Wetter Winter 2016/17 - Wetterprognose vom 14. November

| M. Hoffmann
Das Wetter wird in den kommenden Stunden von Nordwesten wieder unbeständiger, wobei es heute über dem Süden noch weitgehend trocken und nach Auflösung von Nebel- und Hochnebelfelder auch sonnig bleiben kann. Der Wind dreht auf südwestliche Richtungen und führt mildere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz, was die Temperaturen verbreitet auf +7/+12 Grad, örtlich gar bis +14 Grad ansteigen lassen kann (Details s. Wettervorhersage November).

Der Grund für die milde Südwestanströmung der Luftmassen ist ein Tiefdrucksystem im Bereich zwischen Grönland, England und Skandinavien mit Kerndruckgebiet über Island. Das Tiefdrucksystem wird auf seinem Weg nach Osten von einem Hochdrucksystem über dem westlichen Russland blockiert und weicht nach Süden aus, so dass der Tiefdruckkern am Freitag über England liegen kann. In Folge daraus gelangt Deutschland, Österreich und die Schweiz in den Zustrom der milden Luftmassen, was den Winter zunächst einmal aus Deutschland bis in die höheren Lagen unterhalb etwa 1.400-1.800 Meter vertreiben kann.

Wie lange bleibt es so mild? Hierüber sind sich die Wettermodelle noch nicht einig. Das europäische Wettermodell intensiviert die südliche Anströmung im Zeitraum vom 19./23. November in der Form, als dass die Tiefdrucksysteme vor Mitteleuropa weit nach Süden bis über Portugal und Spanien abtropfen und auf ihrer Vorderseite den Warmlufttransport nach Norden in Gang setzen können. Temperaturen von +10/+15 Grad und mit etwas Sonnenschein auch bis +15/+18 Grad wären nach diesen Berechnungen nicht auszuschließen.

Das amerikanische Wettermodell berechnet eine ganz ähnliche Variante, so dass der Zeitraum vom 19./23. November mit höherer Wahrscheinlichkeit für die Jahreszeit zu mild ausfallen kann, allerdings dehnt sich das Azorenhoch bis zum 23. November bis nach Grönland aus und schnürt somit den Tiefdrucknachschub ab. In Folge dessen kann sich der Trog bis zum 26. November weiter nach Osten verlagern und sich im Bereich zwischen Skandinavien, Deutschland und der Mittelmeerregion befinden. Es kann nach dieser Simulation wieder kühler werden, was mit einem Wintereinbruch aber noch wenig gemeinsam hat und eher in die Kategorie nasskalte Witterung passt.

Die Kontrollläufe simulieren am 20. November ein Temperaturspektrum zwischen +3/+12 Grad (Mittelwert: +5/+7 Grad), am 23. November zwischen +3/+14 Grad (Mittelwert: +6/+7 Grad über dem Osten und Norden und +7/+9 Grad über dem Westen und Süden) und am 27. November zwischen -2/+7 Grad (Mittelwert: +3/+5 Grad). Mit anderen Worten ist nach der milden Temperaturphase im Verlauf des zweiten November-Drittels eine zunehmend nasskalte Witterungsphase zum heutigen Stand die wahrscheinlichste Variante.

Das Langfristmodell berechnet in seiner heutigen Wettervorhersage Winter 2016/17 den Dezember mit einer Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert von -0,5/+0,5 Grad im normalen, den Januar mit +0,5/+1 Grad im leicht zu milden und den Februar 2017 mit +1/+2 Grad im zu warmen Bereich. Wer hier regelmäßig mit liest, wird feststellen, dass in den vergangenen Wochen und Monaten alle Wintermonate permanent deutlich zu warm berechnet wurden. Erst in den letzten Tagen erfuhr der Dezember in den Simulationen eine Normalisierung und nun wird auch der Januar etwas weniger warm berechnet. Da tut sich also was.

Was ist mit dem Polarwirbel - wie entwickelt sich dieser? Der AO-Index ist bis zum 16. November klar positiv aufgestellt, sinkt nachfolgend jedoch genauso rasch wieder in den negativen Bereich ab wie er angestiegen ist und der NAO-Index zeigt mehrheitlich eine neutrale Entwicklungstendenz. Das schließt im letzten November-Drittel Trogansätze über Mitteleuropa nicht aus, wenngleich eine nasskalte Nordwestwetterlage daraus ableitend die wahrscheinlichere Option wäre. Mit anderen Worten ist zunächst einmal nicht mit einem stabilen und kräftigen Polarwirbel zu rechnen, was eine Westwetterlage wenig wahrscheinlich macht.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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