Wetter Winter 2015/2016 - Wetterprognose vom 4. Februar

| M. Hoffmann
Die Windsituation von Rosenmontag bis Faschingsdienstag bleibt angespannt. In der Entwicklung ist von stürmischen bis hin zu orkanartigen Böen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h alles möglich. Der Grund für die Unsicherheiten ist die dynamische Wetterentwicklung, bei der Veränderungen auf kleinsten Raum maßgebliche Auswirkungen auf das Wetter in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben können. Auch das Potential für sog. Schnellläufer bleibt erhalten (Orkan). Erst zur Wochenmitte - zum Aschermittwoch - kann sich das Wetter voraussichtlich wieder beruhigen (Details s. aktuelle Wettervorhersage Februar).

Geht es nach der Simulation des amerikanischen Wettermodell, so bleibt der unbeständige, teils windige Wettercharakter bis Mitte Februar erhalten. Die Temperaturen wechseln sich dabei zwischen einer milden Tiefdruckvorderseite und kühlen Rückseite ab. Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer sind zwischendurch grundsätzlich nicht auszuschließen, jedoch ist in tieferen und mittleren Lagen (400-700 Meter) nicht von winterlichen Verhältnissen auszugehen.

Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so verliert die atlantische Frontalzone im Zeitraum 10./14. Februar zunehmend an Dynamik und die Tiefdrucksysteme zeigen im Ansatz eine "Austrogung" von Skandinavien in Richtung Mittelmeerraum. Gleichzeitig kann das Azorenhoch einen Hochdruckkeil in Richtung Island aufbauen. Somit ist der Wettercharakter in diesem Zeitraum als unbeständig und überwiegend nasskalt zu bezeichnen, die Schneewahrscheinlichkeiten sind in tieferen Lagen schwach, über mittleren Lagen mäßig und höheren Lagen hoch einzustufen. Der Ansatz eines möglichen Trogprozesses über Mitteleuropa ist seit Tagen erstmals ein Indiz auf eine mögliche Wetterumstellung im zweiten Februar-Drittel. Ob sich diese Variante durchsetzen kann, bleibt in den kommenden Stunden und Tage abzuwarten.

Die Kontrollläufe stützen das nasskalte bis milde Temperaturspektrum mehrheitlich. So liegen die möglichen Werte am 12. Februar zwischen +0/+12 Grad (Mittelwert: +4/+6 Grad) und am 17. Februar zwischen -1/+10 Grad (Mittelwert: +5/+7 Grad). Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6), liegen am 13. Februar bei 10/45/45 und am 19. Februar bei 10/25/65 und deuten keine durchgreifende Änderung in Richtung Winter an. Im Hinblick auf das Minor Warming in Stratosphärenhöhe hat sich gegenüber den letzten Tagen nichts verändert. Es bleibt überaus kräftig und erreicht mit +8/+12 Grad seinen vorläufigen Höhepunkt am 7. Februar und kann sich darüber hinaus nicht zu einem Major Warming weiter entwickeln. Die nächste Aktualisierung erfolgt heute Abend gegen 21:00 Uhr an dieser Stelle mit einem Update der Wetterprognose Winter.
Aktualisierung:
Den heute Nachmittag beschrieben Austrogungsprozess Mitteleuropa haben heute Abend beide Wettermodelle im Ansatz in ihren Simulationen mit berücksichtigt. Geht es nach dem amerikanischen Wettermodell, so geschieht das im Zeitraum vom 16./20. Februar, geht es nach dem europäischen Wettermodell, so ist dieser Ansatz zum 14. Februar zu erkennen. Das mag sich sicherlich in den kommenden Stunden und Tage noch mehrmals ändern, tatsächlich sind das "unterm Strich" jedoch Indizien, welche auf einen Wetterwechsel hindeuten und in den nächsten Tagen näher beobachtet werden müssen. Sind das die Schwankungen, welche sich durch das Warming in Stratosphärenhöhe ergeben können - auch diese Annahme ist zum aktuellen Zeitpunkt Spekulation - jedoch nicht ausgeschlossen. Denn tatsächlich simuliert das amerikanische Wettermodell heute Abend erneut den Ansatz eines Major Warmings. Bis es aber soweit ist, bleibt das Wetter im Zeitraum 4./12. Februar mit hoher Wahrscheinlichkeit westlich orientiert und somit Abwechslungsreich, unbeständig, teils mild, teils nasskalt und in tieferen Lagen unwinterlich.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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