Wetter Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 20. November

| M. Hoffmann
Außergewöhnlich mild können die kommenden Tage bis einschließlich Donnerstag werden - ob dabei örtlich die +20 Grad Marke überschritten werden kann, bleibt noch abzuwarten, der voraussichtliche Höhepunkt der warmen Temperaturen könnte am Dienstag erreicht werden (Details s. Wetter November 2016).

Für den Warmlufttransport verantwortlich ist ein Tiefdruckkomplex über Skandinavien, welches sich mit seinen südlichen Gradienten bis über Portugal und Spanien ausweiten und im Verbund mit einem Hochdrucksystem über dem westlichen Russland die sehr warmen Luftmassen aus südlichen Richtungen über die Alpen nach Deutschland führen kann. Ab Donnerstag ändert sich das. So schiebt sich von Westen ein Hochdruckkeil des Azorenhochs über England nach Osten und schnürt dabei das Tiefdrucksystem über Portugal und Spanien vom Tiefdruckzentrum über Skandinavien ab. In Folge dessen dreht der Wind über Deutschland von südliche auf nordöstliche Richtungen und führt dabei etwas kühlere Luftmassen nach Deutschland heran - zeitgleich steigt auch die Neigung zu Nebel und Hochnebel. Daran wird sich bis zum 26. November nichts ändern.

Darüber hinaus berechnen die Wettermodelle unterschiedliche Ansätze in der weiteren Wetterentwicklung. Das europäische Wettermodell berechnet über England einen Hochdruckern, welcher sich nach Norden ausweitet und am 29. November über dem skandinavischen Raum liegen kann. Gleichzeitig liegt auf der östlichen Seite des Hochdrucksystems ein Tiefdruckgebiet, so dass im Verbund beider Systeme kalte Luftmassen nach Süden geführt werden können. Nach den aktuellen Berechnungen aber "knapp" an Deutschland vorbei, so dass das Wetter über Deutschland weiterhin zu teils grau-trüben, aber trockenem Wetter neigt bei Tageswerten, welche im Bereich zwischen +0/+6 Grad liegen können.

Das amerikanische Wettermodell berücksichtigt in seiner Simulation das Aufstrebende Hochdrucksystem in Richtung Norden nicht, so dass sich bis Ende November nur wenige Veränderungen ergeben können: teils neblig-trüb, teils hochnebelartig bewölkt und ab und an sind auch sonnige Momente bei Temperaturen zwischen +3/+8 Grad möglich.

Richtig interessant werden die Simulationen aber Anfang Dezember (dazu später mehr) und es bleibt zum heutigen Stand noch offen, ob nicht auch Ende November schon der erste schwall Kaltluft Deutschland erreichen kann. Warum? Es fehlt nicht viel - im Grunde genommen nur wenige hundert Kilometer - und die Kaltluftmassen können auch über Deutschland niedergehen.

Wie stehen die Wahrscheinlichkeiten hierfür? Weiterhin mäßig. Die Kontrollläufe stützen Ende November zwar einen sich normalisierenden Temperaturtrend, jedoch sind mit Höhentemperaturen (ca. 1.500 Meter) zwischen -2/+2 Grad kaum winterliche Wetterereignisse bis in tiefere Lagen möglich. So liegt das Temperaturspektrum exemplarisch am 28. November zwischen -2/+10 Grad einem Mittelwert von +4/+5 Grad. Es wird also kühler und die Interpretationen der Wettermodelle für eine normale bis zu kühle Temperaturperiode Anfang Dezember sehen vielversprechend aus - mehr dazu gegen 17:00 Uhr in einem weiteren Wettertrend Dezember 2016.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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