Wetter Winter 2015/2016 - Wettertrend vom 24. Januar

| M. Hoffmann
Der Winter ist in den kommenden Tagen auf dem Rückzug, so dass bei Tagestemperaturen zwischen +7/+12 Grad bis in höhere Lagen mit Tauwetter zu rechnen ist. Zudem stellen beide Wettermodelle für Ende Januar eine aktiv-dynamische Westwetterlage in Aussicht, so dass Starkwindereignisse im Bereich des Möglichen liegen. Für Anfang Februar zeigt sich ein weiterhin westlich orientiertes Zirkulationsmuster, bei dem die Tageswerte langsam aber stetig in den nasskalten Bereich zurückgehen können. Ob dann Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer möglich sind, bleibt abzuwarten.

Mit dem Februar beginnt aus meteorologischer Sicht der letzte Wintermonat und schaut man auf die aktuelle Mitteltemperatur, so fällt diese für die vergangenen Januar-Tage mit einer Abweichung von -0,03 Grad normal aus, wenngleich im Detail der Nordosten mit einer Abweichung zwischen -1/-2,6 Grad zu kalt und der Südwesten mit +1/+2 Grad zu warm ausfiel. Da die kommenden Tage auch über dem Nordosten für die Jahreszeit zu milde Temperaturen bringen werden, wird wohl auch der Januar 2016 zu mild/zu warm ausfallen. So fällt nach den Rekordtemperaturen im November und Dezember auch der dritte Monat in Folge zu warm aus. Gleicht sich der Februar dem an, oder strebt der Februar - wie in 2015 - eine Normalisierung der Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert an?

Geht es nach den Berechnungen des Langfristmodells, so liegt die Abweichung der Temperaturen gegenüber dem vieljährigen Mittelwert mit +2/+4 Grad im deutlich zu warmen Bereich und verhält sich damit ähnlich wie der vergangene Dezember 2015. Im Niederschlagsverhalten zeigt das Langfristmodell für den Februar 2016 keine sonderlichen Auffälligkeiten.

Der sog. NAO-Index, welcher den Zustand zwischen Azorenhoch und Islandtief beschreibt, zeigt sich bis auf weiteres im positiven Bereich, was für das westlich orientierte Zirkulationsmuster spricht. Der AO-Index beschreibt den Zustand des Polarwirbels und hat zum Ende Januar eine deutlich positive Tendenz, welche Anfang Februar wieder in den neutralen bis negativen Bereich absinken könnte. Im Zusammenspiel mit den weiterhin kräftig simulierten Minor Warming in Stratosphärenhöhe Anfang Februar wäre es zum heutigen Stand definitiv zu früh, den Winter zu den Akten zu legen.

Da in vielen Bundesländern sog. Winterferien, bzw. Faschingsferien anstehen, wurden wir in den letzten Tagen häufiger mit der Frage konfrontiert, wann der Winter, bzw. wann wieder der Schnee kommt und wie sich das Wetter in den Skiregionen der Alpen von Österreich, der Schweiz und Deutschland entwickeln könnte. Die Berechnungen zeigen eine höhere Wahrscheinlichkeit für die Rückkehr von winterlichen Verhältnissen im ersten Februar-Drittel auf etwa Höhenlagen zwischen 800-1.400 Meter. Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6), liegen am 1. Februar bei 5/25/70 und am 8. Februar bei 10/25/65 und weisen für die Jahreszeit höhere Wahrscheinlichkeiten für zu milde Temperaturen aus. Die nächste Aktualisierung erfolgt an dieser Stelle gegen 21:00 Uhr in einem kurzen Update der Winterprognose.
Aktualisierung:
Wenig Veränderungen in den Simulationen der Wettermodelle. Die Tendenz für Starkwindereignisse Ende Januar und Anfang Februar mit Potential für Extremwindereignisse bleibt erhalten. Die Temperaturtendenz steigt zunächst an, sinkt jedoch Ende Januar und Anfang Februar auf ein nasskaltes Niveau ab, so dass unter "günstigen" Bedingungen der eine oder andere Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer nicht auszuschließen wäre. Mit einem nachhaltigen Wintereinbruch hat das aber wenig gemeinsam, sondern hängt vielmehr mit der jeweiligen kalten Rückseite eines Tiefdrucksystems zusammen. Die Kontrollläufe simulieren im Zeitbereich vom 29. Januar bis 5. Februar einiges an Niederschlag, wobei die Niederschlagswahrscheinlichkeit und Intensität von Süd nach Nord zunimmt. Die Schneefallgrenze schwankt zumeist zwischen 700-1.300 Meter und kann zeitweilig auch bis 500 Meter absinken. Vergleicht man die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6) gegenüber heute Mittag, so liegen diese am 1. Februar bei 0/20/80 (heute Mittag: 5/25/70) und am 8. Februar bei 10/20/70 (heute Mittag: 10/25/65) und weisen mit hoher Wahrscheinlichkeit einen normalen bis zu milden Temperaturtrend im ersten Februar-Drittel aus.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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