Wetter Herbst- Winter 2016/17 - Wettertrend vom 29. September

| M. Hoffmann
Zum Wochenende wird das Wetter mit zahlreichen Schauern und örtlichen Gewittern unbeständiger und bis zum Sonntag mit Tageswerten zwischen +12/+17 Grad auch deutlich kühler, als wie in den vergangenen Tagen das der Fall war. Zum Start in die neue Woche kann sich wieder hoher Luftdruck durchsetzen, was die Niederschläge abklingen und die Temperaturen etwas ansteigen lassen kann (s. Wetter Oktober 2016).

Mit zwei völlig gegensätzlichen Simulationen bestätigten die Wettermodelle gestern die unsichere Wetterentwicklung im ersten Oktober-Drittel, wenngleich von der Wahrscheinlichkeit her sich der hohe Luftdruck als dominierendes Wetterelement erwies. Insbesondere das amerikanische Wettermodell berechnete dabei eine Variante, welche einen unbeständigen und wechselhaften Wettercharakter im ersten Oktober-Drittel zur Folge gehabt hätte.

Das sieht heute etwas anders aus. Das amerikanische Wettermodell hat sich der Variante des europäischen Wettermodells angepasst und berechnet im Zeitraum vom 3./11. Oktober den Aufbau eines Hochdrucksystems über dem skandinavischen Raum, dessen Hochdruckachse eine Süd-Nord Ausrichtung hat und somit das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz beeinflussen kann. In Folge dessen wäre mit einem klassischen "goldenen Oktoberwetter" zu rechnen, wobei die Temperaturen - Aufgrund der Süd-Nord Achse - eher im gemäßigten, normalen Bereich bewegen können.

Das europäische Wettermodell bleibt seiner Linie treu und berechnet vom 3./9. Oktober den Hochdruckaufbau über dem skandinavischen Raum, welches eine Hochdruckbrücke zum Azorenhoch aufbauen kann. So wäre auch hier eine von Süd nach Nord ausgerichtete Hochdruckachse zu erwarten, was ebenfalls zu einem trockenen Wettercharakter über Deutschland, Österreich und der Schweiz führen kann.

Aber auch die Kontrollläufe bestätigen im Zeitraum vom 4./10. Oktober die Hochdruckdominanz bei einer nur sehr schwachen Niederschlagserwartung. Betrachtet man das Temperaturspektrum, so liegen die möglichen Werte am 7. Oktober zwischen +10/+20 Grad (Mittelwert: +14/+15 Grad) und am 13. Oktober zwischen +8/+20 Grad (Mittelwert: +13/+14 Grad). Schaut man auf die Entwicklung des Luftdrucks über Deutschland, so liegt der Luftdruck am 2. Oktober bei rund 1010 hPa und am 8. Oktober bei rund 1033 hPa, was die Wahrscheinlichkeit für die Hochdruckvariante im ersten Oktober-Drittel deutlich stützt.

Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+12) / normal (+13/+19) / zu warm (>+20), liegen am 9. Oktober bei 20/55/25 und am 14. Oktober bei 40/45/15. Trotz des hohen Luftdrucks gibt es ein Trend für normale bis zu kühle Temperaturen? Das liegt an der Hochdruckachse und auch an der Hochdruckposition. So liegt Deutschland, Österreich und die Schweiz meist auf der östlichen Gradientenseite des Hochdrucksystems, so dass die Luftströmung aus östlichen bis nördlichen Richtungen kommen kann. Das fördert wiederum die Nebelausbildung, was die Sonnenscheindauer tagsüber insgesamt reduzieren und aufgrund des niedrigen Sonnenstandes hohe Temperaturwerte nicht mehr erreicht werden können.

Das Langfristmodell berechnet den Oktober 2016 in seinem heutigen Wettertrend mit einer Temperaturabweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert von -0,5/+1 Grad im normalen bis allenfalls leicht zu warmen Bereich. Für den November und Dezember 2016 liegt die Abweichung mit -0,5/+0,5 Grad im normalen und im Januar und Februar 2017 mit +0,5/+2 Grad im leicht zu warmen bis deutlich zu warmen Bereich. Fällt der Winter 2016/2017 damit erneut zu warm aus? Geht es nach diesen Berechnungen, so ist die Frage sicherlich mit ja zu beantworten. Doch die Wetterprognosen des Langfristmodells entsprechen einer Momentaufnahme und sind lediglich eine Weiterberechnung der aktuellen Wetterdaten auf einen längeren Zeitraum hinaus. Wie der Winter 2016/17 tatsächlich werden wird, steht heute noch nicht fest - im Trend gibt es sicherlich eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen zu warmen Verlauf gegenüber dem langjährigen Mittelwert. Das liegt aber nicht am Wettertrend des Langfristmodells, sondern vielmehr an der Tatsache, dass die Winter über Deutschland, Österreich und der Schweiz seit den 1980 er Jahren kontinuierlich wärmer werden (Zeitreihe der Lufttemperatur Deutschland). Ausnahmen gibt es aber - gerade beim Wetter - immer wieder.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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