Wetter Herbst - Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 17. September

| M. Hoffmann
Nach den kräftigen - teils unwetterartigen - Regenfällen vom heutigen Samstag und der darauf folgenden Nacht auf Sonntag, lässt die Niederschlagsneigung zum Start in die neue Woche allmählich nach, wobei der unbeständige Wettercharakter in Form von Schauern und örtlichen Gewittern bis einschließlich Donnerstag erhalten bleiben kann. Die Temperaturen erreichen am Samstag und Sonntag über dem Norden noch verbreitet Werte zwischen +17/+23 Grad, gehen aber zum Start in die neue Woche, wie bereist in den restlichen Regionen von Deutschland auf +15/+20 Grad zurück und liegen somit im Jahreszeit-typischen Bereich (Details s. Wetter September 2016).

Gestern zeigten sich die Simulationen der Wettermodelle differenziert und es war fraglich, ob sich die Berechnungen des amerikanischen Wettermodells mit einem zunehmend herbstlichen, oder die des europäischen Wettermodells mit einem stabilen Hochdruckkonstrukt und trocken/warmen Wettercharakter durchsetzen kann. Die Wetterentwicklung für das letzte September-Drittel zeigt sich in den heutigen Berechnungen beider Wettermodelle nun einheitlicher.

Das amerikanische Wettermodell berechnet im Zeitraum vom 23./25. September nur kurzweilig den Aufbau eines Hochdruckkeils bis nach Deutschland, bevor zum 25./26. September die atlantische Frontalzone auf Mitteleuropa übergreifen kann. In Folge dessen wäre bis Ende September mit einem äußerst unbeständigen Wettercharakter zu rechnen. Gleichzeitig strebt das Azorenhoch auf dem Atlantik nach Norden in Richtung Grönland, so dass Rückseitig und im Verbund mit dem Tiefdrucksystem über Mitteleuropa ein meridionales Strömungsmuster entstehen könnte. So wäre nicht nur ein unbeständiger Wettercharakter, sondern mit einer nördlichen Grundströmung auch weiter zurückgehende Temperaturwerte zu erwarten. Wie kalt könnte es werden? Simuliert werden am 30. September Tageswerte, welche im Bereich zwischen +8/+17 Grad liegen können.

Das europäische Wettermodell ist mit der Umstellung der Großwetterlage nicht so nachhaltig, bzw. schnell im Ablauf. So liegt über dem skandinavischen Raum ein Hochdrucksystem, welches mit dem Azorenhoch - wie in den Simulationen der letzten Tagen auch - eine Hochdruckbrücke quer über Mitteleuropa aufbauen möchte. Ein kräftiges Tiefdrucksystem im Bereich zwischen Grönland, Island und England stört jedoch diesen Prozess, so dass im Zeitraum vom 23./25. September noch unter einer Hochdruckdominanz nur mit einer geringen Niederschlagsneigung zu rechnen ist, jedoch im weiteren Verlauf die Dominanz der Tiefdruckausläufer weiter zunehmen kann. Aber auch nach diesen Berechnungen strebt das Hochdrucksystem nach Norden auf, jedoch zwischen Spanien, England, Island und Grönland östlicher als nach dem amerikanischen Wettermodell. In Folge daraus wäre mit einer schwächeren Niederschlagsneigung bis Ende September zu rechnen, aufgrund des nördlichen Strömungsmusters aber auch mit zurückgehenden Temperaturen.

Die Kontrollläufe stützen vom 17./23. September einen trockenen Wettercharakter über dem Norden und vom 19./23. September über dem Süden, Osten und Westen. Darüber hinaus ist die Niederschlagsneigung bis Ende September über dem Süden als gering bis schwach, über dem Norden, Osten und Westen aber als mäßig bis hoch einzustufen. Somit verändern sich die Kontrollläufe gegenüber gestern kaum und bestätigen den Trend einer möglich nachhaltigen Umstellung der Großwetterlage. Hitzeperioden, wie in den vergangenen Tagen, sind somit im letzten September-Drittel weniger wahrscheinlich geworden. So liegt das Temperaturspektrum am 24. September zwischen +8/+20 Grad (Mittelwert: +14/+16 Grad) und am 30. September zwischen +8/+27 Grad (Mittelwert: +15/+16 Grad). Anders formuliert normalisiert sich das Wetter im letzten September-Drittel mit höherer Wahrscheinlichkeit und wird einem herbstlichen Grundcharakter zunehmend gerechter.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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