Wetter Herbst Winter 2015/2016 - Wetterprognose vom 1. November

| M. Hoffmann
Bis zum 6. November bleibt das Wetter ruhig und mal abgesehen vom äußersten Westen und Norden, wo am Mittwoch und Donnerstag etwas Niederschlag nicht auszuschließen ist, bleibt es weitgehend trocken. Die Temperaturen steigen mit viel Sonnenschein auf +13/+19 Grad, während es in Nebelgebieten mit +6/+12 Grad entsprechend kühler bleiben kann. Betrachtet man den für die Jahreszeit-typischen Temperaturwert, so ist der zu erwartende Wert etwa um +2/+7 Grad zu warm. Der Grund für diese warme und trockene Wetterlage ist ein Hochdrucksystem über dem östlichen Europa, welches seinen Schwerpunkt bis zum 6. November nach Süden über die Mittelmeerregion verlagert. Diese Verlagerung ermöglicht den Tiefdruckausläufern einen größeren Spielraum das Wetter über dem westlichen Deutschland und der westlichen Schweiz mit Wolken und etwas Niederschlag zu beeinflussen.

Das daraus resultierende Strömungsmuster ist südwestlich geprägt und blickt man - nach der aktuellen Simulation der Wettermodelle - auf den Atlantik, so steht schon das nächste - kräftige - Tiefdrucksystem in "Lauerstellung". In Folge erfährt das Hochdrucksystem einen neuerlichen Anreiz sich nach Norden auszudehnen, so dass im Zeitraum 6./9. November mit einer weiteren Hochdruckdominanz zu rechnen ist, wenngleich schwache Tiefdruckausläufer das Wetter über dem Westen und Norden zeitweilig mit beeinflussen können. An den für die Jahreszeit zu warmen Temperaturen wird sich voraussichtlich nichts ändern. Interessant ist jedoch das aktuelle Entwicklungsmuster der Simulationen der Wettermodelle. So kommt es im Zeitraum 7./10. November im Bereich zwischen Grönland und dem östlichen Kanada zu einem Kaltluftvorstoß in Richtung Neufundland, was die Tiefdruckproduktion dort weiter beleben kann. Die simulierte Tiefdruckrinne verläuft bei beiden Wettermodellen zunächst noch ähnlich, jedoch nehmen die Differenzen zum Wechsel in das zweite November-Drittel zu, so dass im Wesentlichen zwei Varianten daraus entstehen könnten.

In der ersten Variante gelingt es der atlantischen Frontalzone sich bis über das östliche Skandinavien durchzusetzen, was über Deutschland das Zirkulationsmuster auf ein westlich orientiertes drehen lassen kann. Wind und Regen bei mäßig milden bis milden Temperaturen wären die Folge daraus, wobei Randtiefentwicklungen mit entsprechenden Starkwindereignissen nicht auszuschließen wären. Die Achse der Tiefdruckrinne kippt im weiteren Verlauf bis zum 15. November wieder auf südwestliche Richtungen, was für eine neuerliche Ausbildung eines Hochdrucksystems Mitteleuropa förderlich wäre. In der zweiten Variante sorgt das Hochdrucksystem mit einer nördlicheren Position dafür, dass die atlantische Frontalzone im Bereich Skandinavien blockiert werden kann. Daraus resultiert eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen Abtropfvorgang über dem östlichen Europa, was zunächst kühlere Luftmassen nach Süden führen und welche im weiteren Verlauf im Verbund mit dem Hoch nach Deutschland geführt werden könnten. In Folge dieser Variante bleibt die Hochdruckdominanz bei einem zurückgehenden Temperaturniveau weitgehend erhalten.

Die Kontrollläufe bestätigen für Deutschland, Österreich und der Schweiz einen weitgehend trockenen Wettercharakter im Zeitraum 1./7. November, welcher im Zeitraum 7./15. November zunächst im Westen und Norden von Deutschland eine leicht ansteigende Tendenz aufweist, sich aber rasch auch nach Süden und Osten ausweiten kann. Das Temperaturniveau zeigt im Verlauf vom 7./15. November eine abnehmende Tendenz auf. So liegt das Temperaturspektrum am 8. November zwischen +7/+20 Grad (Mittelwert: +14 Grad über dem Norden, sonst +15/+16 Grad) und am 14. November zwischen +1/+13 Grad (Mittelwert: +9/+10 Grad). Erwähnenswert ist das breite Entwicklungspotential im Zeitraum 9./13. November zwischen hohem und tiefen Luftdruck über Deutschland, so dass eine andauernde Hochdruckpräsenz keinesfalls zum Beginn des zweiten November-Drittel als gesichert gilt. Etwas deutlicher zeigt sich der normalisierende Temperaturtrend in den Verhältnissen der Kontrollläufe von zu kalt (<+5) / normal (+6/+11) / zu warm (>+12), welche am 10. November bei 15/45/40 und am 16. November bei 45/45/10 eine Verschiebung von normal/zu warm nach normal/zu kühl andeuten. Die nächste Aktualisierung erfolgt an dieser Stelle gegen 17:00 Uhr, hierbei gehen wir etwas näher auf die statistischen Rahmenbedingungen und deren mögliche Auswirkungen auf das Winterwetter ein.

Aktuelle Wettervorhersagen

Unterstützen
Sie uns!
Ihnen gefallen unsere Wettervorhersagen? Wir freuen uns über einen freiwilligen Geldbetrag in einer von Ihnen gewünschten Höhe.
Betrag wählen

Regenradar

Regenradar Deutschland
© Deutscher Wetterdienst, Offenbach (DWD)

Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

Mach mit!

Wetter ist Ihre Leidenschaft und Sie schreiben gerne? Für unsere Rubrik der Wettermeldungen aus aller Welt suchen wir Verstärkung. Falls Sie Lust haben, ein Teil des Teams von Wetterprognose-wettervorhersage.de zu werden, melden Sie sich einfach und unverbindlich über das Kontaktformular.

Kontakt zu uns