Wetter im Winter 2015 - Wetterprognose vom 8. Februar

| M. Hoffmann
In den kommenden Tagen steigen die Temperaturen in der Höhe von -10 Grad bis zum 11. Februar auf +5 Grad an - mit einer entsprechenden Durchmischung hätte das in tieferen Lagen Tageswerte in zweistelliger Höhe zur Folge. Tatsächlich stellt sich aber im Wochenverlauf eine gradientenschwache Hochdruckwetterlage ein, bei der es zum Wochenstart im den östlichen und südöstlichen Landesteilen noch nennenswerten Neuschneezuwachs geben kann. Somit fehlt die Durchmischung, so dass die Tageswerte im Norden - je nach Nebelauflösung, bzw. Sonnenscheindauer - auf +4/+8 Grad und im Süden auf -1/+5 Grad ansteigen können. Der niedrige Taupunktwert sorgt im Süden für ein nur langsames abtauen der dort vorhandenen Schneedecke. Im Zeitraum 13./15. Februar simuliert das amerikanische Wettermodell eine sich abschwächende Hochdruckdominanz, so dass aus nördlichen Richtungen ein Tiefdrucksystem auf Deutschland übergreifen kann. Die Grundströmung dreht auf Nordwest und nimmt an Stärke zu und in Folge daraus können die Luftmassen eine entsprechende Durchmischung erfahren. Die simulierten Tageswerte liegen am 13. Februar im Nordwesten zwischen +5/+10 Grad und im Südosten zwischen +1/+5 Grad. Nachfolgend können bis zum 15. Februar aus nordwestlichen Richtungen wieder kühlere Luftmassen advehiert werden was zu einem nasskalten Witterungscharakter führen kann, bei dem ab den mittleren Lagen (400-800 Meter) wieder mit etwas Neuschnee zu rechnen ist. Anders die Simulationen des europäischen Wettermodells welches die Hochdruckdominanz bis zum 15. Februar zwar auch zurückrechnet, allerdings gleich in dem Maße, als dass sich die Hochdruckachse in einer südwest-nordost Ausrichtung von den Azoren bis nach Deutschland positionieren kann. In Folge würde sich eine wechselhafte und relativ milde Südwestwetterlage einstellen können. Zusammenfassend folgen die Wettermodelle dem Trend der letzten Tage einer durchgreifenden Milderung im zweiten Februar-Drittel. Hat sich der Winter damit erledigt? Der Winter wird es zwar im zweiten Februar-Drittel schwer haben, wobei eine Rückkehr zum Wechsel in das letzte Februar-Drittel nicht gänzlich auszuschließen ist. Warum? Das liegt im Wesentlichen im Polarwirbel begründet. Je nach Simulation ergeben sich zwei wesentliche Varianten, welche maßgeblich über den restlichen Verlauf des Winters entscheidend sein können. Zum einen kann sich von Kanada, über Alaska bis zum ostsibirischen Raum eine Hochdruckbrücke aufbauen, welche den Kaltluftwirbel bei Kanada/Grönland stützt. Demnach bleibt es nur eine Frage der Zeit, bis das aktiv-dynamische Westwindwetter wieder an Einfluss auf das Wetter über Mitteleuropa gewinnen kann, so dass sich der Winter mit höherer Wahrscheinlichkeit auch im letzten Februar-Drittel nicht bis in tiefere Lagen durchsetzen kann. In einer zweiten Variante entsteht im Polarwirbel eine fast ähnlich ausgerichtete Hochdruckachse, jedoch kann sich ein Hochdruckkeil in Richtung Grönland positionieren. Somit besteht durchaus auch die Möglichkeit, dass das Azorenhoch auf dem Atlantik sich nicht "flach" in eine West-Ost Richtung auslegt, sondern sich erneut aufwölben kann. In Folge daraus hätte über Mitteleuropa ein meridionales Nord-Süd Strömungsmuster eine höhere Wahrscheinlichkeit, so dass eine Rückkehr des Winters bis in tiefere Lagen zum Wechsel in das letzte Februar-Drittel nicht gänzlich auszuschließen ist. Welche der Varianten ist zum heutigen Stand wahrscheinlicher? Die Kontrollläufe sind äußerst differenziert, schwanken mehrheitlich aber im Zeitraum zwischen dem 15./20. Februar zwischen einer nasskalten bis milden Variante. So liegt das Temperaturspektrum bspw. am 15. Februar zwischen -1/+7 Grad (Mittelwert: +3/+4 Grad im Süden und Osten und +5/+6 Grad im Norden und Westen) und am 20. Februar zwischen -3/+11 Grad (Mittelwert: +4/+5 Grad im Süden und Osten und +5/+6 Grad im Westen und Norden). Die nächste Aktualisierung erfolgt heute Abend gegen 20:50 Uhr in einem Update von dieser Wetterprognose zum Winter.
Update:
Die Wettermodelle bleiben ihren Simulationen weitgehend treu und lassen für das zweite Februar-Drittel kaum mehr Überraschungen oder Varianten zu. Demnach überwiegt eine Hochdruckdominanz über Mitteleuropa, welche zur Monatsmitte kurzzeitig auch unterbunden werden kann. In Folge daraus verbleiben die Temperaturen mit höherer Wahrscheinlichkeit im nasskalten bis milden Bereich und winterliche Temperaturen haben nur sehr geringe Wahrscheinlichkeiten. Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (-1/+5) / zu warm (>+5) liegen am 15. Februar bei 0/40/60 und am 20. Februar bei 10/20/70.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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