Wetter im Winter 2015 - Wetterprognose vom 21. Januar

| M. Hoffmann
Nasskalte Witterung: nix Halbes, nix Ganzes und umgangssprachlich auch "Schmuddelwetter" genannt - so ist der bevorstehende Wettercharakter mit Temperaturen von zumeist +0/+5 Grad mit leichten Niederschlag bis einschließlich Sonntag am besten zu bezeichnen. Geht es nach den aktuellen Varianten der Wettermodelle, so geht die nasskalte Witterung in tieferen Lagen mit höherer Wahrscheinlichkeit bis zum Monatesende voraussichtlich weiter. Was sich zunächst einmal langweilig anhört ist in Anbetracht der möglichen Entwicklungsszenarien der Großwetterlage gar nicht so langweilig. Warum? Die Wettermodelle hatten in den letzten Tagen immer wieder Ansätze verfolgt, bei der die atlantische Frontalzone früher oder später wieder eine dominierende Rolle einnehmen konnte. Nun kommen zunehmend Varianten hinzu, welche dem Azorenhoch eine größere Rolle im Spiel der Wettersysteme zukommen lassen. So flacht das Azorenhoch in den letzten Januar-Tagen nicht ab, so dass die Tiefdrucksysteme auf dessen östlichen Hochdruckrücken über Mitteleuropa "abrutschen" können (Nordwestwetterlage - nasskalt). Gleichzeitig zeigt sich bei Neufundland ein neuerlicher Kaltluftvorstoß, was mit dem heranrückenden Azorenhoch zu einer Komprimierung der Gradientenlinien führen kann. Anders formuliert ist da einiges in Bewegung, was für Deutschland - wie eingangs erwähnt - zunächst einmal eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Fortdauer der nasskalten Witterung zur Folge hat, da die "abrutschenden" Tiefdrucksysteme die kühleren Luftmassen von weit her holen müssen und diese sich dabei erwärmen können. Auch konnte man in den letzten Tagen in den Simulationen die Zunahme an winterlichen Varianten beobachten, welche auch heute wieder gezeigt werden. Der Ablauf ist dabei immer der Gleiche. Azorenhoch keilt nach Norden auf, gleichzeitig tropfen Tiefdrucksysteme in Richtung Mittelmeerraum ab und ermöglichen somit ein meridional ausgerichtetes Grundströmungsmuster über Mitteleuropa, was die Optionen für einen winterlichen Charakter erhöhen kann. Die mögliche Ursache für die simulierten Troglagen liegen im Polarwirbel und der Ausbildung eines "Polarhochs" begründet. Je nach Simulation erreicht dieses Polarhoch einen Druck zwischen 1040-1060 hPa, was dort nicht allzu oft so anzutreffen ist. Im Detail wird es in den kommenden Tagen darauf ankommen, wie dieses Hochdrucksystem seine Achsen verteilen wird, so dass Veränderungen der Wetterprognose in den letzten Januar-Tagen durchaus wahrscheinlich sind. Eine Aktualisierung dieser Wetterprognose erfolgt heute Abend gegen 20:30 Uhr.
Update:
Die Wettermodelle favorisierten heute im Tagesverlauf überwiegend die nasskalten Varianten bis zum Monatsende. Insbesondere das amerikanische Wettermodell stützt dabei die nasskalten Varianten mehrheitlich, so dass in Höhenlagen zwischen 300-600 Meter die winterlichen Verhältnisse im Zeitraum zwischen dem 25./31. Januar wahrscheinlicher machen könnten. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so spielt auch hier das Azorenhoch eine dominierende Rolle auf dem Atlantik. Die Tiefdrucksysteme werden demnach weiter nach Norden "gedrückt" und rutschen hinter dem Hoch in Richtung Mittelmeer ab - das sind die idealen Voraussetzungen für Trogwetterlagen über Mitteleuropa. Anders formuliert zeigen die Wettermodelle durchaus ernstzunehmende Optionen für eine winterliche Wetterphase in Zeitraum 27./31. Januar - je nach Wettermodell teils bis in tiefere Lagen hinab.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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