Wetter Winter 2015/2016 - Wetterprognose vom 15. November

| M. Hoffmann
In der kommenden Woche liegt Deutschland zwischen einer Tiefdruckrinne über dem nördlichen Europa und einem Hochdrucksystem über dem südlichen Europa. Die Gradienten der Systeme werden zunehmend enger komprimiert, was ab Dienstag eine ganze Reihe von Stark- bis hin zu Extremwindereignissen mit Orkan ermöglichen könnte. Der Grund hierfür ist eine langsame Umstellung des Zirkulationsmusters, bei der das Hochdrucksystem auch für die südlichen Landesteile eine zunehmend schwächere Rolle spielen kann. Bereits zum kommenden Samstag können Deutschland, Österreich und die Schweiz voraussichtlich auf die Rückseite eines nach Osten abziehenden Tiefdruckkomplexes gelangen, was die Zufuhr kühler Luftmassen und somit die Optionen auf Schnee ab mittleren Lagen ermöglicht - unter günstigen Bedingungen wären auch Schnee- und Graupelschauer bis in tiefere Lagen nicht auszuschließen.

Das amerikanische wie auch europäische Wettermodell simulieren zum 21. November einen Tiefdruckkomplex, welcher sich von der Mittelmeerregion bis über das europäische Nordmeer erstrecken kann, während westlich davon das Azorenhoch sich in steiler Position von den Azoren bis nach Grönland erstrecken kann. In Folge daraus meridionalisiert das Zirkulationsmuster (Nord-Süd, Süd-Nord) im Zeitraum 21./24. November und ermöglicht somit einen Abtropfvorgang über Mitteleuropa. Ob sich daraus eine nachhaltige Trogwetterlage ergeben kann, bleibt zum heutigen Stand abzuwarten.

Das amerikanische Wettermodell berechnet im Ansatz im Zeitraum 21./27. November einen Trogvorgang über Mitteleuropa, was über Deutschland, der Schweiz und Österreich eine nasskalte Temperaturphase zur Folge haben kann. Schneefall wäre bei einen sich insgesamt beruhigenden Wettercharakter und Höhentemperaturen zwischen -7/-2 Grad ab den mittleren Lagen (400-800 Meter) möglich und unter entsprechend günstigen Voraussetzungen auch bis in tiefere Lagen hinab nicht auszuschließen - von einem Wintereinbruch ist in tieferen Lagen aber noch nicht auszugehen.

Das europäische Wettermodell berechnet das Hochdrucksystem in einer von Süd nach Nord verlaufenden Hochdruckachse weiter westlicher, was die Niederschlagsoptionen bei gleichfalls nasskalten Temperaturen über Deutschland, der Schweiz und Deutschland erhöht.

Die Gemeinsamkeiten der Wettermodelle liegen heute in einem "Temperatursturz" zum kommenden Wochenende, bei der sich die Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert von deutlich zu warm zu leicht zu kühl verändern können. So liegt das Temperaturspektrum der Kontrollläufe am 23. November zwischen -2/+5 Grad (Mittelwert: +1/+2 Grad über dem Süden und Osten, +3 Grad über dem Westen und +5 Grad über dem Norden) und am 29. November zwischen -4/+10 Grad (Mittelwert: +3 Grad über dem Süden und Osten, +4 Grad über dem Westen und +6 Grad über dem Norden). Das bestätigt die weitgehend nasskalten Witterungsverhältnisse im letzten November-Drittel bei einer regen Niederschlagsneigung mehrheitlich. Insbesondere in Staulagen der Mittelgebirge und des westlichen und nördlichen Alpenrandes können die Niederschläge kräftiger und länger andauernd ausfallen, was in den Skiregionen der Schweiz, Deutschland und Österreich einiges an Neuschnee zur Folge haben und die Skipisten-Bedingungen entsprechend verbessern kann. Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+3) / normal (+4/+9) / zu warm (>+10), liegen am 24. November bei 65/25/10 (gestern: 60/35/5) und am 29. November bei 30/55/15 (gestern: 75/20/5) und zeigen nach einer zu kühlen Temperaturphase eine höhere Wahrscheinlichkeit zu einer Normalisierung der Temperaturen. Die nächste Aktualisierung erfolgt gegen 17:00 Uhr im dritten Teil unserer Witterungstrends zum Winter 2015/16 mit einer näheren Betrachtung des sog. Setups der Randfaktoren (1. Teil statistische Betrachtung | 2. Teil Betrachtung Erhaltungsneigung und Ausgleichsverhalten).

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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