Wetterprognose und Wettervorhersage
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Update Wetter Winter 2016/17:
Das amerikanische Wettermodell berechnete in seiner Simulation von heute Nachmittag erneut im Zeitraum vom 7./13. Dezember die Entwicklung einer Südwestwetterlage über Mitteleuropa, welche mit relativ milden Temperaturen das Wetter über Deutschland, England und Österreich beeinflussen könnte. Stand damit aber noch konträr zu den Berechnungen des europäischen Wettermodells. Heute Abend hat sich kaum etwas verändert, wenngleich im zweiten Dezember-Drittel sich auch der Spielraum für eine westlich bis nordwestlich orientierte Großwetterlage eröffnet.
Das europäische Wettermodell bleibt unverändert bei seiner Variante Hochdruck Mitteleuropa, teils auch mit einer Abwandlung, bei der Deutschland, Österreich und die Schweiz auch auf den südlichen Hochdruckgradienten gelangen könnte, was im Zeitraum vom 5./8. Dezember auch eine kühle bis kalte Ostwetterlage ermöglichen könnte.
Die Kontrollläufe stützen so langsam eine für die Jahreszeit zu milde Temperaturentwicklung im Zeitraum vom 6./13. Dezember mehrheitlich, wenngleich die Berechnungen des amerikanischen Wettermodells sich noch immer im oberen Bereich der Varianten bewegen. Deutlicher zeigt sich das im Vergleich der Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6) gegenüber heute Nachmittag. So liegen diese am 9. Dezember bei 5/45/50 (heute Mittag: 5/50/45) und am 14. Dezember bei 30/55/15 (heute Mittag: 30/35/35). Mit anderen Worten wären zwar mit Dauernebel durchaus winterliche Temperaturverhältnisse möglich, mit Winterwetter hat das aber wenig gemeinsam - vielmehr könnten die Temperaturen mit +3/+8 Grad in dem für die Jahreszeit auch zu milden Bereich liegen. Erst im zweiten Dezember-Drittel zeigen sich auch wieder vermehrt winterliche Varianten.
Das wohl entscheidende "Zünglein an der Waage" ob eine milde Südwestwetterlage kommt oder nicht, wird aber wohl der Polarwirbel und dessen Zustand sein. Schaut man sich den sog. AO-Index und NAO-Index an, so sind diese nahezu "orientierungslos", kommen aber aus dem deutlich negativen Bereich durchaus in den neutralen bis positiven Bereich. Sprich: eine Wandlung des Polarwirbels hin zu einem stabileren Zustand ist durchaus möglich, wobei sich daraus aber keine Aussage über den Zustand des Winters im zweiten Dezember-Drittel über Mitteleuropa treffen lässt.
Die Wettermodelle berechnen weiterhin Hochdruckeinschübe in Richtung Nordpol - mal geschieht das mehr von den Aleuten, mal mehr von sibirischer Seite aus - einigermaßen Stabil wird hingegen das Hochdrucksystem auf der gegenüberliegenden Seite im Bereich zwischen Island, England, den Azoren und Portugal berechnet. Eine Dipolausbildung des Polarwirbels ist weiterhin möglich, was einen Polarwirbelsplit zum zweiten Dezember-Drittel nicht unwahrscheinlich macht und wurde in den letzten Tagen bereits immer wieder einmal simuliert. Sollte das gelingen, kann - unter entsprechenden Voraussetzungen - alles recht schnell gehen. Entweder Deutschland liegt auf der warmen, oder aber auch kalten Seite des Trogvorstoßes, was zum heutigen Stand aber noch einen spekulativen Charakter hat. Nichtsdestotrotz sorgen die Hochdrucksysteme für weitere Störimpulse gegen einen sich möglichweise stabilisierenden Polarwirbel. Man wird weiterhin abwarten müssen, wie sich der Winter entwickeln kann und wie lange eine möglicherweise milde Hochdruckwetterlage oder Südwestwetterlage anhalten wird.
Das Langfristmodell ist jedenfalls von den jüngsten Entwicklungen unbeeindruckt. Der Dezember soll nach der aktuellen Wettervorhersage des Langfristmodells mit einer Abweichung von -0,5/+0,5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert normal, der Januar 2017 mit einer Abweichung von +0,5/+1 Grad leicht zu mild und der Februar 2017 mit einer Abweichung von +1/+2 Grad zu warm ausfallen. Im Schnitt also ein leicht zu warmer Winter 2016/17.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2022 | +2,8 | +3,3 | +1,9 | 55,3 l/m² - etwas zu trocken |
Februar 2022 | +4,5 | +4,1 | +3,0 | 84 l/m² - zu nass |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2022 | +10,56 | +2,3 | +1,23 | 672 l/m² - zu trocken |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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