Wetterprognose und Wettervorhersage
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Update Wetter Winter 2016/17:
Mal so ganz nebenbei und im Abendupdate ist eine "emotionale" Äußerung ja schon auch mal erlaubt: das was das amerikanische Wettermodell heute Abend simuliert ist schon etwas Besonderes und auch außergewöhnliches, was so sicherlich nicht eintreten wird und man in der Meteorologie auch nicht allzu oft zu Gesicht bekommt - selbst in der Simulationswelt. Da staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich.
Was ist passiert? Für Anfang Dezember berechnet das amerikanische Wettermodell ein Tiefdruckzentrum über Skandinavien und ein Hochdrucksystem im Bereich zwischen Portugal, Spanien und England. Die Grundströmung dreht über Deutschland auf Nordwest, so dass kühle Luftmassen nach Deutschland geführt werden können, was den Wettercharakter in tieferen Lagen nasskalt und ab den mittleren Lagen unter Umständen auch winterlich werden lassen könnte. Das Tiefdrucksystem über Skandinavien ist als gut strukturiert zu bezeichnen. Am 1. Dezember entsteht ein kleines Wellentief südlich von Grönland, welches sich bis zum 3. Dezember zu einem kleinräumigen, aber doch gradientenstarken Tiefdrucksystem über England weiterentwickeln kann. Die Grundströmung dreht über Deutschland in Folge daraus auf Südwest und führt mildere Luftmassen heran. Dieses Tiefdrucksystem überquert Deutschland mit Wind und Regen und positioniert sich zum 6. Dezember über dem südlichen Skandinavien. Gleichzeitig versucht sich auf dem Atlantik eine Hochdruckblockade aufzubauen und meridionalisiert das Zirkulationsmuster kurzweilig, so dass über dem Bereich Neufundland und Skandinavien zwei beeindruckende Tiefdrucksysteme entstehen, welche sich bis zum 10. Dezember zu einem einzigen Tiefdruckzentrum vereinigen können. Somit wäre von Neufundland bis über das westliche Russland ein einziges Tiefdruckgebiet vorzufinden, welches sich mit seinen Gradienten vom europäischen Nordmeer bis über Afrika erstrecken kann - von hohem Luftdruck ist dann soweit nichts mehr zu sehen. Einfach bemerkenswert, wenngleich die Eintreffwahrscheinlichkeit gegen Null geht. Sollte es dennoch eintreffen, so wäre das erste Dezember-Drittel als äußerst wechselhaft und windig zu bezeichnen und die Temperaturwerte könnten zwischen nasskalt und mild hin und her pendeln.
Das europäische Wettermodell berechnet bis zum 4. Dezember ein Hochdrucksystem in der Nähe von Deutschland, Österreich und der Schweiz, so dass die Luftmassen allmählich auskühlen können und bei einem zu Nebel und Hochnebel neigenden Wettercharakter die Temperaturen nahe an der 0 Grad Grenze liegen können. Mit anderen Worten bleibt das europäische Wettermodell weitgehend seiner Linie der letzten Tage treu, während das amerikanische Wettermodell von Simulation zu Simulation starke Schwankungen aufweist.
Betrachtet man die Simulationen des Polarwirbels, so zeigt sich das gesamte Ausmaß einer nicht ganz alltäglichen Wetterlage: Hochdrucksysteme dringen immer wieder in Richtung Polregion vor und stören den Polarwirbel in seiner Gesamtstabilität, somit kommt es entlang der Polarfront zu teils extremen Wellenbewegungen, was sich z.T. wie nach den Berechnungen des amerikanischen Wettermodells auswirken kann. Mit anderen Worten ist für das erste Dezember-Drittel weiterhin alles an Möglichkeiten gegeben und für alle die das Wetter interessiert, stehen sehr wahrscheinlich spannende Zeiten bevor.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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