Wetter Winter 2015/2016 - Wetterprognose vom 5. Februar

| M. Hoffmann
Nach einem durchwachsenen Wochenende, kommt es am späten Sonntagabend und am Rosenmontag zu teils kräftigen Winden, welche über höheren Lagen in Böen auch stürmisch ausfallen können. Zu dem Wind gesellt sich Regen, welche am Dienstag und Mittwoch jeweils in ihrer Intensität nachlassen werden. Die Temperaturen steigen am Wochenende auf teils vorfrühlingshafte Werte an, sinken jedoch bis zum Mittwoch in den nasskalten Bereich ab und die Schneefallgrenze schwankt zwischen 700-1.300 Meter (s. Wetter Februar).

Darüber hinaus simuliert das europäische Wettermodell eine abnehmende Dynamik der Wetterentwicklung. Zwar bleibt der Westdrift zunächst aktiv, schwächt sich jedoch mit einer südlich verlagerten Frontalzone weiter ab. So bleibt die Niederschlagserwartung im Zeitraum 10./15. Februar relativ hoch, wobei die Tiefdruckrinne zwischen Neufundland - Island - Deutschland - Mittelmeer eine Nordwest - Südostachse aufweist. In Folge daraus können die Temperaturen mit +1/+6 Grad vielfach im nasskalten Bereich bleiben und die Schneefallgrenze zwischen 600-1.200 Meter schwanken.

Das amerikanische Wettermodell simuliert im Gegensatz zum europäischen Wettermodell keine südliche Verlagerung der Frontalzone. Demnach verläuft die dynamische Tiefdruckrinne zwischen Neufundland, Island, England und Skandinavien. Somit bleibt auch nach dem amerikanischen Wettermodell die Niederschlagsneigung zwischen dem 10./15. Februar hoch, mit einer westlichen - teils auch südwestlichen - Anströmung können die Temperaturen vielfach im nasskalten bis milden Bereich liegen (+3/+9 Grad) und die Schneefallgrenze zwischen 800-1.500 Meter schwanken. Der Windcharakter ist nach dieser Simulation als mäßig zu bezeichnen, wobei kurzweilig über exponierten Lagen auch stürmische Böen nicht auszuschließen wären.

Zusammenfassend bestätigen beide Wettermodelle heute den Trend der letzten Tage - wenig Chancen auf Winter in tieferen und mittleren Lagen, erst ab den höheren mittleren und höheren Lagen zeigen sich erhöhte Wahrscheinlichkeiten. Die Kontrollläufe stützen diese Entwicklung mehrheitlich. So liegt das Temperaturspektrum am 11. Februar zwischen +4/+15 Grad (Mittelwert: +7/+8 Grad über dem Westen und Süden und +5/+6 Grad über dem Norden und Osten) und am 17. Februar zwischen -4/+14 Grad (Mittelwert: +4/+6 Grad). Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6), liegen am 13. Februar bei 5/20/75 (gestern: 10/45/45) und am 19. Februar bei 10/30/60 (gestern: 10/25/65) und bestätigen eine Wetterentwicklung, welche mit dem Winter wenig gemeinsam haben.

Die nächste Aktualisierung erfolgt heute Abend an dieser Stelle gegen 21:00 Uhr in einem Update der Wetterprognose Winter - u.a. auch mit einer genaueren Betrachtung des Warmings in Stratosphärenhöhe und dessen Auswirkungen auf den Polarwirbel.
Aktualisierung:
Das nasskalte Grundschema haben im Zeitraum 10./15. Februar auch heute Abend beide Wettermodelle beibehalten. Interessant ist die Variante des europäischen Wettermodells, welchen den Ansatz zur Meridionalisierung (Nord-Süd, Süd-Nord; Trog) hat und somit die Schneefallgrenze auf 500-800 Meter schwankend berechnet, während das amerikanische Wettermodell mehr Tiefdruckdynamik simuliert und die Schneefallgrenze zwischen 600-1.100 Meter schwanken kann. Insgesamt sind jedoch kaum winterliche Varianten für tiefere Lagen bis zum 15. Februar zu beobachten. Betrachtet man das Warming in Stratosphärenhöhe, so wird das Minor Warming weiterhin sehr kräftig berechnet und fällt mit seinem Maximum von +8 Grad am 7. Februar in den sog. Kurzfristbereich. Darüber hinaus kann der sog. Zonalwind keine Umkehr erfahren und bleibt positiv. Somit kann sich das Minor Warming nicht zu einem Major Warming weiter entwickeln. Kurzzeitige Auswirkungen auf die unteren Luftschichten sind jedoch nicht auszuschließen. So hat der der AO-Index im zweiten Februar-Drittel eine weitgehend negative Tendenz. Vergleicht man die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6) gegenüber heute Mittag, so liegen am 13. Februar bei 0/35/65 (heute Mittag: 5/20/75) und am 19. Februar bei 5/25/70 (heute Mittag: 10/30/60). Sollte das kräftige Minor Warming die unteren Luftschichten mit beeinflussen können, so werden die Wettermodelle in den kommenden Tagen sprunghafter werden.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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