Wetter Winter 2015/2016 - Wetterprognose vom 12. Februar

| M. Hoffmann
Nach der teils nasskalten Witterung am Wochenende dreht der Wind zum Montag auf nördliche Richtungen und lässt die Temperaturen noch etwas absinken. So werden verbreitet -2/+3 Grad erwarten, wobei über den östlichen Landesteilen teils bis +5 Grad möglich sind. Am Dienstag macht sich aller Voraussicht nach ein Mittelmeertief mit teils kräftigen und länger andauernden Niederschlägen bemerkbar, welche bei Temperaturen um den Gefrierpunkt oberhalb etwa 200-400 Meter in Schnee übergehen können und auch am Mittwoch bei nachlassender Intensität anhalten können. Der Winter macht sich also bemerkbar - ob er bleibt und auch die Niederungen mit beeinflussen kann, bleibt abzuwarten und hängt von der genauen Zugbahn des Mittelmeertief ab - Veränderungen sind also noch wahrscheinlich (Details s. Wetter Februar).

Darüber hinaus simuliert das amerikanische Wettermodell im Zeitraum 17./21. Februar einen Hochdruckkeil in Richtung Skandinavien, so dass im Verbund mit dem Mittelmeertief noch etwas kühlere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt werden können. Wie kalt kann es werden? Die Tageshöchstwerte werden bspw. am 19. Februar mit -2/+2 Grad berechnet und in den Nächten ist - insbesondere bei aufklaren und über Schnee - mit teils strengem Frost von -1 bis -12 Grad zu rechnen. Im Zeitraum zwischen dem 21./26. Februar kann sich nach dieser Simulation eine Hochdruckbrücke zwischen dem Azoren- und dem Kontinentalhoch direkt über Deutschland aufbauen, so dass Deutschland, Österreich und die Schweiz im gradientenschwachen und niederschlagsarmen Bereich liegt. Je nach Sonnenscheindauer steigen die Tageswerte auf +0/+5 Grad und sinken in der Nacht auf -4/0 Grad ab.

Das europäische Wettermodell verfolgt bis Mittwoch einen ganz ähnlichen Ansatz, jedoch lässt sich darüber hinaus der Hochdruckkeil nach Osten ab drängen und kann sich nicht über dem skandinavischen Raum etablieren. Stattdessen gelingt der Aufbau der Hochdruckbrücke zwischen dem Azoren- und Kontinentalhoch weiter südöstlicher, so dass Deutschland, die Schweiz und auch Österreich in den warmen Strömungsbereich der Gradienten gelangen kann. Statt Werte unter +5 Grad wie nach dem amerikanischen Wettermodell sind demnach Werte zwischen +7/+15 Grad zum 22. Februar zu erwarten.

Neben diesen zwei unterschiedlichen Varianten - mit gleichem Ansatz - gibt es auch noch eine dritte Variante. Das Hochdrucksystem über Skandinavien kann sich auch nach Norden hin ausdehnen und "Kontakt" zum "Polarhoch" aufbauen, so dass im Verbund mit einen Tiefdrucksystem Karasee/Barentssee kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Süden geführt werden können. Anders formuliert ist für das letzte Februar-Drittel noch alles an Möglichkeiten der Wetterentwicklung offen. Was aber ist wahrscheinlicher? Die Kontrollläufe stützen - wie bereits seit Tagen - ein nasskalte Temperaturentwicklung im letzten Februar-Drittel. So liegt das Temperaturspektrum am 20. Februar zwischen -5/+10 Grad (Mittelwert: +3/+4 Grad über dem Norden und Westen und +1/+2 Grad über dem Osten und Süden) und am 26. Februar zwischen -1/+15 Grad (Mittelwert: +5/+6 Grad über dem Norden und Westen und +4/+5 Grad über dem Süden und Osten). Somit ist zum heutigen Stand in tieferen Lagen weniger von einer nachhaltigen Winterwetterlage auszugehen - Optionen hierfür bleiben jedoch erhalten. Die nächste Aktualisierung erfolgt an dieser Stelle heute Abend gegen 21:15 Uhr mit einem kleinen Update der Wettervorhersage Winter.
Aktualisierung:
Die Schwankungen der Wettermodelle nimm von Simulation zu Simulation zu, was auf ein breites und unsicheres Entwicklungsspektrum der Wetterlage hinweist. Geht es nach der Simulation des amerikanischen Wettermodells, so ist im Zeitraum zwischen dem 15./20. Februar mit nasskaltem Wetter in tieferen und mittleren Lagen zu rechnen, während es in höheren Lagen winterlich werden kann. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so ist in tieferen Lagen mit nasskalten und ab den mittleren Lagen mit winterlichen Verhältnissen zu rechnen. Entscheidend darüber wie weit die Schneefallgrenze nach unten absinken kann, ist der Trogansatz über Mitteleuropa, welcher nach dem amerikanischen Wettermodell heute Abend schwächer und nach dem europäischen Wettermodell stabiler berechnet wird. Die Kontrollläufe tendieren mehrheitlich zu einem nasskalten Temperaturempfinden. Im Zeitraum zwischen dem 20./26. Februar simuliert das amerikanische Wettermodell ein westlich orientiertes Zirkulationsmuster bei dem Vorderseitig sehr milde und rückseitig wieder kühlere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt werden können - mit Winter hat das weniger was zu tun. Das europäische Wettermodell positioniert zum 22. Februar ein Zentraltief über dem südlichen Skandinavien, während zum gleichen Zeitraum sich das Azorenhoch nach Norden in Richtung Island erstrecken kann. In Folge daraus wären nasskalte Temperaturwerte zu erwarten, bei der die Schneefallgrenze oberhalb etwa 400-700 Meter liegen kann.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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