Wetter Winter 2015/2016 - Wettertrend vom 29. Dezember
Für die ersten Januar-Tage zeichnet sich nach den gängigsten Varianten der Wettermodelle eine Grenzwetterlage ab, welche bis zum 4. Januar quer über Deutschland verlaufen kann. Dabei ist es etwa westlich einer Linie Bremen - Bayerischer Wald mit +1/+7 Grad relativ mild, während östlich davon mit -8/-1 Grad der Dauerfrost dominiert. Nun sind solche Grenzwetterlagen keine einfachen Wettervorgänge für Meteorologen, da geringfügige Verschiebungen entscheidend für Frost und Schneefall oder milde Temperaturen und Regen verantwortlich sein können - Veränderungen sind zum heutigen Stand durchaus wahrscheinlich.
Doch das ändert nichts daran, dass sich die bisherige Großwetterlage verändert und andere Temperaturen herrschen, als die aktuell sehr milden Werte. Blickt man auf den aktuellen Temperaturmittelwert für Dezember, so liegt dieser mit einer Abweichung von +6 Grad über dem langjährigen Temperaturmittelwert und stellt damit einen neuen Rekord auf. Schaut man auf die aktuellen Wetterprognosen des Langfristmodells, so wird für den Januar 2016 eine Temperaturabweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert von +3/+4 Grad und für den Februar 2016 eine Abweichung von +2/+3 Grad simuliert. Das wäre im Falle eines Eintreffens eine beeindruckende Fortführung der zu milden Monate aus dem Jahre 2015 bis ins Jahr 2016 hinein.
Woran liegt das? In der Vergangenheit schon des Öfteren erwähnt und man möchte den Begriff der Erhaltungsneigung auch nicht über strapazieren, aber es ist im Wesentlichen das wovon das Langfristmodell ausgeht. Denn blickt man auf die Niederschlagsentwicklung, so wird der Januar deutlich und der Februar leicht zu nass simuliert. Möchte man das interpretieren, so ergibt sich daraus eine aktiv-dynamische Westwetterlage oder eine südliche Westwetterlage. Beide Wetterlagen führen relativ milde bis warme Temperaturen und reichlich Niederschlag nach Deutschland. Was hat das mit der Erhaltungsneigung zu tun? Weil sich in diesem Fall in der für Mitteleuropa verantwortlichen "Wetterküche" nichts verändert und der Kaltluftzustrom über dem östlichen Kanada in Richtung Neufundland intakt bleiben kann.
Damit sich also beim Wetter in Deutschland, Österreich und der Schweiz etwas nachhaltig verändern kann, sollte eine von zwei Großwetterlagen eintreten. In der ersten Variante wäre ein Skandinavienhoch dafür verantwortlich, dass die atlantische Frontalzone schon bei Island blockiert werden kann. Der Nachteil - für Freunde des Winterwetters - von Skandinavienhochs ist jedoch die relativ kalte aber dennoch trockene Kontinentalluft. Schnee ist dann nur im geringen Maße zu erwarten. Die zweite Variante ist eine Zirkulationsumkehr oder Zirkulationsstörung des Polarwirbels (Abschwächung, Wellenbewegung / Rossby), welches Trogwetterlagen begünstigt, wobei das noch nicht mit eisigem Winterwetter über Deutschland gleichzusetzen ist, denn auch bei Trogwetterlagen gibt es eine warme Vorder- und Rückseite. Entscheidend wird aber in der zweiten Variante sein, ob der Kaltluftzustrom über dem östlichen Kanada durch die Störung des Polarwirbels in Richtung Neufundland gestoppt werden kann.
Betrachtet man die Simulationen der Wettermodelle, so werden beide Varianten simuliert - zum einen eine Abschwächung des Polarwirbels bis hin zur Dipolausbildung zum 4./6. Januar mit dem Ansatz zum Polarwirbelsplit zum 8. Januar. Zum anderen aber auch die Ausbildung eines Hochdrucksystems über dem skandinavischen Raum, welches in den ersten Januar-Tagen für die Zufuhr der kalten Luftmassen über dem Nordosten mit verantwortlich sein kann. Allerdings fehlt das noch entscheidende Kriterium - der Kaltluftzufluss über dem östlichen Kanada in Richtung Neufundland. Anders ausgedrückt wird zwar der Polarwirbel geschwächt, jedoch bleibt der für die "Wetterküche" verantwortliche Kältepol über dem nördlichen Kanada / Grönland intakt.
