Wetter im Winter 2015 - Wettertrend vom 30. Januar

| M. Hoffmann
Die allmählich winterliche Witterungsphase zeigt sich in den aktuellen Simulationen der Wettermodelle im Zeitraum 1./5. Februar zunehmend gesichert. Darüber hinaus bleibt es im Zeitraum noch fraglich, wie nachhaltig der Wintereinbruch tatsächlich sein wird. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so verlagert sich der Azorenhochdruckkeil in Richtung Mitteleuropa, so dass die Niederschlagsaktivität nach dem 5. Februar eine nachlassende Tendenz hat. Gleichzeitig gelingt es den Tiefdruckausläufern der atlantischen Frontalzone sich bis zum 8. Februar über Island und zum 9. Februar über Skandinavien festzusetzen. Das Azorenhoch konzentriert sich im Kern wieder über dem Atlantik und bleibt noch in aufrechter Position, so dass winterliche Temperaturen in Mitteleuropa nach dem europäischen Wettermodell bis zum 8. Februar wahrscheinlich sind. Geht es nach dem amerikanischen Wettermodell, so kann sich das Azorenhoch nicht in Richtung Mitteleuropa ausweiten und bleibt über dem Atlantik gegenüber der atlantischen Frontalzone in blockierender Position erhalten. Gleichzeitig kommt es über dem östlichen Kanada zu einer regen Tiefdruckaktivität im dort liegenden Polarwirbel, was die Zirkulationsstruktur zwischen Grönland/Island im Zeitraum 7./10. Februar aktiv-dynamisch gestalten kann. Anders formuliert sind auch nach dem amerikanischen Wettermodell winterliche Temperaturen bis zum 8./9. Februar als wahrscheinlich einzustufen. So liegen die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (-1/+5) / zu warm (>+5) am 5. Februar bei 90/10/0 im Süden und 40/60/0 im Norden und am 10. Februar bei 90/10/0 im Süden und 40/35/25 im Norden. Noch etwas deutlicher werden die Wahrscheinlichkeiten von einem nachhaltigen Wintereinbruch gemäß dem Langfristmodell simuliert. So war in den vergangenen Tagen gegenüber dem langjährigen Temperaturmittelwert noch von einem leicht bis deutlich zu warmen Temperaturverlauf im Februar auszugehen (Abweichung von +0,5 bis +2 Grad), doch zwischenzeitlich wurde die Prognose mit einer Abweichung von -0,5/+1 Grad etwas nach unten korrigiert. Im Niederschlagsverhalten zeigt sich der Februar gegenüber dem langjährigen Mittelwert deutlich positiv. Der sog. AO-Index hat zum 1. Februar hin eine neutrale bis leicht negative Tendenz und auch der NAO-Index zeigt sich überwiegend neutral, was für eine höhere Eintreffwahrscheinlichkeit der nun bevorstehenden winterlichen Phase spricht. Blickt man auf die Entwicklung des Polarwirbels im Zeitraum 5./10. Februar, so zeigt dieser sich in den gängigsten Simulationen als wenig stabil, so dass die Polarfront selbst (Jetstream) eine hohe Neigung zu Wellenbewegungen hat (Troglagen) - auch das spricht für eine nachhaltig winterliche Witterungsphase - mit einer höheren Wahrscheinlichkeit in den südlichen Gebieten. Die nächste Aktualisierung erfolgt heute Abend gegen 20:50 Uhr in einem Update von diesem Wettertrend.
Update:
Sowohl das amerikanische als auch das europäische Wettermodell stützen weiterhin eine weitegehend winterliche Dominanz bis zum 7./8. Februar. Im Zeitraum zwischen dem 7./10. Februar differenzieren sich die Simulationen. Geht es nach dem amerikanischen Wettermodell, so greift das Azorenhoch langsam auf Mitteleuropa über, während gleichzeitig die atlantische Frontalzone sich über Skandinavien positionieren kann. In Folge daraus gelangt mit einer westlichen Strömung zunehmend mildere Luftmassen nach Deutschland, so dass die Tageswerte über 0 Grad ansteigen können. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so neigt sich auch hier das Azorenhoch in Richtung Mitteleuropa, verbleibt aber mit seinem Kern zwischen den Azoren und England, so dass Deutschland in einer kalten Nordostströmung verbleiben kann. Somit bestätigt sich weiterhin eine überwiegend winterliche Dominanz im ersten Februar-Drittel, mit leichter Tendenz zum Ende wieder milder zu werden. Das Temperaturspektrum liegt bspw. am 5. Februar zwischen -6/+1 Grad (Mittelwert: -3 Grad im Süden, -2 Grad im Osten, -0 Grad im Westen und +2 Grad im Norden) und am 10. Februar zwischen -7/+4 Grad (Mittelwert: -2/-3 Grad im Süden und Osten, -1 Grad im Westen und +1 Grad im Norden). Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (-1/+5) / zu warm (>+5) liegen am 10. Februar bei 85/15/0 und am 13. Februar bei 70/15/15. Zusammenfassend bleibt der Trend zum Winterwetter erhalten.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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