Wetter Herbst Winter 2015/2016 - Wetterprognose vom 29. Oktober

| M. Hoffmann
Hoher Luftdruck dominiert weiterhin die Simulationen der Wettermodelle für das Wetter Anfang November. So bleibt die spannendste Frage der kommenden Tage: wo löst sich der Nebel auf und kommt bei warmen Temperaturen die Sonne zum Vorschein und wo bleibt es teils den ganzen Tag über bei relativ frischen Temperaturen neblig-trüb? Wie geht es weiter, bleibt das Hochdrucksystem auch darüber hinaus erhalten? In den letzten Tagen zeichnete sich eine derartige Tendenz ab, welche vom amerikanischen Wettermodell im Zeitraum zwischen dem 5./9. November auch heute weiterhin gestützt wird. So liegt das Hochdrucksystem am 5. November über Mitteleuropa und "stemmt" sich mit aller Kraft gegen einen Tiefdruckkomplex auf dem Atlantik, welcher mit einem Kerndruck von bis zu 945 hPa beeindruckend tief liegen kann. Ganz gemäß dem Motto "wo eine Aktion ist, tritt eine entsprechende Gegenreaktion ein" lässt sich demnach die Wetterlage im ersten November-Drittel beschreiben. Die Tiefdrucksysteme rennen regelrecht gegen das "Hochdruckbollwerk" an und nehmen eine Tiefdruckrinne ein, welche zwischen Neufundland, Azoren und Island/Grönland bis über das europ. Nordmeer verlaufen kann. In Folge daraus verbleibt Deutschland, die Schweiz und auch Österreich nicht nur im Hochdruckbereich, sondern es können mit einer südlichen Anströmung warme Luftmassen über die Alpen geführt werden, was die Temperaturen in 1.500 Meter Höhe auf bis zu +10 Grad ansteigen lassen kann. Deutschland liegt zudem im gradientenschwachen Bereich des Hochdrucksystems, so dass im weiteren Verlauf die Temperaturen bis zum 10. November in den unteren Luftschichten weiter auskühlen könnten - ob es für eine Inversionswetterlage (oben warm, unten kühl) reichen wird, bleibt zum heutigen Stand noch abzuwarten, ist aber nicht unwahrscheinlich. Erst zum 9./11. November gelingt es den Tiefdrucksystemen über dem europäischen Nordmeer sich zu "lösen" und weiter nach Osten in Richtung Barentssee zu ziehen um im weiteren Verlauf über dem westl. Russland/östlichen Europa nach Süden einen Abtropfvorgang einzuleiten. Sollte dies geschehen, so würde das Hochdrucksystem einen neuerlichen Anreiz erfahren, sich nach Norden in Richtung Skandinavien auszudehnen, was den trockenen Grundcharakter noch bis zum 13./14. November verlängern könnte. Allerdings kann das Hoch mit seiner nördlichen Position für eine Ostanströmung der Luftmassen über Mitteleuropa sorgen. Nun gelangen nach der aktuellen Simulation des amerikanischen Wettermodells bis zum 11. November kühle Luftmassen über das östliche Europa, welche mit dem Wind aus östlichen Richtungen auch nach Deutschland geführt werden könnten. In Folge daraus wären im Verlauf des zweiten November-Drittels durchaus Jahreszeit-typische Temperaturwerte zu erwarten. Geht es nach der Simulation des europäischen Wettermodells, so wird das Hochdrucksystem nicht so stabil wie nach dem amerikanischen Wettermodell berechnet. Zwar ist auch demnach mit einer weitgehenden Hochdruckdominanz bis zum 8. November zu rechnen, welche jedoch in abgeschwächter Form zeitweilig den Einfluss von Tiefdruckausläufern mit etwas Niederschlag zulassen kann. Die Kontrollläufe stützen einen weitgehend trockenen Grundcharakter im Zeitraum zwischen dem 5./10. November mit einer leicht ansteigenden Niederschlagstendenz ab dem 8. November über dem Nordwesten, welche im Zeitraum zwischen dem 10./14. November sich auch auf die anderen Regionen ausweiten kann. Anders formuliert ist eine Hochdruckdominanz im ersten November-Drittel als wahrscheinlich einzustufen und ein beginnender Wetterwechsel zum zweiten November-Drittel hin nicht unwahrscheinlich. Wann kommt der Winter, bzw. wann kommt der Schnee? Geduld ist für alle gefragt, welche sich den Winter herbei sehnen. Die Umstrukturierung der kühlen Luftmassen mit einer Tiefdruckverlagerung in Richtung Barentssee mit anschließend möglichen Abtropfvorgang über dem östlichen Europa würde die Kaltluftadvektion bis nach Deutschland ermöglichen, so dass die Temperaturen bi szum 14. November einen für die Jahreszeit-typischen Charakter annehmen können - von winter wäre demnach aber noch nicht zu sprechen. Deutlicher zeigt sich das anhand der Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+5) / normal (+6/+11) / zu warm (>+12), welche am 9. November bei 5/70/25 und am 13. November bei 30/55/15 liegen und somit einen Temperaturtrend von normal/zu warm zu normal/zu kühl zumindest in Aussicht stellen können.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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