Daraus könnte sich im Zeitraum zwischen dem 5./12. Januar spannende Wetterentwicklungen ergeben. So simuliert das amerikanische Wettermodell eine von Island über England nach Deutschland verlaufende Tiefdruckrinne, welche zwar die ganz kalten Luftmassen daran hindert Deutschland komplett zu überfluten, aber wie bereits an anderer Stelle erläutert sind die Kaltluftmassen aus Osten nicht gerade ein Schneebringer. Vielmehr sind es die Wetterlagen, welche bei Temperaturen um 0 Grad ergiebige Niederschläge bringen - ob es dann auch allerdings bis in tiefere Lagen mit Schnee reicht, bleibt weiterhin abzuwarten. Jedenfalls könnte nach dieser Simulation die Schneefallgrenze über dem Westen und Süden im Zeitraum 5./8. Januar bei 700-1.000 Meter und über dem Norden und Osten bei 200-500 Meter liegen und ab dem 9./11. Januar allgemein bis in tiefere Lagen in Schnee übergehen. Veränderungen sind hierbei noch möglich, da die Zugbahn der Tiefdrucksysteme entscheidend ist.
Das europäische Wettermodell hält die Zugbahn der Tiefdrucksysteme etwas südlicher, so dass im Zeitraum 3./8. Januar die Schnee- und Dauerfrostoptionen über dem Norden und Osten wahrscheinlicher wären - für den Süden und Westen liegt die Schneefallgrenze demnach zwischen 500-800 Meter schwankend.
Die Kontrollläufe weisen insbesondere über dem Norden und Osten noch ein breiten Temperaturspektrum aus. So liegt das Spektrum am 5. Januar zwischen -10/+10 Grad (Mittelwert: +4 Grad über dem Westen und Süden und -2/-1 Grad über dem Osten und Norden) und am 11. Januar zwischen -7/+10 Grad (Mittelwert: +5 Grad über dem Westen und Süden und +1/+3 Grad über dem Osten und Norden). Heute Abend erfolgt gegen 21:00 Uhr eine Aktualisierung vom Wettertrend Winter 2015/16.
Doch das ändert nichts daran, dass sich die bisherige Großwetterlage verändert und andere Temperaturen herrschen, als die aktuell sehr milden Werte. Blickt man auf den aktuellen Temperaturmittelwert für Dezember, so liegt dieser mit einer Abweichung von +6 Grad über dem langjährigen Temperaturmittelwert und stellt damit einen neuen Rekord auf. Schaut man auf die aktuellen Wetterprognosen des Langfristmodells, so wird für den Januar 2016 eine Temperaturabweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert von +3/+4 Grad und für den Februar 2016 eine Abweichung von +2/+3 Grad simuliert. Das wäre im Falle eines Eintreffens eine beeindruckende Fortführung der zu milden Monate aus dem Jahre 2015 bis ins Jahr 2016 hinein.
Woran liegt das? In der Vergangenheit schon des Öfteren erwähnt und man möchte den Begriff der Erhaltungsneigung auch nicht über strapazieren, aber es ist im Wesentlichen das wovon das Langfristmodell ausgeht. Denn blickt man auf die Niederschlagsentwicklung, so wird der Januar deutlich und der Februar leicht zu nass simuliert. Möchte man das interpretieren, so ergibt sich daraus eine aktiv-dynamische Westwetterlage oder eine südliche Westwetterlage. Beide Wetterlagen führen relativ milde bis warme Temperaturen und reichlich Niederschlag nach Deutschland. Was hat das mit der Erhaltungsneigung zu tun? Weil sich in diesem Fall in der für Mitteleuropa verantwortlichen "Wetterküche" nichts verändert und der Kaltluftzustrom über dem östlichen Kanada in Richtung Neufundland intakt bleiben kann.
