13./17. Dezember eine höhere Wahrscheinlichkeit für normale bis zu warme Temperaturen. Ob sich in der Vorweihnachtszeit etwas verändern und welche Auswirkungen das selbst auf Weihnachten haben kann, klären wir gegen 17:00 Uhr in einem weiteren Wettertrend zum Wetter Weihnachten 2016. Gegen 20:45 Uhr erfolgt an dieser Stelle mit einem kurzen Update eine Zusammenfassung des Tages mit den aktuellen Entwicklungen der Wettermodelle vom Abend.
Update Wetter Winter 2016/17:
Beide Wettermodelle simulieren eine annähernd gleiche Wetterentwicklung im zweiten Dezember-Drittel. Ein Hochdrucksystem dominiert den Wettercharakter im Zeitraum vom 12./16. Dezember. Die Tageswerte können - je nach Sonnenscheindauer - zwischen +2/+7 Grad, bzw. bei Dauernebel zwischen -3/+2 Grad liegen. Es sind nach den Kontrollläufen auch noch kältere Varianten möglich. So liegt der Mittelwert des Temperaturspektrums am 12. Dezember zwischen +6/+7 Grad über dem Norden und Westen und +4/+5 Grad über dem Süden und Osten und am 16. Dezember zwischen +1/+2 Grad über dem Süden und Osten und +3/+4 Grad über dem Norden und Westen. Insgesamt wenig winterlich.

Was seit gestern konstant berechnet wird, ist ein wechselhafter, unbeständiger und nasskalter Ausklang des zweiten Dezember-Drittels mit einer Trogoption zum Beginn des letzten Dezember-Drittels über Deutschland, Österreich und der Schweiz. So liegt das Temperaturspektrum der Kontrollläufe am 23. Dezember zwischen -12/+8 Grad bei einem Mittelwert von -1 Grad über dem Süden und Osten und +1/+2 Grad über dem Norden und Westen.

Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6), liegen am 18. Dezember bei 25/55/20 und am 23. Dezember bei 55/35/10 - weiße, oder zumindest kalte Weihnachten 2016 gar nicht mehr so abwegig? Man wird noch abwarten müssen!

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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