Wetter im Winter 2014/2015 - alles noch normal?

| M. Hoffmann
Viele Zuschriften haben wir in dieser Wintersaison von Ihnen erhalten - vielen Dank hierfür. Eines hatten die Zuschriften allesamt gemeinsam - die Sorge um das "Winterwetter" in Deutschland, als dass dieser quasi kaum mehr stattfindet und früher alles besser, bzw. kälter war. Auch in den letzten Tagen seiner meteorologischen Definition bis zum 28. Februar zeigt sich ein eher nasskaltes Witterungsverhalten, so dass unter Umständen ab den mittleren Lagen noch etwas Schnee zu erwarten ist - mit "richtigem Winterwetter" hat das aber wenig zu tun. Was ist also los mit dem Winter? Dazu zunächst eine Betrachtungsweise, bzw. Definition eines typisch "Deutschen Winters" - der ist in tieferen Lagen und insbesondere in Ballungsgebieten - auch früher - eher nasskalt ausgefallen und beglückte allenfalls an ein paar Tagen in der Saison die "Winterhungrigen". Blickt man auf die durchschnittliche Temperaturentwicklung der vergangenen Jahre, so kann man daraus durchaus - ohne weitere Fakten zu betrachten - den Rückschluss ziehen, als dass die Temperaturen im Winter stetig wärmer werden. Lag die durchschnittliche Temperatur im Winter von 1901-2000 bei +0,3 Grad, so lagt diese im Zeitraum 2001-2014 bei +1,0 - eine "Erwärmung" um +0,7 Grad. Ohne hier zu tief in die wissenschaftlichen Details einzusteigen - aber +0,7 Grad bedeutet im Grunde, dass die durchschnittliche Schneefallgrenze um 100-150 Meter angestiegen ist. Somit waren winterliche Verhältnisse in tiefere Lagen noch weniger wahrscheinlich und auch ab den mittleren Lagen verabschiedet sich der Winter von 300-500 Meter auf 500-700 Meter. Das wird auch im Wesentlichen der Grund für die zahlreichen Zuschriften sein, da nun die Bewohner in den mittleren Lagen registrieren, dass der Winter nicht mehr so wie "früher" war. Blickt man etwas genauer auf die "Winterzyklustemperaturen", so erkennt man, dass nach einen warmen Winter oftmals ein weiterer warmer Winter nachfolgt und nach einem Zyklus von 2-3 Jahren wieder eine Normalisierung (normaler Winter) nachfolgt. Insofern steigt - aus statistischer Betrachtung - die Wahrscheinlichkeit - trotz der Klimaerwärmung - für einen normalen Winter in 2015/2016. In den kommenden Tagen erfolgt an dieser Stelle nochmals ein Rückblick auf das Winterwetter 2014/15, wir setzen nun aber in gewohnter Weise unsere Wetterprognosen, bzw. Wettertrends für das Wetter im Frühling und mit fortscheitender Jahreszeit auch für das Wetter im Sommer fort.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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