Wetter Herbst - Winter 2016/17 - Wetterprognose vom 28. September

| M. Hoffmann
Der hohe Luftdruck schwächt sich von Freitag bis Sonntag über Deutschland ab, so dass eine Tiefdruckstörung mit Schauern und Gewittern für einen unbeständigeren Wettercharakter sorgen kann. Insbesondere am Samstag können die Schauer und Gewitter entlang eines Streifens zwischen dem Schwarzwald und Berlin auch kräftiger ausfallen. Die Temperaturen bewegen sich mit +18/+25 Grad bis einschließlich Freitag im warmen Bereich, gehen jedoch ab Samstag zurück, so dass zum Sonntag verbreitet +10/+15 Grad und bei längerer Sonnenscheindauer auch +15/+19 Grad erwartet werden können. Zum Montag setzt sich wieder hoher Luftdruck durch, was die Niederschläge abklingen und die Temperaturen wieder etwas ansteigen lassen kann (s. Wetter Oktober 2016).

In den letzten Tagen zeichnete sich in den Simulationen der Wettermodelle für den Zeitraum 4./10. Oktober eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Hochdruckdominanz über Deutschland, Österreich und der Schweiz ab. Geht es nach den heutigen Berechnungen des europäischen Wettermodells, so ist das weiterhin der Fall. So kann sich im Zeitraum vom 4./8. Oktober ein durchaus kräftiges und stabiles Hochdrucksystem über dem skandinavischen Raum ausbilden, welches das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz weitgehend mit einem trockenen und relativ warmen Wettercharakter beeinflussen kann.

Komplett anders ist heute hingegen die Simulation des amerikanischen Wettermodells. Nach diesem Berechnungen liegt zum 5. Oktober über dem nördlichen Skandinavien und zwischen den Azoren und der Mittelmeerregion jeweils ein kräftiges Hochdrucksystem. Anfang versuchen beide Hochdrucksysteme noch eine Hochdruckbrücke zueinander aufzubauen, allerdings gelingt es den Tiefdrucksystemen der atlantischen Frontalzone den Aufbau der Hochdruckbrücke zu unterbinden. So entsteht über Mitteleuropa eine Lücke, in welche die Tiefdrucksysteme vordringen und das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz zunehmend beeinflussen können. Als Imposant ist dabei die Ausbildung eines Tiefdruckzentrums mit Kern über England zu bezeichnen, welches sich mit seinen Gradienten zum 11. Oktober von Grönland/Island bis an die Azoren, die Mittelmeerregion und das östliche Europa erstrecken kann. Demzufolge wäre im Zeitraum vom 5./11. Oktober ein überwiegend unbeständiger Wettercharakter zu erwarten, bei dem die Temperaturen weiter zurück gehen können.

Die Unsicherheiten der letzten Tage bleiben also erhalten und gerade der doch bemerkenswerte Gegensatz der Simulationen zeigt, wie viel Spielraum in der Wetterentwicklung noch gegeben ist. Woran liegt das? Die Erhaltungsneigung der Hochdruckphase hält mehr oder minder seit August an. Es ist daher nur eine Frage der Zeit, bis sich eine andere Großwetterlage durchsetzen mag. Ein Indiz für eine mögliche Umstellung der Großwetterlage sind dabei die Schwankungen der Simulationen - ob eine Umstellung aber letztlich gelingen mag bleibt abzuwarten und zu beobachten.

Wie sind die Wahrscheinlichkeiten für eine Umstellung der Großwetterlage zu bewerten? Die Kontrollläufe sind da recht eindeutig und geben einer möglichen Umstellung nur geringe Eintreffwahrscheinlichkeiten im Zeitraum 5./11. Oktober. Zwar zeigt sich eine über dem Norden eine zunehmende Niederschlagserwartung, welche im Mittel aber als schwach bis mäßig ausgeprägt ist und sich nach Süden hin deutlich abschwächt. Das Temperaturspektrum liegt mit seinem Mittelwert am 7. Oktober mit +13/+15 Grad und am 11. Oktober mit +15/+16 Grad im Bereich der für die Jahreszeit normalen Temperaturwerte. Anders formuliert spricht das nicht gerade für Wind, Regen und kalte Temperaturen.

Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+12) / normal (+13/+19) / zu warm (>+20), liegen am 8. Oktober bei 30/45/25 und am 13. Oktober bei 30/40/30 und bestätigt erneut das breite Entwicklungsspektrum im Wettertrend. Wie ist das zu bewerten? Vereinfacht ausgedrückt: eine weitgehende Hochdruckdominanz ist im ersten Oktober-Drittel weiterhin die wahrscheinlichste Variante, wenngleich die Position des Hochdrucksystems für wärmere oder auch kühlere Temperaturen verantwortlich sein kann.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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