Wetterprognose und Wettervorhersage
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Die Wettermodelle simulierten Tagsüber spannende Varianten für das zweite Januar-Drittel, wo für jeden etwas dabei sein dürfte, egal ob "Frühlings- oder Winterfan" beide Varianten waren vertreten. Das zeigt aber auch, wie breit das Entwicklungsspektrum gestreut bleibt. Heute Abend simuliert das amerikanische Wettermodell eine mildere Variante, welche im Zeitraum 8./18. Januar überwiegend westlich bis südwestlich orientiert ist, während es heute Nachmittag noch eine winterliche Variante war. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so ist die Simulation am Abend ab dem 12./13. Januar eine winterliche. Es deutet sich wohl eine erneute Umstellung der Großwetterlage an, insofern wird es wohl in den kommenden Stunden und Tagen in den Simulationen noch des Öfteren hin und her gehen. Interessant ist dennoch der winterliche Ansatz des europäischen Wettermodells, da dies eine durchaus denkbare Variante wäre. Der Ausgangspunkt der Betrachtung liegt am Polarwirbel, dessen Zustand nach dieser Simulation als äußerst instabil bezeichnet werden kann. Dabei strömt hoher Luftdruck von Alaska in Richtung Polregion und kann einen Kerndruck zwischen 1055/1060 hPa aufbauen. Hochdrucksysteme drehen sich im Uhrzeigersinn und das kann der entscheidende Faktor in Richtung Winterwetter sein, da der Kaltluftzustrom in Richtung östl. Kanada/Grönland unterbrochen werden kann. Stattdessen verschiebt sich die Aktivität des Wirbels über Skandinavien, Barentssee, Karasee und Sibirien. Betrachtet man die Erde vom Nordpol aus, ergibt sich mit dem Hoch und den Tiefs eine Strömung, welche die Kaltluft langsam aber stetig in Richtung Mitteleuropa transportiert (Ost-West Umkehr). Gleichzeitig gelingt es auch den Azorenhoch, sich gen Norden in Richtung Grönland aufzuwölben und somit die atlantische Frontalzone frühzeitig zu blockieren. Das wäre in der Tat ein beeindruckende Konstellation für einen nachhaltigen Wintereinbruch. Wie wahrscheinlich wäre solch ein Szenario? So ganz abwegig ist es nicht, da bereits mehrmals solch ein Hochdruckvorstoß simuliert wurde. Die Kontrollläufe stützen heute Abend mehrheitlich eine leicht negative Höhentemperaturtendenz ab dem 12./13. Januar. Deutlicher zeigt sich das im Vergleich Verhältnissen der Kontrollläufe gegenüber heute Mittag von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6), welche am 12. Januar bei 10/15/75 (heute Mittag: 10/30/60) und am 18. Januar bei 40/50/10 (heute Mittag: 30/20/50) liegen. Anders formuliert sollten Winterfans die Flinte nicht zu früh "ins Korn werfen". Die kommenden Tage werden - zumindest aus meteorologischer Sicht - spannend.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 94 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +4,2 | +3,1 | +1,8 | 243,8 l/m² - zu nass |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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