Wetter Winter 2015/2016 - Wetterprognose vom 20. Januar

| M. Hoffmann
Am Wochenende und auch zum Start in die neue Woche wird es von Westen her allmählich milder, so dass die Temperaturen tagsüber - je nach Nebelauflösung - mit -1/+7 Grad verbreitet in den positiven Bereich ansteigen können. So kann in tieferen und mittleren Lagen (400-700 Meter) die Schneedecke an- bzw. abtauen. Aber auch in höheren Lagen ist mit höhenmilder Luftmassen in knapp 1.600 Meter Höhe von +4/+8 Grad bei einen negativen Taupunktwert ein langsames an tauen zu erwarten (s. aktuelle Wettervorhersage).

Wie geht es weiter? Die Wettermodelle sind sich mit dem Temperaturverlauf bis zum 28. Januar weitgehend einig - es bleibt bei einem nasskalten bis milden Temperaturempfinden. Ob Niederschlag oder Dauernebel zu erwarten ist, hängt noch maßgeblich von der Hochdruckposition ab. Das amerikanische Wettermodell positioniert das Hochdrucksystem direkt über Deutschland, Österreich und der Schweiz, so dass über dem Norden und Osten von Deutschland die schwache Niederschlagsneigung am 27./28. Januar ansteigen könnte. Da in dieser gradientenschwachen Umgebung eine Durchmischung der Luftmassen fehlt, wird die Kälte vor "Ort produziert", so dass die Tagestemperaturen vom 27. Januar mit +1/+7 Grad bis zum 31. Januar auf -2/+2 Grad absinken können (Winter "light").

Etwas anders ist die Simulation des europäischen Wettermodells, welche das Hoch nicht dominant über Deutschland positioniert, sondern etwas südlicher berechnet. Somit setzt sich die atlantische Frontalzone bis nach Skandinavien durch und sorgt auch über dem mitteleuropäischen Raum für eine etwas höhere Dynamik, was zu einer erhöhten Niederschlagsneigung bei einer aktiven Durchmischung der Luftmassen führen kann. Anders formuliert simuliert das europäische Wettermodell im Zeitraum 25./28. Januar höhere Temperaturen bei einer gemäßigten Niederschlagswahrscheinlichkeit, welche über dem Norden höher als über dem Süden ausfallen kann. Darüber hinaus berechnet das europäische Wettermodell eine Dominanz des Hochdrucksystems für Deutschland, Österreich und die Schweiz, so dass ein ähnlicher Vorgang wie nach dem amerikanischen Wettermodell zu beobachten ist - eine langsame Abkühlung, wenngleich die Temperaturen mit -1/+5 Grad etwas höher und überwiegend im nasskalten Bereich liegen können.

Die Kontrollläufe bestätigen die Milderung seit Tagen, sie bestätigen aber auch einen langsamen aber stetigen Rückgang der Temperaturen zum Monatsende hin. So liegt das Temperaturspektrum der Kontrollläufe am 26. Januar zwischen -7/+11 Grad (Mittelwert: +7 Grad über dem Westen, +4 Grad über dem Süden und Norden und +2 Grad über dem Osten) und am 31. Januar zwischen -12/+12 Grad (Mittelwert: +4 Grad über dem Westen, +1/+2 Grad über dem Norden und Süden und -1 Grad über dem Osten). Eine nachhaltige Milderung sieht anders aus. Wie sich das auf das Wetter in den ersten Februar-Tagen auswirken kann und was das Warming in Stratosphärenhöhe macht, klären wir gegen 17:00 Uhr in einem neuen Wettertrend Februar. Gegen 21:00 Uhr erfolgt an dieser Stelle eine kurze Aktualisierung der Wetterprognose Winter.
Aktualisierung:
Die Milderung bleibt das dominierende Element in den Simulationen der Wettermodelle. Zwar berechnete das amerikanische Wettermodell heute Nachmittag eine Variante mit einem Hoch über Skandinavien Ende Januar, was bereits zum 27./28. Januar wieder kälteres Wetter zur Folge gehabt hätte, dieses spielt heute Abend jedoch kaum mehr eine Rolle. Zwar bleibt der Ansatz hierfür erhalten, jedoch ist die atlantische Frontalzone nach dem amerikanischen und auch europäischen Wettermodell stärker und nimmt mehr und mehr Einfluss auf das Wettergeschehen über Deutschland, Österreich und die Schweiz, was die Milderung nachhaltiger und bis in höhere Lagen für ein ab,- antauen der dortigen Schneedecke sorgen kann. Ist das nur eine Momentaufnahme oder sind da Veränderungen möglich? Die Kontrollläufe berechnen mehrheitlich die Milderung seit Tagen, insofern sind Veränderungen sicherlich noch möglich, jedoch zunehmend unwahrscheinlicher. Die Frage wird sein, wie mild es werden kann. Nach den aktuellen Berechnungen wären Temperaturen zwischen +5/+11 Grad bspw. am 27. Januar nicht auszuschließen, wobei der Mittelwert der Kontrollläufe über dem Westen und Süden bei +7/+8 Grad, über dem Norden bei +6 Grad und über dem Osten bei +4 Grad liegt. Das ist insgesamt gegenüber den letzten Tagen ein "Sprung" nach oben. Und darüber hinaus bleibt es mild? Die Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Milderung ist der Durchbruch der atlantischen Frontalzone in Richtung Skandinavien und dieser gelingt in den Abendsimulationen zunächst zögerlich, im weiteren Verlauf hat das Hoch jedoch keine Chance mehr sich nach Norden auszudehnen und legt sich in einer von Südwest nach Nordost verlaufenden Hochdruckachse über Mitteleuropa, was eine milde Südwest- bis Westwetterlage zur Folge haben kann. Vergleicht man die Verhältnisse der Kontrollläufe gegenüber heute Mittag von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6), so liegen diese am 31. Januar bei 20/30/50 (heute Mittag: 40/30/30) und am 4. Februar bei 10/25/65 (heute Mittag: 30/30/40), was einen Trend zu einer nachhaltigen Milderung aufzeigt, dieser sich jedoch in den kommenden Tagen erst noch bestätigen muss. Das kräftige Minor-Warming Ende Januar in Stratosphärenhöhe bleibt mit Ansatz zum Major Warming in den Berechnungen des amerikanischen Wettermodells erhalten.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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