Wetter Herbst - Winter 2016/17 - Wettertrend vom 27. September

| M. Hoffmann
Geht es nach den aktuellen Simulationen der Wettermodelle, so bleibt die Wetterentwicklung Anfang Oktober spannend. Der Grund ist so einfach wie komplex - Deutschland liegt zwischen einem Tiefdruckkomplex, welcher sich von Island, über England bis nach Skandinavien und einem Hochdrucksystem, welches von den Azoren über die Mittelmeerregion bis über das östliche Europa erstrecken kann. Je nachdem, wie sich die Wettersysteme zueinander Positionieren, kann mit einem unbeständigen und kühlen oder mit einem trockenen und warmen Wettercharakter gerechnet werden. Zum heutigen Stand wird es wohl zu einer Grenzwetterlage kommen, so dass über dem Nordwesten und Westen kühleres und wechselhafteres Wetter als über dem Südosten erwartet werden kann (s. Wetterprognose Oktober).

Im Zeitraum zwischen dem 4./10. Oktober simulierten die Wettermodelle in den letzten Tagen mit höherer Wahrscheinlichkeit die Dominanz eines Hochdrucksystems über Deutschland, Österreich und der Schweiz. Daran hat sich heute nur unwesentlich etwas verändert. Das amerikanische Wettermodell berechnet im Zeitraum zwischen dem 4./8. Oktober den Aufbau einer Hochdrucksystems im Bereich zwischen der Mittelmeerregion, Deutschland, Skandinavien und dem europäischen Nordmeer in einer steilen Süd-Nord Achse, welche im Zeitraum vom 9./11. Oktober nach Osten wegkippt und seine Hochdruckachse von den Azoren, über Spanien, Frankreich, Deutschland und dem östlichen Europa in einer Südwest-Nordost verlaufenden Position ausrichtet. In Folge daraus ist im ersten Oktober-Drittel nach Nebelauflösung mit einem weitgehend trockenen und auch relativ warmen Wettercharakter zu rechnen.

Das europäische Wettermodell stützt die Hochdruckvariante im Zeitraum vom 4./7. Oktober. Allerdings mit dem Unterschied, dass der Hochdruckkern weiter über dem östlichen Europa liegt und Deutschland, Österreich und die Schweiz somit in eine warme Südanströmung der Luftmassen gelangen können.

Das eine weitgehende Hochdruckdominanz im ersten Oktober-Drittel die derzeit wahrscheinlichste Variante ist, zeigen auch die Kontrollläufe. So wird im Zeitraum vom 4./11. Oktober über dem Süden eine nur schwache Niederschlagserwartung berechnet, welche nach Norden hin langsam ansteigen und dort allenfalls schwach bis mäßig ausfallen kann. Das Temperaturspektrum liegt am 5. Oktober zwischen +10/+24 Grad (Mittelwert: +16/+17 Grad) und am 10. Oktober zwischen +8/+23 Grad (Mittelwert: +15 Grad). Der Mittelwert bewegt sich in dem für die Jahreszeit normalen bis leicht zu warmen Bereich.

Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+12) / normal (+13/+19) / zu warm (>+20), liegen am 7. Oktober bei 15/45/40 und am 12. Oktober bei 30/45/25 und bestätigt das breite Entwicklungsspektrum im Wettertrend .

Eine "Korrektur" nimmt das Langfristmodell in seiner heuteigen Wetterprognose für den Herbst und Winter vor. So liegt die Abweichung der Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert im Oktober und November mit -0,5/+0,5 Grad im weitgehend normalen Bereich und für Dezember und Januar liegt die Abweichung mit +0,5/+1 Grad und über dem Süden teils bis +2 Grad im leicht zu milden bis zu warmen Bereich, während der Februar mit einer Abweichung von +1/+2 Grad weiterhin zu warm ausfallen könnte. Was hat sich gegenüber gestern und den letzten Wochen verändert? Die leichte Korrektur geht nach "unten", sprich: der November, Dezember und auch Januar wurden mit 0,5 Grad etwas kühler berechnet, als das in den letzten Tagen noch der Fall war. Rechnet man die Wintermonate zusammen, so liegt die Abweichung der Temperaturen im Winter mit +0,5/+2 Grad allerdings weiterhin leicht zu warmen bis zu warmen Bereich. Ob das aber dennoch eine Kehrtwende hin zu einem normalen oder gar zu kalten Winterverlauf werden kann, wird sich in den kommenden Wochen in der Entwicklung der Großwetterlage zeigen müssen.

Betrachtet man andere Langfristmodelle, so liegt nach dem METOffice die Wahrscheinlichkeit für einen zu warmen Winter zwischen 40-60 Prozent, für einen normalen Winter zwischen 20-40 Prozent und für einen zu kalten Winter bei 20-40 Prozent. Geht es nach dem Langfristmodell der NASA, so könnte der Dezember etwas kühler ausfallen, während der Januar und Februar leicht zu mild bis zu warm simuliert werden. Das vierte Langfristmodell im Bunde - das IRI Modell - berechnet weitgehend normale Temperaturen über den Winter mit einer höheren Wahrscheinlichkeit von zu warmen Temperaturen über dem Südwesten. Zusammenfassend scheint nach den gängigsten Simulationen der Langfristmodelle der Dezember eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für normale Temperaturen zu haben, während der Januar und Februar eher die Tendenz für zu warme Temperaturen aufweisen.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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