Wetter Winter 2015/2016 - Wetterprognose vom 15. Februar

| M. Hoffmann
Nach der nasskalten Woche mit Schnee teils bis in mittlere Lagen hinab, kann es bereits zum kommenden Wochenende wieder windiger, unbeständiger und milder werden. Der Grund hierfür ist die Beendigung des Trogansatzes (Cut-Off-Prozess) und die atlantische Frontalzone gewinnt wieder zunehmend mehr Einfluss auf das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz (Details s. Wettervorhersage Februar).

Der Höhepunkt der Milderung ist voraussichtlich im Zeitraum 20./22. Februar zu erwarten, denn im Zeitraum danach differenzieren sich die Wettermodelle weitgehend. Im Wesentlichen ergeben sich für das letzte Februar-Drittel - und damit auch die letzten Winter-Tage (der eigentlich keiner war) drei Entwicklungsvarianten.

In der ersten Variante ist der Zustrom der kalten Luftmassen über dem östlichen Kanada in Richtung Neufundland so stark, dass die atlantische Frontalzone ungehindert agieren kann und sich über Deutschland, Österreich und der Schweiz eine lebhafte Westwindwetterlage einstellen kann, bei der die Temperaturen vorderseitig mild und auf der entsprechenden Rückseite auch nasskalt ausfallen können. Die Niederschläge sind in diesem Fall überwiegend in flüssiger Form zu erwarten, können aber zwischendurch auch mal als Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer niedergehen.

In der zweiten Variante kann es im Verlauf des letzten Februar-Drittels erneut zu einem sog. Cut-Off Prozess kommen, bei der sich über Mitteleuropa ein meridionales Zirkulationsmuster einstellen kann (Nord-Süd, Süd-Nord). In Folge daraus wäre das Temperaturempfinden nasskalt mit Schneeoptionen bis auf mittlere Lagen hinab. Kurzweilige Schnee-, Schneeregen oder Graupelschauer sind in tieferen Lagen durchaus zu erwarten.

In der dritten Variante befindet sich das Azorenhoch in "kugelrunder" Position auf dem Atlantik, so dass die atlantische Frontalzone am östlichen Hochdruckgradienten nach Südosten über Mitteleuropa "abrutschen" kann (Nordwestwetterlage). Sollte diese Variante eintreten, so wären die Temperaturwerte über dem Nordwesten als relativ mild zu bezeichnen, während es mit jedem Kilometer in Richtung Südosten kälter werden kann - letztlich es aber bei einem nasskalten Temperaturempfinden bleibt, bei der die Schneefallgrenze bis auf mittlere Lagen hinab absinken kann.

Zusammenfassend sind die Entwicklungsvarianten aber alles andere als winterlich und schaut man auf den aktuellen Temperaturmittelwert der vergangenen Februar-Tage, so liegt aktuell ein Temperaturüberschuss von +4,2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert vor. Anders formuliert wird der Februar wohl der dritte Wintermonat in Folge werden, welcher deutlich zu warm ausfällt, denn eine knackig kalte Frostperiode ist zum aktuellen Stand weniger wahrscheinlich. Aber auch der sog. NAO-Index als auch der AO-Index zeigen überwiegend positive Werte im letzten Februar-Drittel, was als ein weiteres Indiz für geringe Wahrscheinlichkeiten eines Kaltlufteinbruchs im letzten Februar-Drittel gewertet werden kann. Die nächste Aktualisierung erfolgt an dieser Stelle heute Abend gegen 21:00 Uhr mit einem kleinen Update der Wettervorhersage Winter.
Aktualisierung:
Im Tagesverlauf hat sich bei beiden Wettermodellen die milde Variante im Zeitraum 21./23. Februar durchsetzen können, so dass verbreitet Tageshöchstwerte von +10 Grad und mehr möglich sein können. Der Grund hierfür ist eine stramme Westwindzirkulation, welche zum aktuellen Stand auch das Potential für Starkwindereignisse aufweist. Darüber hinaus zeigt sich eine geringere Wahrscheinlichkeit für einen Fortbestand der klassischen Westwetterlage, stattdessen wird eine Mischung aus Cut-Off Prozess (Trogansatz) und Nordwestwetterlage simuliert, welche im Zeitraum 23./29. Februar die nasskalte Witterung mit Schneeoptionen bis auf mittlere Lagen hinab fortsetzen könnte.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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