Wetter Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 18. November

| M. Hoffmann
Bis einschließlich Sonntag ist mit einem unbeständigen, windigen und milden Wettercharakter zu rechnen. Der Wind kann am heutigen Freitag und auch am Sonntag vor allem über den westlichen Landesteilen für stürmische Böen sorgen (Unwetterwarnungen | Warnlagenbericht). Die Temperaturen erreichen meist +8/+13 Grad, können aber am Samstag kurzweilig auch unter die +10 Grad Marke absinken. Zum Start in die neue Woche beruhigt sich das Wetter, wird zunehmend trockener und auch wieder milder (Details s. Wetter November 2016) .

Verantwortlich für den Wind ist ein Tiefdruckkomplex zwischen Grönland, Skandinavien, England und Deutschland, auf dessen südlichen Gradienten, in den kommenden Stunden wieder kühlere Luftmassen nach Deutschland geführt werden können. Aktuell entsteht zwischen Neufundland und Grönland eine weitere Randtiefentwicklung, welche am Samstagabend bereits England und zum Sonntag Deutschland erreicht und für weitere stürmische Böen sorgen kann. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen auf der Vorderseite des kleinräumigen Tiefdrucksystems, so dass aus südwestlichen Richtungen wieder wärmere Luftmassen herangeführt werden können. Am Dienstag liegt über dem westlichen Russland, östlichen Europa ein kräftiges Hochdrucksystem, während im Bereich zwischen Skandinavien, England und Portugal/Spanien eine Tiefdruckachse sich ausbilden kann. Deutschland liegt somit zwischen den Fronten, wobei der Hochdruckeinfluss über Deutschland stärker bewertet werden kann, so dass zum Start in die neue Woche mit einer geringen Niederschlagsneigung und vielfach trockenem Wetter gerechnet werden kann.

An dieser Großwetterlage ändert sich nach den Berechnungen beider Wettermodelle bis zum Mittwoch wenig - es bleibt somit für die Jahreszeit etwa um 4/8 Grad zu warm. Im weiteren Verlauf simuliert das amerikanische Wettermodell den Aufbau einer Hochdruckbrücke von den Azoren über England bis über das westliche Russland und schnürt damit das Tiefdrucksystem über Portugal und Spanien vom Tiefdruckzentrum über Skandinavien ab. In Folge dessen kann die Grundströmung über Deutschland bis zum 27. November auf Ost bis Nordost drehen, was das Temperaturniveau jedoch nur langsam etwas absinken lassen kann (bspw. am 1. Advent, Sonntag 27. November: Bei Nebel +3/+7 Grad, sonst +5/+9 Grad, örtlich bis +11 Grad). Darüber hinaus verlagert sich das Hochdrucksystem nach Island und geht zum Ende November in ein Hochdrucksystem bei Grönland über. Gleichzeitig werden über das europäische Nordmeer, Nordeuropa bis zur Barentssee/Karasee kalte Luftmassen nach Süden geführt. Ob diese nun Deutschland, Österreich und die Schweiz erreichen können, wird von zwei Bedingungen abhängen. Wie positioniert sich das Tief über Portugal und Spanien und wie weit kann sich das Hochdrucksystem auf Grönland konzentrieren? Zieht das Tief über Westeuropa etwas weiter auf den Atlantik, so verbleibt Deutschland bis Ende November im Einflussbereich milder Luftmassen, verlagert es stattdessen seine Position über die Mittelmeerregion, so könnte das der "Ansaugmotor" für die kalten Luftmassen aus nördlichen Richtungen sein. Geht es nach der aktuellen Simulation, so verlagert sich das Tiefrucksystem bis Ende November im Bereich zwischen England, Frankreich und Spanien - also weder noch, so dass Deutschland im weitgehend mäßig milden Bereich liegen kann.

Aber: die Kaltluftmassen kommen bis nach England und dem südlichen Skandinavien voran, während das Hoch bei Grönland eine Hochdruckblockade zwischen Grönland und den Azoren aufbauen könnte. Auswirkungen hätte das auf das Wetter im Dezember - dazu gegen 17:00 Uhr mehr.

Das europäische Wettermodell zeigt noch eine ganz andere Variante. Bis zum 27. November ist die Entwicklung der Großwetterlage der des amerikanischen Wettermodells sehr ähnlich. Aber anstatt sich das Hochdrucksystem nach Grönland verlagert, positioniert sich dieses zum 28. November im Bereich zwischen dem westlichen Skandinavien und Grönland bis nach England. Östlich des Hochdrucksystems sorgt ein Tiefdruckgebiet für den Kaltlufttransport nach Süden, während über der Mittelmeerregion ein Tiefdrucksystem nur auf diese "Temperaturgegensätze" wartet und im weiteren Verlauf zum besagten "Ansaugmotor" der kalten Luftmassen werden könnte. Aber auch das hat voraussichtlich bis Ende November auf die relativ milden Temperaturen über Deutschland noch wenig Auswirkungen.

Die Kontrollläufe stützen den für die Jahreszeiten zu warmen Temperaturtrend bis zum 27. November und simuliert darüber hinaus bis Ende November eine Normalisierung des Temperaturspektrums. So liegen die möglichen Temperaturwerte am 25. November zwischen +3/+11 Grad (Mittelwert: +6/+7 Grad und über dem Osten bei +5 Grad) und am 30. November zwischen +0/+10 Grad (Mittelwert: +4/+5 Grad und bis +6 Grad über dem Norden). Mit anderen Worten ist ein Wintereinbruch Ende November zum heutigen Stand nicht ausgeschlossen, aber dennoch weniger wahrscheinlich. Ob sich das im Dezember ändern mag, klären wir gegen 17:00 Uhr in einem neuen Wettertrend Dezember 2016.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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