Wetter Winter 2015/2016 - Wetterprognose vom 1. Februar

| M. Hoffmann
Nach einer aktiv-dynamischen Woche mit viel Wind und Niederschlag, zeigt sich zum kommenden Freitag mit einem Zwischenhoch eine kurze Wetterberuhigung. Simuliert werden bis einschließlich Freitag Niederschlagssummen zumeist zwischen 8-18 l/m², können aber mit 20-50 l/m² ihren Schwerpunkt über den Staulagen der Mittelgebirge und der Alpen haben. Die Temperaturen bleiben gegenüber der Jahreszeit - nach einer kurzen Abkühlung zur Wochenmitte - im weitgehend zu milden Bereich (Details s. Wetter Februar).

Das amerikanische Wettermodell simuliert nach der Wetterberuhigung zum Freitag ein aufleben des westlich orientierten Zirkulationsmusters, so dass am Wochenende erneut mit viel Wind und Niederschlag gerechnet werden kann. Zum Sonntag/Montag wären demnach auch Starkwindereignisse mit Windgeschwindigkeiten von 30-70 km/h in tieferen und 60-100 km/h in höheren Lagen nicht auszuschließen. Der zumeist aus westlichen bis südwestlichen Richtungen kommende Wind sorgt für Temperaturen, welche mit +4/+8 Grad, örtlich bis +11 Grad weiterhin im zu milden Bereich liegen können.

Das europäische Wettermodell simuliert eine ganz ähnliche Ausgangslage für das kommende Wochenende, wenngleich die Gradientenstruktur schwächer berechnet wird, was die Windentwicklung am kommenden Wochenende noch offen lässt und sich im Detail noch Veränderungen ergeben können.

Wie geht es weiter? Beide Wettermodelle favorisieren bis zum 10./11. Februar weiterhin eine Wetteraktivität, welche aus westlichen Richtungen kommen kann. Die Temperaturen gehen dabei etwas zurück und liegen bspw. am 11. Februar mit einem Mittelwert von +4/+5 Grad im vielfach nasskalten Bereich.

Unterschiedlich zeigt sich die Wetterentwicklung nach dem 11. Februar. Hat das europäische Wettermodell eine eher südliche Strömungsstruktur, so zeigt sich nach dem amerikanischen Wettermodell bis zum 15. Februar ein nordwestliches Zirkulationsmuster.

Wie stehen die Chancen auf winterliche Wetterverhältnisse im zweiten Februar-Drittel?? In tieferen Lagen weiterhin mäßig bis schlecht, in mittleren Lagen mäßig und in höheren Lagen mäßig bis gut. Deutlicher zeigen sich die schwachen Wintersignale in tieferen Lagen anhand der Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6), welche am 9. Februar bei 0/35/65 (gestern: 5/25/70) und am 15. Februar bei 20/40/40 (gestern: 20/20/60) liegen. Zwar zeigen sich nun auch vermehrt "normale" Varianten, die Wahrscheinlichkeit für eine nasskalte bis zu milde Temperaturentwicklung ist zum aktuellen Stand höher als eine zu kalte Entwicklung.

Was macht der Polarwirbel? Nach dem aktuellen AO-Index (welche eine Zustandsbeschreibung der Stabilität des Polarwirbels wiedergibt) zeigt sich mit einer negativen Tendenz zum zweiten Februar-Drittel durchaus die Möglichkeit einer erneuten Instabilität des Polarwirbels. Ansatzweise berücksichtigen die Wettermodelle auch diese Varianten eines geschwächten Polarwirbels. Auch das kräftige Minor Warming in Stratosphärenhöhe bleibt in seiner Entwicklung mit Optionen auf ein Major Warming spannend zu beobachten. Anders formuliert: sind die Bedingungen für eine Instabilität des Polarwirbels gegeben, so kann zum heutigen Stand ein deutlich zu milder Temperaturverlauf im zweiten Februar-Drittel noch in Frage gestellt werden. Die nächste Aktualisierung erfolgt an dieser Stelle heute Abend gegen 21:00 Uhr.
Aktualisierung:
Alles bleibt in den Simulationen wie gehabt - Westwindwetter bis auf weiteres. Dabei wechselt sich mal mildes Vorderseitenwetter mit kühlem Rückseitenwetter ab. Zwischendurch ist einiges an Niederschlag zu erwarten bei einem insgesamt kräftigen, teils auch stürmischen Wind. Minor Warming bleibt kräftig simuliert und der Polarwirbel wird zunehmend instabiler berechnet. Das ist und bleibt aber auch der letzte "Hoffnungsschimmer" für Freund des Winters. Warum? Ab Mitte Februar hat die Sonne schon einen entsprechend hohen Stand, so dass in der Höhe schon -8/-10 Grad für Schneefall bis in tiefere Lagen notwendig sein müssten. Die Frage ist nur - woher soll die Kälte kommen? Da bleibt nur der direkte Weg arktischen Ursprungs in Form einer meridionalen Trogwetterlage und die tut sich mit einem Polarwirbelsplit leichter, nach Süden auszubrechen.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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