Damit sich also beim Wetter in Deutschland, Österreich und der Schweiz etwas nachhaltig verändern kann, sollte eine von zwei Großwetterlagen eintreten. In der ersten Variante wäre ein Skandinavienhoch dafür verantwortlich, dass die atlantische Frontalzone schon bei Island blockiert werden kann. Der Nachteil - für Freunde des Winterwetters - von Skandinavienhochs ist jedoch die relativ kalte aber dennoch trockene Kontinentalluft. Schnee ist dann nur im geringen Maße zu erwarten. Die zweite Variante ist eine Zirkulationsumkehr oder Zirkulationsstörung des Polarwirbels (Abschwächung, Wellenbewegung / Rossby), welches Trogwetterlagen begünstigt, wobei das noch nicht mit eisigem Winterwetter über Deutschland gleichzusetzen ist, denn auch bei Trogwetterlagen gibt es eine warme Vorder- und Rückseite. Entscheidend wird aber in der zweiten Variante sein, ob der Kaltluftzustrom über dem östlichen Kanada durch die Störung des Polarwirbels in Richtung Neufundland gestoppt werden kann.
Betrachtet man die Simulationen der Wettermodelle, so werden beide Varianten simuliert - zum einen eine Abschwächung des Polarwirbels bis hin zur Dipolausbildung zum 4./6. Januar mit dem Ansatz zum Polarwirbelsplit zum 8. Januar. Zum anderen aber auch die Ausbildung eines Hochdrucksystems über dem skandinavischen Raum, welches in den ersten Januar-Tagen für die Zufuhr der kalten Luftmassen über dem Nordosten mit verantwortlich sein kann. Allerdings fehlt das noch entscheidende Kriterium - der Kaltluftzufluss über dem östlichen Kanada in Richtung Neufundland. Anders ausgedrückt wird zwar der Polarwirbel geschwächt, jedoch bleibt der für die "Wetterküche" verantwortliche Kältepol über dem nördlichen Kanada / Grönland intakt.
Daraus könnte sich im Zeitraum zwischen dem 5./12. Januar spannende Wetterentwicklungen ergeben. So simuliert das amerikanische Wettermodell eine von Island über England nach Deutschland verlaufende Tiefdruckrinne, welche zwar die ganz kalten Luftmassen daran hindert Deutschland komplett zu überfluten, aber wie bereits an anderer Stelle erläutert sind die Kaltluftmassen aus Osten nicht gerade ein Schneebringer. Vielmehr sind es die Wetterlagen, welche bei Temperaturen um 0 Grad ergiebige Niederschläge bringen - ob es dann auch allerdings bis in tiefere Lagen mit Schnee reicht, bleibt weiterhin abzuwarten. Jedenfalls könnte nach dieser Simulation die Schneefallgrenze über dem Westen und Süden im Zeitraum 5./8. Januar bei 700-1.000 Meter und über dem Norden und Osten bei 200-500 Meter liegen und ab dem 9./11. Januar allgemein bis in tiefere Lagen in Schnee übergehen. Veränderungen sind hierbei noch möglich, da die Zugbahn der Tiefdrucksysteme entscheidend ist.
Das europäische Wettermodell hält die Zugbahn der Tiefdrucksysteme etwas südlicher, so dass im Zeitraum 3./8. Januar die Schnee- und Dauerfrostoptionen über dem Norden und Osten wahrscheinlicher wären - für den Süden und Westen liegt die Schneefallgrenze demnach zwischen 500-800 Meter schwankend.
Die Kontrollläufe weisen insbesondere über dem Norden und Osten noch ein breiten Temperaturspektrum aus. So liegt das Spektrum am 5. Januar zwischen -10/+10 Grad (Mittelwert: +4 Grad über dem Westen und Süden und -2/-1 Grad über dem Osten und Norden) und am 11. Januar zwischen -7/+10 Grad (Mittelwert: +5 Grad über dem Westen und Süden und +1/+3 Grad über dem Osten und Norden). Heute Abend erfolgt gegen 21:00 Uhr eine Aktualisierung vom Wettertrend Winter 2015/16.
