Wetter im Winter 2015 - Wettertrend vom 15. Januar

| M. Hoffmann
Bereits am kommenden Wochenende können sich die Temperaturen spürbar abkühlen, so dass die Schneefallgrenze bis auf tiefere Lagen absinken kann und sich etwa oberhalb 400-800 Meter - je nach Niederschlagsverteilung - winterliche Verhältnisse einstellen können. Im Zeitraum zwischen dem 20./25. Januar bleibt die Unsicherheit in den Simulationen der Wettermodelle bestehen und schwanken zwischen nasskalten und winterlichen Verhältnissen. Das amerikanische und auch europäische Wettermodell simulieren in diesem Zeitraum eine von Nordwest nach Südost ausgerichtete Tiefdruckrinne, welche von Island, England über Frankreich und den Alpenraum hin wegführt. Die advehierten Kaltluftmassen werden dabei z.T. in der Höhe durch wärmere Luftschichten ersetzt, so dass die Niederschlagsform in diesem Zeitraum letztlich noch nicht sichergestellt ist. Berechnet man die Schneefallgrenze nach dem amerikanischen Wettermodell, so schwankt diese bis zum 23. Januar zwischen 200-500 Meter und kann erst im Zeitraum danach bis zum 25. Januar auch bis auf tiefere Lagen bei Dauerfrost absinken. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so schwankt die Schneefallgrenze bis zum 23. Januar zwischen 500-1.000 Meter. Die Wetterlage ist bei beiden Simulationen in etwa gleich, jedoch mit unterschiedlicher Simulation bzgl. der Höhentemperaturen. Das macht eine Wetterprognose für Meteorologen nicht gerade einfacher, zeigt aber im Detail auch wie komplex dieser Vorgang zu bewerten ist. Welche der Varianten ist wahrscheinlicher? Blickt man auf die Kontrollläufe, so ist die Variante des amerikanischen Wettermodells wahrscheinlicher. Das Temperaturspektrum der Kontrollläufe liegt bspw. am 22. Januar zwischen -7/+4 Grad bei einem Mittelwert von -1 Grad im Süden und Osten, +0 Grad im Westen und +1 Grad im Norden. Anders formuliert bleibt der Trend, bzw. die Tendenz - je nach Höhenlage - nasskalt bis winterlich. Bleibt die Frage, wie sich die letzten Januar-Tage gestalten könnten - winterlich, nasskalt oder gar mild?. Das amerikanische Wettermodell ist in seiner heutigen Simulation recht forsch und simuliert bereits zum 26. Januar den neuerlichen Durchbruch der atlantischen Frontalzone in den europäischen Raum, so dass der Kaltlufttrog zügig abgeschnürt werden und sich eine neuerliche wechselhafte und nasskalte bis milde Wetterlage einstellen kann. Warum ist das so? Der Trog erhält nach den aktuellen Varianten keine wesentliche Unterstürzung und kippt weg. Gleichzeitig flacht das Azorenhoch wieder ab und die Tiefdruckproduktion bei Neufundland kann von Neuem beginnen. Geht es aber nach dem europäischen Wettermodell, so zeigt sich am 25./26. Januar der Aufbau einer Hochdruckbrücke von den Azoren über England nach Skandinavien bis über das westl. Russland, so dass die atlantische Frontalzone keinen Einfluss auf das Wetter über Mitteleuropa nehmen kann. Zudem ist die Zirkulationsstruktur nach dem europäischen Wettermodell stark mäandriert, so dass eine zonale Westwindstruktur wenig wahrscheinlich erscheint. Anders ausgedrückt setzen nach dem europäischen Wettermodell die winterlichen Temperaturen etwas später ein, dafür sind diese - zum heutigen Stand - wohl nachhaltiger. Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1)/normal(-1/+5)/zu warm(>+5), liegen am 20. Januar bei 55/45/0, am 25. Januar bei 65/30/5 und am 30. Januar bei 50/35/15. Das Langfristmodell simuliert für Februar weiterhin eine Temperaturabweichung gegenüber dem langjährigen Temperaturmittel von +0,5 bis +1 Grad als leicht zu warm bei einer leicht erhöhten Niederschlagserwartung im Westen, welche sonst überwiegend normal ausgeprägt ist. Die nächste Aktualisierung erfolgt heute Abend gegen 21:00 Uhr in einem Update dieser Wetterprognose.
Update:
Tagsüber hat sich in den Simulationen der Wettermodelle für den Zeitraum 20./25. Januar kaum etwas verändert. Demnach besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit für winterliche Witterungsverhältnisse ab den mittleren Lagen (400-600 Meter) und nasskalte Verhältnisse in tieferen Lagen. Im Detail hängt jedoch viel davon ab, wie sich die Luftmassen zueinander verhalten werden. Nach dem amerikanischen Wettermodell schwankt die Schneefallgrenze im Zeitraum 20./25. Januar zwischen 200-700 Meter und nach dem europäischen Wettermodell zwischen 300-800 Meter.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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