Wetter Winter 2015/2016 - Wetterprognose vom 31. Dezember

| M. Hoffmann
Voraussichtlich bis zum 6. Januar bleibt die Luftmassengrenze über Deutschland erhalten, welche frostige Tagestemperaturen von -8/-0 Grad über dem Norden und Osten von nasskalten bis milden Temperaturen über dem Süden und Westen trennt. Über dem Süden und Westen ist eine höhere Niederschlagsneigung als über dem Norden und Osten zu erwarten und entlang der Temperaturgrenze gehen die Niederschläge in Schnee über. Die Luftmassengrenze kann im Zeitraum 2./6. Januar etwa entlang einer Linie Bremen - Bayerischer Wald verlaufen.

Jedoch zeigt sich mit der erhöhten Niederschlagsneigung über dem Westen und Süden, dass die atlantische Frontalzone die kalte Luft nicht so ohne weiteres gewähren lässt und möchte schnell wieder die Vorherrschaft über das Wetter über Mitteleuropa mit der gewohnten Zirkulationsstruktur erreichen. Nur sind die Bedingungen dann andere, so dass ein länger andauernder Rückfall auf die sehr warmen Temperaturen im Dezember nur schwer möglich sein wird. Allerdings ist auch nicht mit hoch winterlichen Verhältnissen zu rechnen.

Das amerikanische Wettermodell simuliert im Zeitraum 6./10. Januar eine allmähliche Auflösung der Luftmassengrenze, bei der ein Tiefdruckwirbel über den skandinavischen Raum ziehen und die Grundströmung kurzzeitig auf West bis Südwest drehen lassen kann, so dass die Temperaturen vom frostigen/nasskalten in den nasskalten/milden Bereich übergehen können. Der Wettercharakter selbst ist dabei als unbeständig zu bezeichnen. Im Zeitraum 10./15. Januar simuliert das amerikanische Wettermodell seit Tagen bereits die gleiche Entwicklung. Das Azorenhoch kann sich auf der Rückseite des Skandinavientiefs nach Norden in Richtung Grönland aufwölben, was im Verbund beider Systeme die Grundströmung über Mitteleuropa auf Nord bis Nordwest drehen lassen kann. So sinken die Tageswerte allmählich auf den Gefrierpunkt ab und die Schneefallgrenze kann zwischen 200-500 Meter schwanken und teils auch darunter liegen. Der Winter wagt nach dieser Simulation einen weiteren Vorstoß in Richtung Deutschland, Schweiz und Österreich.

Das europäische Wettermodell macht es mit einer südlicheren Zugbahn eines Tiefdrucksystems zum 7./8. Januar etwas komplexer, ändert aber auch nichts daran, dass die Luftmassengrenze allmählich abgebaut und nasskalte bis milde Temperaturen im Zeitraum 7./10. Januar vorherrschend sein können.

Die Kontrollläufe stützen die Luftmassengrenze mehrheitlich bis zum 7./8. Januar mit frostigen Temperaturen über dem Norden und Osten und nasskalten bis milden Temperaturen über dem Westen und Süden. Nachfolgend zeigt sich im Zeitraum 7./10. Januar eine kurze Milderung und mit Beginn des zweiten Januar-Drittels zeigt der Temperaturmittelwert in Richtung Jahreszeit-typische Temperaturen. So liegt das Temperaturspektrum am 10. Januar zwischen -4/+11 Grad (Mittelwert: +6/+7 Grad über dem Westen und Süden und +3/+4 Grad über dem Osten und Norden) und am 14. Januar zwischen -4/+10 Grad (Mittelwert: +3/+4 Grad).

Reagiert das Langfristmodell auf die normalen bis zu kalten Temperaturwerte über dem Norden und Osten? Nein, bzw. noch nicht. So wird die Temperaturabweichung im Januar 2016 gegenüber dem langjährigen Mittelwert zwischen +3/+4 Grad und im Februar zwischen +2/+3 Grad im zu warmen Bereich simuliert. In der Niederschlagsentwicklung zeigt sich im Januar über dem Westen, Süden und Norden eine deutlich positive und über dem Osten eine positive Abweichung (zu nass) und im Februar 2016 eine leicht positive Abweichung.

Betrachtet man den AO-Index, so neigt dieser sich in den ersten Januar-Tagen in den negativen Bereich und verbleibt dort bis auf weiteres. Das zeigt, dass der Polarwirbel selbst instabiler wird. Die Simulationen bestätigen diesen Trend mit einer Dipolausbildung des Polarwirbels zum 4./5. Januar mit dem Ansatz zum Polarwirbelsplit zum 7./9. Januar, welcher jedoch nicht vollzogen werden kann. Stattdessen könnte im Zeitraum 9./14. Januar auch ein dreier Druckfeld (Kanada, östl. Sibirien, nördliches Skandinavien) entstehen. Der NAO-Index, welcher für das Wetter über Mitteleuropa ein entscheidendes Indiz für Winterwetter ist, verbleibt bis zum 10. Januar im positiven und kann sich nach der heutigen Simulation darüber hinaus in den neutralen bis leicht negativen Bereich bewegen. Betrachtet man die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6), so liegen diese am 10. Januar bei 10/15/75 und am 14. Januar bei 25/45/30. Sollte sich im Tagesverlauf noch eine gravierende Veränderung ergeben können, erfolgt an dieser Stelle gegen 21:00 Uhr eine kure Aktualisierung.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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