Wetter Winter 2016/17 - Wetterprognose vom 16. November

| M. Hoffmann
Ein durchaus unbeständiger Wettercharakter ist bis zum kommenden Wochenende zu erwarten und am Sonntag könnte es unter bestimmten Voraussetzungen über dem Westen und Nordwesten auch die ersten Starkwindereignisse geben, welche im Detail noch von der genauen Position des Tiefdrucksystems abhängig sind. Die Temperaturen steigen allgemein auf +7/+11 Grad an und können zeitweilig über dem Westen und Osten mit +10/+14 Grad auch darüber liegen (Details s. Wetter November).

Das Tiefdrucksystem, welches möglicherweise für die ersten Sturmböen in diesem Herbst über Deutschland verantwortlich sein kann, entstammt von einem Tiefdruckzentrum zwischen Grönland und Skandinavien und entsteht auf dessen südlichen Gradienten am Freitag als Welle südlich von Grönland, erreicht am Samstagabend bereits England und liegt am Sonntagabend im Bereich zwischen England, Deutschland und Skandinavien. Westlich und östlich des Tiefdruckzentrums positionieren sich Hochdrucksysteme, was die Großwetterlage bis zum 23. November relativ stabil gestalten kann.

Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen somit im Zeitraum vom 20./24. November zwischen den Fronten des Hochdrucksystems über dem Osten und des Tiefdrucksystems, bzw. der Tiefdrucksysteme über dem Westen, was zu einer relativ warmen, teils sehr warmen Südanströmung der Luftmassen führen kann. Tageswerte zwischen +7/+13 Grad, örtlich auch noch darüber wären nicht auszuschließen. Mit anderen Worten: Winterwetter oder eine nasskalte Witterung hat nur wenig bis keine Wahrscheinlichkeiten in diesem Zeitraum vorzuweisen.

Soweit sind sich die Wettermodelle einig. Darüber hinaus berechnet das europäische Wettermodell bis zum 26. November eine Verlagerung des Hochdrucksystems auf dem Atlantik nach England mit der Tendenz eine Hochdruckbrücke mit dem Hochdrucksystem über dem westlichen Russland aufzubauen. Das schnürt den Trog vor Mitteleuropa ab, was das Tiefdrucksystem in Richtung der Mittelmeerregion abdrängt. Deutschland, Österreich und die Schweiz würden in diesem Fall aber in einer milden Südostanströmung der Luftmassen verbleiben können.

Das amerikanische Wettermodell berechnet einen anderen Ablauf der Wetterentwicklung. So mäandrieren die Gradienten der Systeme zunehmend (verschlungen) und gestalten sich in der Form, als das über der Mittelmeerregion und den Azoren jeweils ein schwaches Tiefdrucksystem liegt, während sich im Bereich zwischen dem südlichen Grönland und Island hoher Luftdruck aufbauen kann. Gleichzeitig sorgt ein Tiefdrucksystem über der Karasee im Verbund mit dem hohen Luftdruck für einen neuerlichen Kaltluftvorstoß arktischer Luftmassen in Richtung Russland. In Folge daraus liegt Deutschland, Österreich und die Schweiz noch weitgehend im Einflussbereich des Tiefdrucksystems über der Mittelmeerregion, was mäßig mildes und bis Ende November auch für nasskalte Optionen beim Wetter sorgen kann.

Das Wort mäandrieren sorgt bei einigen unter Ihnen für die Erkenntnis, das mit dem "normalen" Zirkulationsmuster etwas nicht stimmen mag. Denn das übliche Zirkulationsmuster ist von West nach Ost ausgerichtet. Liegt nun aber im Bereich zwischen Grönland, Island und Skandinavien ein Hochdrucksystem, so kehrt sich das Zirkulationsmuster auf Ost-West um und ist umgangssprachlich "gestört". Je länger diese Störung anhält, desto nachhaltiger wird sie - der Westdrift bleibt aus und die Wettersysteme verlieren an Dynamik und die Gradienten mäandrieren zueinander (verschlungen, chaotisch, wenig geordnet). Das eröffnet wiederum Optionen für kältere Wetterlagen - insbesondere in den Wintermonaten. Aktuell wird das von den Wettermodellen bis Ende November noch nicht gestützt. Was sich daraus aber alles für Wetterlagen Ende November, Anfang Dezember ergeben können, klären wir gegen 17:00 Uhr in einem ersten Witterungstrend zum Wetter Dezember.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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