Wetter im Winter 2015 - Wetterprognose vom 5. Januar

| M. Hoffmann
Der Wetterverlauf ist bis zum Mittwoch mit teils viel Sonnenschein im Südwesten zunächst als ruhig zu bewerten - ab Mittwoch nimmt die Bewölkung und der Wind langsam zu und in der Nacht auf Donnerstag, bzw. auch tagsüber ist mit nennenswerten Niederschlag bei etwas zunehmenden Wind im Süden zu rechnen. Das sind die ersten Ausläufer eines Sturmtiefkomplexes bei Island, welches sich in den gängigsten Simulationen mit möglichen Randtiefentwicklungen über das Wochenende bis nach Skandinavien verlagern kann. Deutschland gelangt in den Bereich der stark komprimierten Gradientenlinien, so dass Starkwindereignisse wahrscheinlich zu erwarten sind. Im Prozess der Verlagerung erreicht das Tiefdruckzentrum zum 10. Januar mit bis 940 hPa vor Norwegen seinen voraussichtlichen "Tiefpunkt". So liegen über Deutschland bei äußerst wechselhaften Wetter die Windgeschwindigkeiten am 9. Januar zwischen 40-80 km/h (in Böen bis 90 km/h), am 10. Januar zwischen 50-90 km/h (in Böen bis 110 km/h) und am 11. Januar zwischen 40-80 km/h, an der Küste bis 90 km/h (in Böen bis 110 km/h). Dies sind simulierte Werte der Wettermodelle, im Detail kommt es noch darauf an ob sich Randtiefdrucksysteme mit entsprechender Wellenausbildung entwickeln können - Potential für Extremwindereignisse bleibt vorhanden und muss weiter abgewartet werden. Die Temperaturen erreichen mit den stärksten Windböen ihren voraussichtlichen Höhenpunkt am 10. Januar mit Werten zwischen +7/+12 Grad und können mit nachfolgend einfließender Kaltluft am Sonntag bis in tiefere Lagen bei +1/+4 Grad als Schnee- oder Graupelschauer niedergehen. Die Kaltluft kann sich aber nicht lange behaupten und wird nach der Simulation beider Wettermodelle mit weiterhin kräftigen bis stürmischen Wind aus westlichen Richtungen bereits am Montag nach Osten abgedrängt, so dass die Schneefallgrenze wieder auf 600-1.000 Meter ansteigen kann. Kommt nach dem Sturm der Winter? Das amerikanische Wettermodell hat hierzu zwei Ansichten. In einer Variante mäandrieren die Gradienten im Zeitraum 14./16. Januar zunehmend über dem europäischen Raum, so dass dem Azorenhoch es gelingen könnte auf dem Atlantik eine Blockadehaltung aufzubauen. Somit könnte im Zeitraum 15./20. Januar die winterlichen Verhältnisse mit einem umstrukturierten Zirkulationsmuster so langsam in Deutschland bis in die mittleren Lagen wieder Einzug halten. In einer zweiten Variante lässt der Kaltluftzustrom in Richtung Neufundland ein Tiefdrucksystem nach dem anderen auf dem Atlantik entstehen, so dass sich an der windigen West- bis teils südwestlich ausgerichteten Wetterlage bis zum 17. Januar nichts verändern kann, erst nachfolgend ergeben sich auch andere Möglichkeiten. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so bleibt auch nach dieser Simulation der Kaltluftzustrom in Richtung Neufundland intakt, so dass mit einem Zentraltief bei Island bis zum 15. Januar sich an der West- bis Südwestwindzirkulation nichts verändern kann. Zusammenfassend zeigt sich nach den ruhigen Tagen bis Mittwoch eine äußerst dynamische Wetterentwicklung, welche winterliche Verhältnisse bis in tiefere Lagen bis zur Monatsmitte zunächst einmal wenig wahrscheinlich macht - darüber hinaus sind auch wieder andere Möglichkeiten gegeben. Deutlich wird das anhand der Kontrollläufe und deren Verhältnisse von kalt (<-1)/normal(-1/+5)/zu warm(>+5), welche zum aktuellen Stand am 13. Januar 0/20/80 und am 17. Januar 5/55/35 betragen. Das Langfristmodell simuliert den Januar mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert als zu warm bei einer erhöhten Niederschlagswahrscheinlichkeit. Der Februar wird mit einer Abweichung von -0,5 bis +1 Grad als normal bis leicht zu warm bei einer leicht erhöhten Niederschlagserwartung simuliert. Die nächste Aktualisierung erfolgt in einem Update dieser Wetterprognose heute Abend gegen 21:00 Uhr.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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