Wetter Winter 2015/2016 - Wetterprognose vom 9. Dezember

| M. Hoffmann
Das Wetter ist in den kommenden Tagen nach der aktuellen Wettervorhersage als spät-herbstlich zu bezeichnen. Windig und unbeständig über dem Norden, teils neblig-trüb mit etwas Sonnenschein über dem Süden und die Temperaturen bleiben mit +4/+11 Grad im für die Jahreszeit zu warmen Bereich. Schaut man auf das aktuelle Temperaturmittel in den ersten Dezember-Tagen, so liegt der Temperaturüberschuss gegenüber dem langjährigen Mittelwert bei knapp +6 Grad. So wird es das Wetter auch im Dezember schwer haben im zweiten und letzen Monats-Drittel noch für so etwas wie Normalität zu sorgen.

Das Wechselspiel der Wettermodelle geht unterdessen munter weiter - waren gestern zunehmend auch kältere Varianten mit berechnet worden, so sind es heute wieder mildere Varianten. Der Grund hierfür sind kalte Luftmassen, welche sich langsam aber stetig zwischen Grönland, europ. Nordmeer bis zur Barentssee rüber positionieren können. Das Bestreben der Kaltluftmassen über diesen Regionen ist es grundsätzlich nach Süden auszubrechen. Meist gelingt das in der Form, als dass sich im Bereich zwischen Barentssee/Karassee ein Tiefdruckwirbel positioniert und westlich davon ein Hochdrucksystem. Nicht selten werden diese Kaltluftausbrüche an Deutschland vorbei über das östliche Europa geführt. Ebenso stark wie das Bestreben der Kaltluftmassen nach Süden auszubrechen ist das Verhalten der Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik dies zu verhindern. Je nachdem wie sich die Wettersysteme zueinander positionieren, gelangt Deutschland in den Einflussbereich milder bis warmer, nasskalter oder auch kalter Luftmassen. So sind die Schwankungen der Simulationen der letzten Tage zu erklären.

Das amerikanische Wettermodell simuliert heute zum 14. Dezember ein Tiefdrucksystem über England, welches auf seiner Vorderseite milde Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz führen kann. Wie warm? Die Höhentemperaturen können in 1.500 Meter Höhe +4/+8 Grad betragen. Gleichzeitig legt sich über das Tief im Bereich zwischen Skandinavien und Island ein Hochdrucksystem und blockiert somit den Kaltluftvorstoß aus nördlichen Richtungen. Im Zeitraum zwischen dem 15./18. Dezember bleibt das Hochdrucksystem in nördlicher Position erhalten und blockiert weiterhin den Zustrom kühlerer Luftmassen, so dass diese über das östliche Europa und Russland abgelenkt werden können. Anders formuliert verbleibt Deutschland nach dieser Simulation bis zum 19. Dezember im spät-herbstlichen "Wettersumpf" mit teils länger andauerndem neblig-trüben Wettercharakter bei milden bis nasskalten Temperaturwerten.

Ganz ähnlich ist die Simulation des europäischen Wettermodells. Hohe Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik, hoher Luftdruck zwischen Skandinavien und dem östlichen Europa und Deutschland verbleibt im gradientenschwachen Bereich zwischen den Fronten, was ebenfalls zum spät-herbstlichen Wettercharakter bis zum 18. Dezember führen kann.

Die Kontrollläufe haben auch heute noch kühle Varianten mit berücksichtigt, allerdings sind diese gegenüber getsern in ihrer Anzahl zurückgenommen worden. So liegt das Temperaturspektrum am 15. Dezember bei -3/+12 Grad (Mittelwert: +8 Grad über dem Süden und Westen und +5 Grad über dem Norden und Osten) und am 19. Dezember zwischen -4/+11 Grad (Mittelwert: +4/+6 Grad). Die Niederschlagsneigung ist im Zeitraum 15./19. Dezember allgemein als schwach bis mäßig zu bewerten. Das Langfristmodell bleibt seinen seit Wochen und Monaten konstanten Berechnungen auch heute treu und simuliert in seiner Winterprognose für die Monate Dezember, Januar 2016 und Februar 2016 eine Abweichung der Temperamenten gegenüber dem langjährigen Mittelwert von +1/+3 Grad, bei einer Niederschlagserwartung welche im Dezember negativ (zu trocken) und im Januar und Februar positiv (zu nass) ausfallen kann. Die nächste Aktualisierung erfolgt gegen 17:00 Uhr in einem neuen Wettertrend zum Wetter Weihnachten.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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