Wetter Herbst - Winter 2016/17 - Wettertrend vom 15. September

| M. Hoffmann
Tiefdrucksysteme sorgen ab heute Nachmittag zunächst über dem Südwesten, ab Freitag dann auch über ganz Deutschland für einen unbeständigen Wettercharakter bei zurückgehenden Temperaturen. So liegen die Werte von Samstag bis einschließlich Dienstag meist im Bereich zwischen +15/+20 Grad und können je nach Sonnenscheindauer, bzw. Niederschlagssituation auch darunter, bzw. darüber liegen. Zum Start in die neue Woche kann die Schauerneigung nachlassen, so dass es bei einem Wechselspiel aus Sonne und Wolken verbreitet trocken bleiben kann (Details s. Wetter September 2016).

Der Grund für die nachlassende Niederschlagsneigung zum Start in die neue Woche ist ein Hochdruckkeil des Azorenhochs, welches sich bis über Deutschland erstrecken kann. Das amerikanische Wettermodell berechnet im Zeitraum von Dienstag bis einschließlich Freitag den Erhalt des Hochdruckkeils, während sich von Westen her das nächste Tiefdrucksystem nähert. So kommt es zwischen beiden Systemen zu einer südwestlichen Anströmung der Luftmassen, was die Temperaturen über Deutschland, Österreich und der Schweiz bis zum Freitag mit +16/+22 Grad wieder etwas ansteigen lassen kann. Voraussichtlich ab Freitag schwächt sich der Hochdruckkeil ab, was es dem Tiefdrucksystem ermöglicht weiter nach Osten voranzukommen und das Wetter über Deutschland mit Regen und zurückgehenden Temperaturen bis zum 26. September beeinflussen. Im Zeitraum darüber hinaus kann sich zwischen dem 26./30. September ein neuerlicher Hochdruckkeil des Azorenhochs in Richtung Mitteleuropa ausbilden und im weiteren Verlauf eine - zum heutigen Stand - stabile Hochdruckbrücke mit dem Kontinentalhoch über dem westlichen Russland aufbauen. Die Tiefdrucksysteme könnten mit dieser Hochdruckbrücke bereits auf dem Atlantik blockiert werden, so dass in Folge daraus mit einem typischen "Altweibersommer" zu rechnen wäre.

Das europäische Wettermodell berechnet im Zeitraum vom 20./25. September eine ganz ähnliche Wetterentwicklung. Anders jedoch wie bei der Simulation des amerikanischen Wettermodells entsteht keine Hochdruckbrücke zwischen dem Azoren- und Kontinentalhoch, sondern der Hochdruckkeil strebt über Deutschland nach Skandinavien und blockiert somit die erhöhte Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik in gleicher Weise. Zum 24./25. September könnte sich der Hochdruckkeil zu einem eigenständigen Hochdrucksystem mit Kern über Deutschland ausbilden. Etwas andere Voraussetzungen, aber in etwa der gleiche Effekt auf das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Die Kontrollläufe stützen einen weitgehend trockenen Wettercharakter im Zeitraum vom 19./23. September. Darüber hinaus steigt von Süd nach Nord die Niederschlagswahrscheinlichkeit an und bewegt sich über dem Süden im leichten bis schwachen, sonst im schwachen bis mäßigen Bereich. Die Ausbildung eines Hochdrucksystems ist nach den Kontrollläufen zum letzten September-Drittel zwar wahrscheinlich, aber keinesfalls gesichert. Das Temperaturspektrum liegt meist im Bereich zwischen +11/+25 Grad bei einem Mittelwert, welcher sich mit +16/+17 Grad im Jahreszeit-typischen Bereich bewegen kann. Anders formuliert: die Hitzewelle endet am Wochenende und nachfolgend normalisiert sich mit hoher Wahrscheinlichkeit das Temperaturniveau.

Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+14) / normal (+15/+22) / zu warm (>+22), liegen am 25. September bei 30/45/25 und am 30. September bei 25/50/25 und bestätigt die Entwicklung hin zu Jahreszeit-typischen Temperaturwerten.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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