Aktualisierung:
Das amerikanische Wettermodell simuliert zwischendurch auch immer wieder mal mildere Varianten, was beweist, wie unsicher die kommende Wetterlage im Zeitraum 1./10. Januar ist und voraussichtlich auch bleibt. Zu fragil ist das Hochdrucksystem mit dem kräftigen Kaltluftkörper über Skandinavien und dem östlichen Europa wo die Tageshöchstwerte vielfach unter der -10 Grad Marke liegen können. Allerdings löst eine solche Reaktion eine entsprechende Gegenreaktion auf dem Atlantik in Form von kräftigen Tiefdrucksystemen aus (Aktio=Reaktio). So gelingt es in der abendlichen Simulation des amerikanischen Wettermodells der atlantischen Frontalzone das Hochdrucksystem über Deutschland im Zeitraum 3./5. Januar zu unterwandern und nachfolgend auf der Rückseite kurzzeitig die kalte Luft nach Deutschland einströmen zu lassen (6./8. Januar). Darüber hinaus fehlt das Azorenhoch auf dem Atlantik, so dass mit der nach Süden verschobenen Tiefdruckrinne sich im Zeitraum 8./12. Januar wieder das gewohnte südwestlich orientierte Muster einstellen könnte. Etwas anders ist die Variante des europäischen Wettermodells, welche die kalten Luftmassen weiter nach Südwesten vorankommen lassen kann, da die atlantische Frontalzone insgesamt schwächer berechnet wird. Allerdings zeigt sich auch nach dieser Simulation zum 6./8. Januar mit einem Tiefdruckkern über England ein nasskalte, windige und unbeständige Wettertendenz. Wie liegen die Temperaturen und wann kommt Schnee? Es hat sich nichts geändert, die Luftmassengrenze bleibt im Zeitraum 1./6. Januar weitgehend erhalten und trennt Dauerfrosttemperaturen von -8/-1 Grad über dem Norden und Osten von milden/nasskalten Temperaturen von +1/+7 Grad über dem Westen und Süden. Dazu ist voraussichtlich zwischen dem 4./6. Januar einiges an Niederschlag zu erwarten, welcher entlang der Temperaturgrenze in Schnee übergeht. Simuliert werden vom 1./8. Januar Niederschlagssummen welche südlich einer Linie Köln - Nürnberg zwischen 20-40 l/m² und über Staulagen bis 80 l/m² erreichen können. Nördlich der Linie ist mit 8-18 l/m² deutlich weniger an Niederschlag zu erwarten und insbesondere in den Regionen wo es kalt ist, sind die Niederschlagssummen mit 3-15 l/m² noch etwas niedriger - dafür sollten diese dort überwiegend als Schnee fallen, so dass sich etwa östlich einer Linie Hamburg - Bayerischer Wald eine Neuschneedecke zwischen 3-15 cm und über entsprechenden Staulagen entlang der Temperaturgrenze auch bis 20-30 cm ausbilden kann. Die Kontrollläufe weisen weiterhin ein breites Entwicklungsspektrum aus, dessen Mittelwert über dem Norden und Osten im Zeitraum 2./8. Januar leicht unter dem langjährigen Mittelwert und über dem Süden und Westen leicht über dem Mittelwert liegen kann. Die Niederschlagserwartung ist im Zeitraum 3./4. Januar bis 12. Januar als mäßig bis hoch einzustufen. Als Fazit heute Abend - winterliche Aussichten für den Norden und Osten und nasskalte Witterungsverhältnisse über dem Süden und Westen. Betrachtet man die Verhältnisse von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6), so liegen diese am 6. Januar bei 45/35/20 (heute Mittag: 30/45/25) und am 12. Januar bei 15/30/55 (heute Mittag: 5/40/55). Der Polarwirbel hat im Zeitraum 5./10. Januar weiterhin eine starke Tendenz zur Dipolausbildung mit Ansatz zum Polarwirbelsplit. Da ist noch eine Menge an Varianten möglich - anders formuliert bleibt die kommende Wetterentwicklung aufregend und anregend.