Wetterprognose und Wettervorhersage
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Update Wetter Winter 2016/17:
Auch heute Nachmittag simulierte das amerikanische Wettermodell nach einer windigen, ja teils auch stürmischen Wetterphase zwischen dem 12./15. Dezember im weiteren Verlauf bis zum 20. Dezember in Form eines Hochdrucksystems über Mitteleuropa eine Wetterberuhigung. Heute Abend hat sich nur unwesentlich am wenig winterlichen Ergebnis verändert, jedoch zeigt sich zum 12. Dezember ein schwaches Hochdrucksystem über Skandinavien, welches mit entsprechender Intensität auch kältere Luftmassen nach Deutschland führen "könnte".
Das europäische Wettermodell bestätigt mit Ausnahme vom 11./12. Dezember eine milde Temperaturphase bis zum 15. Dezember - in Summe ebenfalls wenig winterlich bis zur Monatsmitte.
Der AO-Index, welcher vereinfacht ausgedrückt den Zustand des Polarwirbels beschreibt, zeigt sich nach den aktuellen Berechnungen mit einem breiten Spread wieder Entwicklungsfreudiger. Die bis dato instabile Verfassung des Polarwirbels mit vermehrten Wellenbewegungen entlang der Polarfront, könnte sich demnach im zweiten Dezember-Drittel entweder stabilisieren, oder weiterhin zur Instabilität neigen. Was hätte das für Auswirkungen? In der Theorie sind Nordwest-, West- bis Südwestwetterlagen bei einem intakten Polarwirbel häufiger als Nord-, Süd-, oder Ostwetterlagen. Anders formuliert macht ein intakter Polarwirbel normale bis zu warme Wetterlagen wahrscheinlicher, als zu kalte und andersherum.
Ein Hochdrucksystem über den Aleuten sorgt noch bis zum 15. Dezember für eine erhöhte Instabilität des Polarwirbels. Das Hochdrucksystem versucht mit dem auf der gegenüberliegenden Seite befindlichen Hochdrucksystem zwischen den Azoren, England und Deutschland eine Hochdruckbrücke quer durch den Polarwirbel aufzubauen. Diese Entwicklung wird schon seit einer geraumen Zeit berechnet und hätte im "Extremfall" eine Dipolausbildung des Polarwirbels mit anschließendem Polarwirbelsplit zur Folge. Aktuell wird lediglich im Ansatz eine Dipolausbildung berechnet. Mit anderen Worten ist das Hochdrucksystem über den Aleuten zum heutigen Stand noch ein Unsicherheitsfaktor, was die Stabilität des Polarwirbels anbelangt und sich im AO-index widerspiegelt.
Der NAO-Index (Verhältnis zwischen Azorenhoch und Islandtief) zeigt sich neutral bis negativ. Das spricht mehrheitlich für eine nasskalte Witterung im zweiten Dezember-Drittels.
Das Langfristmodell berechnet den Dezember mit einer Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert mit -0,5/+0,5 Grad im normalen Bereich. Der Januar wird mit einer Abweichung von +0,5/+1 Grad leicht zu mild und der Februar 2017 mit +1/+2 Grad zu mild bis zu warm berechnet. In Summe fällt der nach der Wettervorhersage des Langfristmodells der Winter 2016/17 leicht zu mild aus. Im Niederschlagsverhalten zeigt sich ein etwas zu trockener Dezember und ein gegenüber dem Sollwert unauffälligen Januar und Februar. Das Langfristmodell der NASA berechnet den Dezember mit einer Abweichung von +1/+2 Grad zu warm und den Januar und Februar mit einer Abweichung von +0,5/+2 Grad leicht zu mild bis zu warm.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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