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Wetter Herbst - Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 3. Oktober

| M. Hoffmann
Herbstliche Temperaturen halten in den kommenden Tagen Einzug. So kommt es im Verbund zwischen einem Hochdrucksystem über Skandinavien und einem Tiefdrucksystem über dem östlichen Europa über Deutschland zu einer nördlichen Grundströmung, so dass kühle - für die Jahreszeit etwa um 3-7 Grad zu kalte - Luftmassen herangeführt werden können. Die ersten Boden- und Nachtfröste über den südlichen Landesteilen sind somit nicht auszuschließen und es empfiehlt sich, empfindliche Pflanzen langsam einzuwintern (s. Wetter Oktober 2016).

Im übrigen wäre das im Winter eine sehr interessante Konstellation und hätte die Herzen der "Winterliebhaber" sicherlich höher schlagen lassen. Jetzt ist aber Oktober und es sind allenfalls nasskalte Werte zu erwarten. Die Schneefallgrenze schwankt dabei zwischen 1.500-1.800 Meter, so dass der erste Schnee in den Hochlagen der Mittelgebirge und der Alpen möglich sein kann.

Bleibt es so kalt? Bis zum 10. Oktober ist das sehr wahrscheinlich. Darüber hinaus kann sich mit hoher Wahrscheinlichkeit die Konstellation aus hohem Luftdruck über Skandinavien und tiefen Luftdruck über dem östlichen Europa nicht behaupten.

Im Zeitraum zwischen dem 10./15. Oktober gibt es somit unterschiedliche Entwicklungsvarianten und eine davon könnte nochmals für warme Temperaturwerte sorgen. Das wäre dann der Fall, wenn die atlantische Frontalzone mehr Einfluss auf das Wetter über Mitteleuropa nehmen könnte. Das geschieht mit tiefen Luftdruck im Bereich zwischen Island und England, so dass Vorderseitig warme Luftmassen aus südlichen Richtungen nach Deutschland transportiert werden können.

Eine weitere (weniger wahrscheinliche) Variante wäre der Durchbruch der atlantischen Frontalzone bis über dem skandinavischen Raum, was über Deutschland, der Schweiz und auch Österreich zu einem westlich orientierten Zirkulationsmuster führen kann. In Folge dieser Variante wäre mit viel Wind, Regen und mäßig warmen (für die Jahreszeit normalen) Temperaturen zu rechnen.

In der dritten Variante bleibt das Hochdrucksystem über Skandinavien wetterbestimmend und verlagert sich bis zur Monatsmitte langsam weiter nach Südwesten in Richtung England, Island und Skandinavien, so dass die Tiefdruckrinne der atlantischen Frontalzone weiter blockiert werden könnte. So wäre nach dieser Variante häufiger mit Nebel und einer schwachen Niederschlagsneigung zu rechnen, bei Temperaturen, welche im Jahreszeit-typischen Bereich liegen können.

Welche der Varianten ist wahrscheinlicher? Bereits seit einigen Tagen simulieren die Kontrollläufe einen Aufwärtstrend der Temperaturen im Zeitraum vom 10./17. Oktober, was auch heute wieder der Fall ist. So liegt das Temperaturspektrum am 10. Oktober zwischen +6/+15 Grad (Mittelwert: +8/+10 Grad über dem Süden und Osten und +10/+12 Grad über dem Westen und Norden) und am 17. Oktober zwischen +8/+16 Grad (Mittelwert: +12/+13 Grad). Die Niederschlagerwartung steigt mit den Temperaturen etwas an und ist als schwach bis mäßig zu bezeichnen. Das spricht für ein Hochdrucksystem in der Nähe von Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Wir sind in den letzten Tagen einmal gefragt worden, ob die +20 Grad noch einmal erreicht werden könnten. Auszuschließen ist das nicht, jedoch zeigen die aktuellen Simulationen der Wettermodelle nur noch sehr wenig Wahrscheinlichkeiten für solch einen Temperaturanstieg. Deutlicher zeigt sich das anhand der Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+11) / normal (+12/+18) / zu warm (>+19), welche am 13. Oktober bei 45/40/15 und am 18. Oktober bei 35/50/15 liegen.

Und dennoch: das Langfristmodell berechnet den Oktober 2016 mit einer Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert von -0,5/+1 Grad im normalen Bereich mit dem Trend auch leicht zu warm auszufallen. Für den November zeigt sich mit einer Abweichung -0,5/+0,5 Grad weiterhin eine normale Temperaturentwicklung, während der Dezember mit +0,5/+1 Grad, der Januar mit +0,5/+2 Grad und der Februar mit +1/+2 Grad leicht zu mild, bzw. zu warm ausfallen können.

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