Wetter Herbst Winter 2016/2017 - Wettertrend vom 4. September

| M. Hoffmann
Nach den teils kräftigen Schauern und Gewittern (Gewitterradar) mit örtlichen Unwetterpotential vom Sonntag und in der Nacht auf Montag, beruhigt sich das Wetter zum Dienstag wieder, bevor von Mittwoch bis Freitag sich wieder hoher Luftdruck mit viel Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen durchsetzen kann (s. Wetter September).

Das Hochdrucksystem baut sich nach beiden Wettermodellen im Zeitraum vom 6./12. September im Bereich zwischen der Mittelmeerregion, Deutschland, Polen und Skandinavien auf, so dass die Tiefdrucksysteme vom Atlantik her kommend frühzeitig blockiert werden können. Der Wettercharakter ist im Zeitraum als ruhig, trocken und mit viel Sonnenschein als sommerlich warm zu bezeichnen. So liegt das mögliche Temperatursektrum am 10. September zwischen +22/+30 Grad bei einem Mittelwert von +24/+26 Grad, was in etwa um +4/+7 Grad gegenüber dem Jahreszeit-typischen Wert zu warm sein kann.

Darüber hinaus simuliert das amerikanische Wettermodell im Zeitraum vom 12./18. September ein größeres Entwicklungsspektrum, was die größere Einflussnahme der atlantischen Frontalzone auf das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht ausschließt. In der aktuellen Simulation greift das erste Frontensystem am 13. September auf Deutschland über, wird jedoch von dem Hochdrucksystem nach Norden abgelenkt. So kann der Wettercharakter zunehmend unbeständiger werden, jedoch werden mit einer südlichen Anströmung der Luftmassen noch mäßig warme bis warme Luftmassen nach Deutschland geführt. Mit anderen Worten entspräche dies dem ersten Versuch der Tiefdrucksysteme das Blockadehoch aufzulösen. Ob es bei einem Versuch bleibt, oder ob das Hochdrucksystem im Anschluss wieder durchsetzen kann, bleibt abzuwarten.

Was ist wahrscheinlicher? Die Kontrollläufe bestätigen das breite Entwicklungsspektrum. So liegen die Höhentemperaturen (ca. 1.500 Meter) am 15. September zwischen +2+/17 Grad und weisen eine Differenz von rund 15 Grad auf. Zum Vergleich: für Wettervorhersagen ist eine Differenz von 2/4 Grad und für Wetterprognosen 4/6 Grad wünschenswert. Der Trend ist jedoch eindeutig: das hohe Temperaturniveau vom ersten September-Drittel kann sich im zweiten September-Drittel mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht halten und sinkt etwa um 4/6 Grad ab, was Tageswerte um die +20 Grad zur Folge hätte und für die Jahreszeit weiterhin etwas zu warm wären.

Das Langfristmodell bestätigt in seiner heutigen Wetterprognose einen gegenüber dem langjährigen Mittelwert um 1 bis 2 Grad zu warmen Temperaturverlauf im September. Der Oktober fällt demnach mit einer Abweichung von -0,5/+0,5 Grad weitgehend normal und der November mit -0,5/+1 Grad normal bis leicht zu mild aus. Der Dezember und auch der Februar werden mit einer Abweichung von +1/+2 Grad als zu warm berechnet, während der Januar mit -0,5/+1 normal bis leicht zu mild simuliert wird. Im Niederschlagsverhalten zeigt sich der September und Oktober im Trend normal bis leicht negativ (zu trocken), während die Monate von November bis Februar keine sonderlichen Auffälligkeiten gegenüber dem Sollwert aufweisen, im Trend aber positiv ausfallen können (zu nass). Möchte man hieraus eine Interpretation ableiten, so wäre der September und Oktober noch weitgehend hochdruckdomminiert, während von November bis Februar Tiefdrucksysteme das Wettergeschehen im Winter 2016/17 dominieren könnten.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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