Wetter Herbst - Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 30. September

| M. Hoffmann
Nach dem doch eher durchwachsenen Wochenende setzt sich bereits zum Montag von Süden her hoher Luftdruck durch, so dass nach teils zäher Nebelauflösung die sonnigen Anteile wieder zunehmen können. Die Temperaturen bleiben aber voraussichtlich mit +11/+16 Grad über dem Osten und +14/+19 Grad über dem Westen im nur mäßig warmen Bereich (s. Wetter Oktober).

Verantwortlich für den weitgehend trockenen Wettercharakter zum Start in die neue Woche ist ein Hochdrucksystem, welches sich bis zum 5. Oktober über dem skandinavischen Raum positionieren und bis zum 10./12.Oktober sich dort auch stabilisieren kann. In Folge dessen sind drei unterschiedliche Wetterentwicklungen möglich.

In der ersten Variante baut das Hochdrucksystem über Skandinavien eine Hochdruckverbindung zum Hochdrucksystem über den Azoren und der Mittelmeerregion auf, so dass Deutschland, Österreich und die Schweiz im relativ warmen und auch trockenen Einflussbereich des Hochdrucksystems liegen können.

In der zweiten Variante wird ein Tiefdrucksystem über dem östlichen Europa durch das Skandinavienhoch "abgekapselt", so dass im Verbund beider Wettersysteme mit einer östlichen Grundströmung hohe Wolkenfelder mit etwas Niederschlag aus östlichen Richtungen herangeführt werden können. So wäre die Wahrscheinlichkeit für ein paar Sonnenstrahlen über dem Westen höher einzustufen, als über dem Osten, wo teils hochnebelartige Bewölkung den Sonnenschein verhindern kann.

In der dritten Variante wird das Skandinavienhoch von Westen her "unterwandert", was über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu einer erhöhten Niederschlagsneigung führen kann. Diese Konstellation wäre zudem anfällig für sog. Vb-Wetterlagen (Mittelmeertief).

Welche der Varianten ist am Wahrscheinlichsten? Die Kontrollläufe bestätigen für den Westen, Norden und Süden einen überwiegend trockenen Wettercharakter im Zeitraum vom 5./11. Oktober. Lediglich über dem Osten zeigt sich eine mäßig hohe Niederschlagserwartung, was für die zweite Variante mit dem "abgekapselten" Tiefdrucksystem über dem östlichen Europa spricht. Das Temperaturspektrum liegt am 7. Oktober zwischen +5/+23 Grad (Mittelwert: +10 Grad über dem Osten, sonst +14/+15 Grad) und am 13. Oktober zwischen +8/+20 Grad (Mittelwert: +14/+15 Grad). Zusammenfassend bestätigt sich nach den Kontrollläufen im weiteren Verlauf des ersten Oktober-Drittels weiterhin die Hochdruckdominanz, wenngleich der Osten von einem über dem östlichen Europa liegenden Tiefdrucksystem beeinflusst werden könnte.

Und das zweite Oktober-Drittel? Geht es nach der Simulation des amerikanischen Wettermodells, so schwächt sich der hohe Luftdruck über Mitteleuropa allmählich ab, während die atlantische Frontalzone von Westen mehr Einfluss auf das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz nehmen kann. Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+12) / normal (+13/+19) / zu warm (>+20), liegen am 10. Oktober bei 25/60/15 und am 15. Oktober bei 25/50/25 und bestätigen einen weitgehend normalen Temperaturtrend bis Mitte Oktober. Mit anderen Worten: das erste Oktober-Drittel könnte weitgehend hochdruckdominiert ausfallen, während es im zweiten Oktober-Drittel zunehmend herbstlicher werden kann.

Das Langfristmodell berechnet im Oktober 2016 eine Temperaturabweichung gegenüber dem langjährigen Temperaturmittel von +0,5/+1 Grad im leicht zu warmen Bereich. Der November und Dezember könnten mit einer Abweichung von -0,5/+0,5 Grad normal und im Trend auch leicht zu warm ausfallen, während der Januar und Februar 2017 mit +0,5/+2 Grad leicht zu mild bis deutlich zu warm ausfallen können. In der Niederschlagserwartung des Langfristmodells zeigt sich der November auffallend positiv (zu nass), während sonst kaum Auffälligkeiten gegenüber den Sollwerten zu erkennen ist.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +4,2 +3,1 +1,8 243,8 l/m² - zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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