Wetter Herbst / Winter 2016/17 - Wettertrend vom 24. August

| M. Hoffmann
Ende August versucht die atlantische Frontalzone mit ihrer dazugehörigen Tiefdruckrinne vermehrt das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu beeinflussen. Das gelingt nach den gängigsten Varianten der Wettermodelle auch, die Frage ist nur, wie nachhaltig diese Störung ist? Denn für Anfang September sind die Simulationen der Wettermodelle keineswegs einheitlich. So simuliert das amerikanische Wettermodell bis zum 3. September mäßig warme Temperaturen bei einem meist unbeständigen Wettercharakter, während das europäische Wettermodell den Aufbau eines Hochdrucksystems mehrheitlich unterstützt (s. Wetter September 2016).

Diese Wetterentwicklung Anfang September wird auch maßgeblich dafür verantwortlich sein, wie sich das Wetter im ersten September-Drittel entwickeln kann. Blickt man auf die Simulation des amerikanischen Wettermodells für den Zeitraum vom 4./8. September, so baut sich vom westlichen Russland, über Skandinavien bis nach Deutschland reichend ein Hochdrucksystem auf, welches mit einer östlichen Grundströmung für warmes und trockenes Wetter sorgen kann. Das ist im Vergleich zu den Vortagen eine Kehrtwendung, denn im Gegensatz zu einer stabilen Hochdruckwetterlage wäre ebenso eine unbeständige und mäßig warme Südwestwetterlage, als auch eine unbeständige und kühlere Westwetterlage nicht auszuschließen.

Wie wahrscheinlich ist es also, dass sich hoher Luftdruck im ersten September-Drittel durchsetzen könnte? Die Kontrollläufe ziehen mit und bestätigen eine mögliche Hochdruckentwicklung Anfang September im Bereich zwischen Skandinavien und Deutschland. So ist die Niederschlagsneigung vom 1./8. September als schwach bis gering einzustufen und das Temperaturspektrum liegt mit seinen Mittelwerten am 4. September bei +19/+21 Grad und am 8. September bei +20 Grad in einem für die Jahreszeit durchaus normalen bis leicht zu warmen Bereich.

Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+16) / normal (+17/+22) / zu warm (>+22), liegen am 4. September bei 25/45/30 und am 8. September bei 20/50/30 und bestätigen mehrheitlich die Tendenz für einen normalen Temperaturcharakter im ersten September-Drittel.

Das Langfristmodell berechnet für September und Oktober einem gegenüber dem langjährigen Mittelwert normalen Temperaturverlauf, welcher im November auch etwas zu warm ausfallen kann, während sich in der Niederschlagssimulation kaum Abweichungen gegenüber dem Sollwert abzeichnen. Mit anderen Worten ist zum heutigen Stand ein weitgehend normaler Herbst zu erwarten, welcher im Trend auch leicht zu warm ausfallen könnte.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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