Wetterprognose und Wettervorhersage
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Das amerikanische Wettermodell simuliert zwischendurch auch immer wieder mal mildere Varianten, was beweist, wie unsicher die kommende Wetterlage im Zeitraum 1./10. Januar ist und voraussichtlich auch bleibt. Zu fragil ist das Hochdrucksystem mit dem kräftigen Kaltluftkörper über Skandinavien und dem östlichen Europa wo die Tageshöchstwerte vielfach unter der -10 Grad Marke liegen können. Allerdings löst eine solche Reaktion eine entsprechende Gegenreaktion auf dem Atlantik in Form von kräftigen Tiefdrucksystemen aus (Aktio=Reaktio). So gelingt es in der abendlichen Simulation des amerikanischen Wettermodells der atlantischen Frontalzone das Hochdrucksystem über Deutschland im Zeitraum 3./5. Januar zu unterwandern und nachfolgend auf der Rückseite kurzzeitig die kalte Luft nach Deutschland einströmen zu lassen (6./8. Januar). Darüber hinaus fehlt das Azorenhoch auf dem Atlantik, so dass mit der nach Süden verschobenen Tiefdruckrinne sich im Zeitraum 8./12. Januar wieder das gewohnte südwestlich orientierte Muster einstellen könnte. Etwas anders ist die Variante des europäischen Wettermodells, welche die kalten Luftmassen weiter nach Südwesten vorankommen lassen kann, da die atlantische Frontalzone insgesamt schwächer berechnet wird. Allerdings zeigt sich auch nach dieser Simulation zum 6./8. Januar mit einem Tiefdruckkern über England ein nasskalte, windige und unbeständige Wettertendenz. Wie liegen die Temperaturen und wann kommt Schnee? Es hat sich nichts geändert, die Luftmassengrenze bleibt im Zeitraum 1./6. Januar weitgehend erhalten und trennt Dauerfrosttemperaturen von -8/-1 Grad über dem Norden und Osten von milden/nasskalten Temperaturen von +1/+7 Grad über dem Westen und Süden. Dazu ist voraussichtlich zwischen dem 4./6. Januar einiges an Niederschlag zu erwarten, welcher entlang der Temperaturgrenze in Schnee übergeht. Simuliert werden vom 1./8. Januar Niederschlagssummen welche südlich einer Linie Köln - Nürnberg zwischen 20-40 l/m² und über Staulagen bis 80 l/m² erreichen können. Nördlich der Linie ist mit 8-18 l/m² deutlich weniger an Niederschlag zu erwarten und insbesondere in den Regionen wo es kalt ist, sind die Niederschlagssummen mit 3-15 l/m² noch etwas niedriger - dafür sollten diese dort überwiegend als Schnee fallen, so dass sich etwa östlich einer Linie Hamburg - Bayerischer Wald eine Neuschneedecke zwischen 3-15 cm und über entsprechenden Staulagen entlang der Temperaturgrenze auch bis 20-30 cm ausbilden kann. Die Kontrollläufe weisen weiterhin ein breites Entwicklungsspektrum aus, dessen Mittelwert über dem Norden und Osten im Zeitraum 2./8. Januar leicht unter dem langjährigen Mittelwert und über dem Süden und Westen leicht über dem Mittelwert liegen kann. Die Niederschlagserwartung ist im Zeitraum 3./4. Januar bis 12. Januar als mäßig bis hoch einzustufen. Als Fazit heute Abend - winterliche Aussichten für den Norden und Osten und nasskalte Witterungsverhältnisse über dem Süden und Westen. Betrachtet man die Verhältnisse von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6), so liegen diese am 6. Januar bei 45/35/20 (heute Mittag: 30/45/25) und am 12. Januar bei 15/30/55 (heute Mittag: 5/40/55). Der Polarwirbel hat im Zeitraum 5./10. Januar weiterhin eine starke Tendenz zur Dipolausbildung mit Ansatz zum Polarwirbelsplit. Da ist noch eine Menge an Varianten möglich - anders formuliert bleibt die kommende Wetterentwicklung aufregend und anregend.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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