Wetter Winter 2015/2016 - Wetterprognose vom 13. Februar

| M. Hoffmann
Zunehmend nasskalt in tieferen Lagen und teils winterlich ab mittleren Lagen - so lässt sich vereinfacht die Wettervorhersage bis einschließlich Mittwoch beschreiben. Dabei ist es an diesem Wochenende über dem Norden bereits schon nasskalt, während über dem Süden mit einem Tiefdrucksystem nochmals mildere Luftmassen herangeführt werden können. Erst ab Montag zieht das Tiefdrucksystem nach Nordosten ab und ermöglicht auf seiner Rückseite die Zufuhr kühlerer Luftmassen auch bis über die südlichen Regionen. Gleichzeitig wird ein Mittelmeer (oder auch Italientief) initialisiert, welches von Dienstag bis Donnerstag kommender Woche nach Norden zieht - je nach Zugbahn - kann mehr oder weniger Niederschlag bei einer stark schwankenden Schneefallgrenze erwartet werden (Details s. Wetter Februar).

Es bleibt also spannend hinsichtlich einer "Einwinterung" bis auf mittlere Lagen hinab. Im Zeitraum zwischen dem 16./19. Februar simuliert das amerikanische Wettermodell den Verbleib der nasskalten Luftmassen, bei der die Frostgrenze zwischen 400-600 Meter herum schwanken kann. Darüber hinaus kann sich die atlantische Frontalzone wieder bis nach Skandinavien durchsetzen und positioniert zum 23. Februar über dem nördlichen Skandinavien. Gleichzeitig liegt der Hochdruckkern über England/Island in einer recht weit nördlichen Position, so dass eine klassische Westwetterlage weniger wahrscheinlich wäre. So meridionalisiert das Strömungsmuster nachfolgend bis zum 27. Februar über Mitteleuropa und kann aus nördlichen Richtungen Luftmassen arktischen Ursprungs nach Deutschland führen. Winterliche Wetterverhältnisse teils bis in tieferen Lagen wäre die Folge aus dieser Simulation.

Das europäische Wettermodell simuliert eine ganz ähnliche Variante, jedoch wird die atlantische Frontalzone noch vor Skandinavien mit einem Hochdruckbrücke von der Mittelmeerregion über das östliche Europa bis nach Skandinavien/westl. Russland blockiert, so dass Deutschland zum 22. Februar auf die milde Vorderseite des Tiefdrucksystems gelangen kann. Aber auch hier liegt das Azorenhoch in nördlicher Position, so dass im weiteren Verlauf eine Meridionalisierung des Zirkulationsmusters erfolgen könnte.

Winter, nasskalt oder mild - wie wird denn nun das letzte Februar-Drittel, bzw. die letzten Tage des Winters? Die Schwankungen und Sprünge von Simulation zu Simulation bleiben hoch und bestätigen die Unsicherheiten der letzten Tage. Die Kontrollläufe bestätigen die Variantenvielfalt mehrheitlich, wenngleich der Mittelwert sich im Bereich der für die Jahreszeit typischen Werte bewegt - nasskalt. Wie stehen die Chancen auf Winter bis in tiefere Lagen? Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6), liegen am 22. Februar bei 5/40/55 und am 28. Februar bei 15/25/60 und weisen nur sehr geringe Chancen auf winterliche Witterungsverhältnisse in tieferen Lagen aus. Die nächste Aktualisierung erfolgt an dieser Stelle heute Abend gegen 21:00 Uhr mit einem kleinen Update der Wettervorhersage Winter.
Aktualisierung:
Kaum Veränderungen tagsüber - das nasskalte Temperaturgefüge bleibt nach beiden Wettermodellen bis einschließlich dem 20. Februar erhalten. Die Schneefallgrenze sinkt allmählich bis auf mittlere Lagen ab, wobei Schnee-, Schneeregen- oder auch Graupelschauer in tieferen Lagen grundsätzlich nicht auszuschließen sind. Im Zeitraum zwischen dem 20./23. Februar gehen die Simulationen der Wettermodelle zunehmend auseinander. Das europäische Wettermodell lässt es kurzzeitig milder werden, bevor zum 23. Februar wieder nasskalte Temperaturwerte aus nordwestlichen Richtungen einfließen können. Das amerikanische Wettermodell favorisiert im Zeitraum 20./26. Februar eine gradientenschwache Südwestwetterlage, was milde Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz führen kann. Die Kontrollläufe bestätigen den nasskalten Temperaturtrend bis zum 20. Februar. Darüber hinaus zeigt sich mehrheitlich ein leicht erhöhtes Temperaturniveau gegenüber dem langjährigen Mittelwert. Der sog. AO-Index weist nach einer neutralen bis leicht positiven Bewertung des Polarwirbels im letzten Februar-Drittel teils deutlich negative Werte aus, was sicherlich zu den Sprüngen der Simulationen führen kann. Entscheidend wird sein - kommt der Polarwirbelsplit oder zeigt dieser sich erneut nur Ansatzweise? Relativ häufig treten die Polarwirbelsplits zum Ende des Winters auf.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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