Wetter Herbst Winter 2015/2016 - Wettertrend vom 31. August

| M. Hoffmann
Die Umstellung der Temperaturen auf zunächst Jahreszeit-typische Werte erfolgt nach der aktuellen Wettervorhersage im Verlauf dieser Woche. Über weiten Teilen von Deutschland kommt es heute noch zu hoch-sommerlichen Temperaturwerten, so dass die Übergangsphase am Montag/Dienstag durchaus Unwetterpotential erreichen kann. Blickt man auf die aktuellen Simulationen des amerikanischen Wettermodells, so zeigt sich der Wetterumschwung weniger "imposant" und weitgehend gemäßigt. Das Tiefdrucksystem zieht rasch nach Nordosten über Skandinavien ab und der nach Norden aufstrebende Hochdruckkeil des Azorenhochs kippt im Zeitraum 5./7. September von einer Süd-Nord auf eine West-Ost Achse und kann das Wetter mit seinen östlichen Gradienten über Deutschland zunehmend beeinflussen. Das kann die Temperaturen im Zeitraum 5./8. September mit Wind aus nordwestlichen Richtungen noch etwas weiter zurückgehen lassen, sollten sich demnach aber zwischen +16/+21 Grad einpendeln können. Insbesondere in den Nächten können die Temperaturen unter die +10 Grad Marke und örtlich auch unter die +5 Grad Marke fallen. Im Zeitraum zwischen dem 8./13. September simuliert das amerikanische Wettermodell mit einfließender Kaltluft über Grönland und dem europäischen Nordmeer eine ansteigende Tiefdruckdynamik auf dem Atlantik, dessen Tiefdruckrinne zwischen Neufundland - Island und Skandinavien relativ weit nördlich verlaufen kann. Im Verbund mit der von West nach Ost ausgerichteten Hochdruckachse könnten somit gemäßigt warme bis warme Luftmassen nach Deutschland geführt werden - ob das in ganz Deutschland der Fall sein wird, bleibt abzuwarten, da die Position des Zentraltiefs über Skandinavien hierfür entscheidend und zum heutigen Stand noch nicht gesichert ist. "Gefährlich" ist zudem die Ausrichtung der Wettersysteme zueinander - einerseits mit der ansteigenden Tiefdruckdynamik auf dem Atlantik und andererseits die West-Ost Ausrichtung der Hochdruckachse - nicht selten kommt es in solch einer Konstellation zu sog. Randtiefentwicklungen, bzw. auch Schnellläufern, welche für die ersten Starkwindereignisse im September verantwortlich sein könnten. Das europäische Wettermodell simuliert eine gegensätzliche Entwicklung, bei der die von Süd nach Nord ausgerichtete Hochdruckachse erhalten bleibt und sich vom Atlantik zunehmend über den Mittelmeerraum, Deutschland bis nach Skandinavien verlagern und dabei eine Hochdruckverbindung zum Azorenhoch aufrecht erhalten kann. In Folge dessen wird die Tiefdruckdynamik auf dem Atlantik blockiert und es ist im Zeitraum 8./10. September mit weitgehend trockenem Wetter und mäßig warmen Temperaturen zu rechnen. Welche der Varianten ist wahrscheinlicher? Die Kontrollläufe weisen im Zeitraum zwischen dem 2./14. September eine relativ geringe Niederschlagserwartung aus, welche über den südlichen Landesteilen auch - zeitlich begrenzt - leicht erhöht ausfallen kann. Im Temperaturverhalten zeigt sich im Mittelwert im Zeitraum zwischen dem 4./8. September eine normale bis leicht zu kühle Temperaturtendenz gegenüber dem langjährigen Mittelwert, welche darüber hinaus bis zum 14. September einen normalisierenden Trend aufweist. So liegt das Temperaturspektrum am 8. September zwischen +10/+21 Grad (Mittelwert: +16/+17 Grad) und am 14. September zwischen +9/+25 Grad (Mittelwert: +17/+18 Grad). Das Langfristmodell simuliert für den September mit einer Abweichung von -1/+0,5 Grad einen leicht zu kühlen bis normalen Temperaturverlauf, welcher sich mit -0,5/+0,5 Grad im Oktober normalisieren und von November bis Februar mit einer Abweichung von +1/+3 Grad auch deutlich zu warm ausfallen kann - ob das tatsächlich so kommen mag, bleibt weiterhin abzuwarten, da sich das sog. El Niño Phänomen mit seinen Auswirkungen auf das Zirkulationsmuster im Herbst erst noch Entwickeln muss. Das Langfristmodell des Deutschen Wetterdienstes weist die Monate September bis November mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent als zu warm, 35 Prozent als normal und 15 Prozent zu kühl aus.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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