Wetter Herbst - Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 11. Oktober

| M. Hoffmann
Heute und auch am Mittwoch hält das typisch kühle und teils trübe Herbstwetter noch an, während ab Donnerstag die sonnigen Lücken zunehmen können. Der Wind kommt über dem Norden bis zum Freitag frisch bis mäßig, am Freitag und Samstag teils auch stürmisch aus östlichen Richtungen, während mit jedem Kilometer in Richtung Süden der Wind an Intensität verlieren kann. Die Temperaturen liegen bis Mittwoch bei einheitlichen +7/+13 Grad, können aber von Donnerstag bis Sonntag über dem Süden auf +13/+18 Grad ansteigen, während es über dem Norden mit +8/+13 Grad kühler bleiben kann. Der "goldene Oktober" zeigt sich am Wochenende - zumindest in Teilen - auch mit warmen Temperaturen (s. Wettervorhersage Oktober 2016).

Die Wettermodelle simulieren bis zum kommenden Wochenende ein Hochdrucksystem über dem skandinavischen Raum und eine Tiefdruckrinne, welche weit südlich über Island, Spanien, Frankreich und die Mittelmeerregion bis über das östliche Europa verlaufen kann. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen somit zwischen den Wettersystemen, was vor allem am Freitag über den südlichen Alpenregionen einiges an Niederschlag bringen kann. Dort werden bis Samstag Niederschlagssummen zwischen 40-80 l/m², örtlich auch über 100 l/m² simuliert, während weiter nördlich die Niederschlagssummen mit 1-10 l/m² deutlich geringer ausfallen können.

Im weiteren Verlauf berechnet das amerikanische Wettermodell im Zeitraum vom 16./20. Oktober eine klassische Südwest- bis Südwetterlage. Das Hochdrucksystem kann sich über Skandinavien nicht behaupten und wird von einem Tiefdrucksystem zwischen Island und England langsam nach Osten weggedrückt, so dass sich im Verbund beider Systeme das Strömungsmuster auf südliche Richtungen einstellen kann. In Folge daraus kann es über Deutschland,, Österreich und der Schweiz im Zeitraum vom 16./20. Oktober relativ warm bleiben, wenngleich im Verlauf die Niederschlagsneigung von Westen her zunehmen kann. Vom 20./26. Oktober simuliert das amerikanische Wettermodell das ursprüngliche Skandinavienhoch über dem westlichen Russland, was die atlantische Frontalzone daran hindert, sich über dem skandinavischen Raum zu positionieren. Stattdessen liegt das "steuernde" Tiefdrucksystem im Bereich zwischen Grönland und dem westlichen Skandinavien, was Deutschland in den Einflussbereich einer anhaltenden warmen aber auch zunehmend unbeständigen Südwestströmung bringen kann. Allerdings ist diese Variante im Detail fraglich, da geringe Verschiebungen zwischen dem Russlandhoch und dem Tiefdrucksystem zwischen warmen und kühlen Temperaturen entscheidend sein können.

Das europäische Wettermodell berechnet eine ganz ähnliche Entwicklung der Großwetterlage bis zum 20. Oktober. Im Unterschied zu den Simulationen des amerikanischen Wettermodells positioniert sich das Tiefdrucksystem zwischen Grönland und Skandinavien etwas südlicher, so dass die südlichen Tiefdruckgradienten mit einer westlichen Grundströmung auch das Wetter über Deutschland beeinflussen können. In Folge daraus können gegenüber dem amerikanischen Wettermodell die Temperaturen etwas kühler und der Wettercharakter unbeständiger ausfallen.

Die Kontrollläufe bestätigen auch heute mehrheitlich einen Temperaturanstieg zum 13. Oktober, so dass die Tageswerte im Zeitraum vom 15./20. Oktober verbreitet in dem für die Jahreszeit normalen bis leicht zu warmen Bereich liegen können. Im Zeitraum darüber hinaus normalisieren sich die Mittelwerte weitgehend, so dass zum heutigen Stand nicht davon ausgegangen werden kann, als ob eine zu warme Wetterperiode das letzte Oktober-Drittel dominieren könnte. So liegt das Temperaturspektrum am 18. Oktober zwischen +6/+22 Grad (Mittelwert: +16 Grad über dem Westen und Süden und +12 Grad über dem Norden und Osten) und am 26. Oktober zwischen +4/+16 Grad (Mittelwert: +10/+11 Grad über dem Süden und Osten und +13 Grad über dem Westen und Norden). Mit anderen Worten zeigt sich nach einem zu kalten Start im Oktober eine leicht zu warme Wetterphase zwischen dem 13./19. Oktober mit einem anschließenden Normalisierungstrend der Temperaturen. Betrachtet man die Niederschlagsentwicklung, so zeigt sich im Zeitraum vom 18./26. Oktober eine über dem Süden, Westen und Norden leicht erhöhte Niederschlagserwartung, welche nach Osten hin nachlassen kann.

Schaut man sich die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+11) / normal (+12/+18) / zu warm (>+19) an, so liegen diese am 21. Oktober bei 10/60/30 und am 26. Oktober bei 50/45/5 und bestätigen ebenfalls einen Temperaturtrend von normal/zu warm nach normal/zu kühl. Anders ausgedrückt sind zum heutigen Stand zu warme Temperaturen im letzten Oktober-Drittel weniger wahrscheinlich als zu kalte Werte.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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