Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Update Wetter Winter 2016 / 17:
Betrachten wollen wir im abendlichen Update heute einmal den Polarwirbel. Wie bereits heute Nachmittag angedeutet, berechnet das amerikanische Wettermodell den Polarwirbel im zweiten November-Drittel in einer wenig stabilen Verfassung. Warum ist das so bemerkenswert? Im Detail wird es darauf ankommen, ob es dem Westdrift gelingen mag, sich gegen das "störende" Hochdrucksystem zwischen dem Westlichen Russland / Skandinavien durchzusetzen, oder ob das Strömungsmuster insgesamt "gestört" bleibt - denn die üblicherweise dominierende Großwetterlage ist westlich ausgerichtet. Und je länger die Wellenbewegung entlang der Polarfront - aufgrund des instabilen Polarwirbels - anhält, desto Wahrscheinlicher das Ausgleichsverhalten (s. Wie wird der Winter 2016/17: Erhaltungsneigung und Ausgleichsverhalten).
Der AO-index wird mehrheitlich vom 10./15. November als leicht positiv (sich stabilisierender Polarwirbel) berechnet, anschließend wird der Trend aber wieder negativ, so dass der Polarwirbel mit einer höheren Wahrscheinlichkeit weiterhin zu stärkeren Wellenbewegungen entlang der Polarfront neigen könnte, was wiederum Nordwest- bis Nordwetterlagen über Mitteleuropa wahrscheinlicher macht, wenn Mitteleuropa nicht gerade auf der milden Trog- oder Vorderseitenanströmung liegt. Mit anderen Worten ist im Zeitraum vom 13./17. November durchaus einmal ein stärkerer Westdrift mit viel Niederschlag und Wind nicht auszuschließen, im weiteren Verlauf steigt aber die Neigung zu einem sich meridionalisierendem Zirkulationsmuster (Nord-Süd, Süd-Nord). Ob Deutschland, Österreich und die Schweiz dabei auf der warmen Vorderseite, oder gar der kalten Rückseite liegen können, ist noch nicht abzuschätzen.
Die Kontrollläufe von heute Abend stützen einen gegenüber dem Jahreszeit-typischen Wert zu kühlen Temperaturverlauf bis zum 13./14. November. Im Zeitraum vom 14./21. November steigt das Temperaturniveau an und liegt mit seinem Mittelwert zeitweilig um +2/+5 über dem langjährigen Mittelwert im zu warmen Bereich. Dabei ist die Niederschlagsneigung insgesamt erhöht, was für einen Westdrift, bzw. auch Südwestwetterlage spricht.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 94 l/m² - etwas zu trocken |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +3,4 | +3,5 | +2,2 | 163,2 l/m² - leicht zu nass |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
Prognosegüte
Wetter ist Ihre Leidenschaft und Sie schreiben gerne? Für unsere Rubrik der Wettermeldungen aus aller Welt suchen wir Verstärkung. Falls Sie Lust haben, ein Teil des Teams von Wetterprognose-wettervorhersage.de zu werden, melden Sie sich einfach und unverbindlich über das Kontaktformular.