Wetter Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 19. November

| M. Hoffmann
Am Sonntag sind über dem Nordwesten und am Montag noch über dem Westen zeitweilige Niederschläge zu erwarten, sonst wird der Grundcharakter beim Wetter bis zur Wochenmitte zunehmend trockener und auch sonniger. Der Wind spielt am Sonntag etwa nördlich der Linie Saarbrücken - Berlin eine Rolle und sorgt mit Windgeschwindigkeiten von 20-50 km/h über tieferen Lagen und 30-90 km/h über exponierten Lagen für stürmischen Böen. Insgesamt steigt das Temperaturniveau an und liegt mit Tageshöchstwerten von +10/+15 Grad, örtlich bis +18 Grad etwa um 4/12 Grad über dem langjährigen Mittelwert.

Der Grund für die Advehierung warmer Luftmassen ist ein Tiefdruckkomplex, welcher sich bis zum kommenden Mittwoch von Skandinavien bis über die westliche Mittelmeerregion erstreckt und im Verbund mit einem kräftigen Hochdrucksystem über dem westlichen Russland und Osteuropa den Warmlufttransport aus südlichen Richtungen in Gang setzen kann.

Bis zum 25./26. November stimmen die Simulationen der Wettermodelle noch überein, differenzieren sich aber im Zeitraum darüber hinaus. So kann bis zum 26. November das Azorenhoch einen Hochdruckkeil über England bis zum Hoch über dem westlichen Russland aufbauen, was das Tiefdrucksystem über Portugal/Spanien vom Tiefdruckkomplex über Skandinavien abschnürt. Das hat für das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz zunächst noch wenig Konsequenzen - es bleibt bei einer schwachen Niederschlagserwartung für die Jahreszeit ungewöhnlich mild.

Im Zeitraum vom 26./30 November berechnet das amerikanische Wettermodell die Verstärkung hohen Luftdrucks im Bereich zwischen Island/England, und berechnet zur gleichen Zeit den Abbau des Hochdrucksystems über dem westlichen Russland. Das wiederum gibt einem Tiefdrucksystem über der Barentssee/Karasee die Möglichkeit im Verbund mit dem hohen Luftdruck kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Süden zu führen. Nach den aktuellen Berechnungen wird der Kaltluftzustrom über dem südlichen Skandinavien durch das Hochdrucksystem bei England blockiert und im weiteren Verlauf bis Ende November über das westliche Russland/Osteuropa abgelenkt. Deutschland verbliebe somit im milden Einflussbereich des Hochdrucksystems.

Anders die Berechnungen des europäischen Wettermodells. Nach diesen Berechnungen verlagert das Hoch bei England seine Achse in Richtung europäisches Nordmeer, während östlich davon das Tiefdrucksystem sich direkt über Skandinavien befinden kann. Somit liegt das gesamte System etwas weiter westlicher, was den Kaltluftzustrom Ende November bis über Deutschland, Österreich und der Schweiz ermöglichen könnte. Ob das für Schnee bis in tieferen Lagen reichen wird, bleibt abzuwarten, aber die Schneeoptionen ab den mittleren Lagen (400-800 Meter) steigen nach diesen Berechnungen an.

Die Kontrollläufe stützen - wie bereits seit Tagen - einen sich Ende November normalisierenden Temperaturtrend. Der Hauptlauf des amerikanischen Wettermodells zählt dabei zu den wärmeren Varianten - gut möglich also, dass sich das in den kommenden Stunden noch verändern mag. So liegt das Temperaturspektrum am 1. Advent (27. November) zwischen +2/+8 Grad (Mittelwert: +5/+7 Grad) und am 30. November zwischen -3/+8 Grad (Mittelwert: +3/+4 Grad). Der Temperaturtrend bis Ende November ist somit sehr wahrscheinlich geworden: von deutlich zu warm in Richtung normal (nasskalt) - ob es für ein paar Schneeflocken reicht, bleibt abzuwarten. Was sich daraus alles für ein Wetter Anfang Dezember ergeben kann, klären wir gegen 16:00 Uhr in einem neuen Wettertrend Wetter Dezember.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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