Wetter Winter 2015/2016 - Wetterprognose vom 10. Februar

| M. Hoffmann
In den kommenden Tagen zeigt sich das Temperaturniveau mit +1/+5 Grad, teils auch bis +8 Grad vielfach im nasskalten Bereich und die Schneefallgrenze kann bis auf die mittleren Lagen absinken, so dass sich bis Freitagabend etwa oberhalb 500-800 Meter eine Schneedecke ausbreiten könnte (Schneeprognose). Sowohl der Wind als auch der Niederschlag lassen bis zum Freitag nach und die sonnigen Momente nehmen zu, bevor zum kommenden Wochenende das nächste Tiefdrucksystem Deutschland von Westen her erfassen kann (Details s. Wetter Februar).

In den letzten Tagen wurde in den Simulationen der Wettermodelle der Ansatz eines Trog Mitteleuropa berechnet, welcher die nasskalte, teils aber auch winterliche Wetterlage im zweiten Februar-Drittel dominieren könnte. Daran hat sich heute kaum etwas verändert.

Das amerikanische Wettermodell beginnt mit der Initialisierung des Troges zum 13./14. Februar in der Form, als dass ein Hochdruckkeil des Azorenhochs auf dem Atlantik in Richtung Island / Grönland strebt und damit einen Störimpuls in die bestehende Westwetterlage setzt. Somit bleibt dem Tiefdrucksystem östlich des Hochdrucksystems Zeit, sich nach Süden hin auszudehnen und ein meridionales Strömungsmuster entstehen zu lassen. In Folge daraus dreht der Wind über Mitteleuropa im Zeitraum 14./19. Februar auf nördliche Richtungen und kann kühlere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz führen, so dass auch in tieferen Lagen eine Ausbildung einer Schneedecke nicht unwahrscheinlich ist. Zunehmend winterlich kann es hingegen ab den mittleren Lagen werden (400-800 Meter). Darüber hinaus bleibt die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik hoch, so dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis der Trogprozess abgeschnürt und von Westen her weitere Tiefdruckausläufer mit nasskalten oder milden Wetter auf Mitteleuropa übergreifen können.

Das europäische Wettermodell simuliert einen ganz ähnlichen Ansatz, jedoch zeigt sich hier zum wiederholten Male die Ausbildung eines schwachen Hochdrucksystems über dem skandinavischen Raum, was im Idealzustand die atlantische Frontalzone für einen längeren Zeitraum blockieren könnte. Gelingt es dem Hochdrucksystem über Skandinavien nicht sich dort zu festigen, ist es auch nach dem europäischen Wettermodell nur eine Frage der Zeit, bis die Westwindzirkulation wieder die Dominanz über das Wettergeschehen Mitteleuropa übernimmt.

Welchen Chancen hat die Rückkehr des Winters? Die sind in tieferen Lagen als gering, in mittleren Lagen als wahrscheinlich und in höheren Lagen als sehr wahrscheinlich einzustufen. Spannender bleibt die Frage - wie stabil kann sich der mögliche Wetterumschwung entwickeln? Die Kontrollläufe haben eine klare nasskalte bis milde Temperaturtendenz. So liegt das Temperaturspektrum am 17. Februar zwischen -3/+8 Grad (Mittelwert: +3/+4 Grad) und am 23. Februar zwischen -1/+12 Grad (Mittelwert: +6/+7 Grad). Insofern ist das oben beschriebene Übergreifen der atlantischen Frontalzone mit einer West-, oder Südwestwetterlage zum letzten Februar-Drittel - zum heutigen Stand - die wahrscheinlichste Variante. Die nächste Aktualisierung erfolgt heute Abend an dieser Stelle gegen 21:00 Uhr mit einem kurzen Update der Wetterprognose Winter.
Aktualisierung:
Beide Wettermodelle bleiben ihren Simulationen von heute Mittag treu und berechnen auch heute Abend im Zeitraum zwischen dem 14./20. Februar den Ansatz einer Trogwetterlage Mitteleuropa. So wird es zunehmend wahrscheinlicher, als dass der Wettercharakter in diesem Zeitraum in tieferen Lagen nasskalt und ab mittleren Lagen zunehmend winterlich werden kann, wobei die Frostgrenze nach den aktuellen Berechnungen zwischen 600-800 Meter schwanken kann. Die Kontrollläufe stützen die nasskalte Witterungsperiode weitgehend und simulieren zum Beginn des letzten Februar-Drittels einen leicht positiven Temperaturtrend. Deutlicher zeigt sich das anhand der der Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6), welche am 20. Februar bei 10/45/45 und am 25. Februar bei 10/25/65 liegen und gegenüber gestern kaum Veränderungen aufweisen.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +4,2 +3,1 +1,8 243,8 l/m² - zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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