Wetter im Winter 2014/2015 - Wettertrend vom 28. Dezember

| M. Hoffmann
Der Kältepol über dem östlichen Kanada bricht in den gängigsten Simulationen der Wettermodelle bereits in den ersten Januar-Tagen nach Süden in Richtung Neufundland aus und sorgt dort für eine imposante Tiefdruckentwicklung, welche nahtlos von Neufundland über Island bis nach Skandinavien verlaufen kann. Nach einer kurzen, teils tief winterlichen Phase im Süden nimmt die Wahrscheinlichkeit einer Westwindzirkulation zu Beginn des Jahres 2015 zu. Im Detail gibt es noch Unsicherheiten wie sich die Temperaturen und die Schneefallgrenze verhalten wird - aber maßgeblich sein wird, auf welche Höhenlagen sich der Winter zurückziehen kann (aktuell sind es Höhenlagen zwischen 500-800 Meter). Insbesondere die Wetterentwicklung nach dem amerikanischen Wettermodell ist im Zeitraum zwischen dem 5./10. Januar beachtlich. Hier bricht die atlantische Frontalzone bis nach Skandinavien durch, wobei die Tiefdruckrinne zwischen Island, England und Skandinavien verlaufen kann - Deutschland liegt dabei auf der südlichen Gradientenseite, so dass Starkwindereignisse mit Potential für Extremwindereignisse bei milden bis nasskalten Temperaturen möglich sind. Im Wettertrend zeigt sich das Verhältnis von zu kalt (<-1)/normal(-1/+5)/zu warm(>+5) am 5. Januar 35/45/20 im Süden und 5/55/40 im Norden und am 10. Januar 10/45/45 im Norden und 30/55/15 im Süden. Das Temperaturspektrum der Kontrollläufe liegt bspw. am 7. Januar zwischen -4/+8 Grad (Mittelwert: +2 Grad im Süden und Osten und +4/+5 Grad im Westen und Norden). Die Unsicherheiten hinsichtlich einer sich manifestierenden Westwindzirkulation im ersten Januar-Drittel bleiben hoch, da sich ein Kältepol des Polarwirbels bspw. am 5. Januar zwischen der Barentssee und der Karasee positionieren kann, was in der Grundkonstellation für klassisches mildes bis nasskaltes Westwindwetter über Mitteleuropa spricht. Blickt man aber genauer auf die Entwicklung des Polarwirbels, so zeigt sich der Aufbau von hohem Luftdruck bis zum 5. Januar über Alaska bis Grönland reichend mit entsprechender Warmluftadvehierung in den höheren Luftschichten, was einem Temperatursprung am Nordpol im Zeitraum vom 30. Dezember von -20 Grad auf -4 Grad zum 5. Januar zur Folge haben kann. Das kann - in theoretischer Betrachtungsweise - die Zugbahn des Kältepols Barentssee/Karasee noch in eine andere Richtung beeinflussen, so dass eine Westwindzirkulation im ersten Januar-Drittel zwar wahrscheinlich, aber nicht gesetzt ist. Auch das entsprechende Warming in Stratosphärenhöhe kann da noch seinen Einfluss geltend, welches aktuell mit -12 Grad seinen Höhepunkt am 30. Dezember als Minor-Warming erreichen kann und nachfolgend sich langsam wieder abkühlt, jedoch weiterhin das Potential hat, den Höhenwirbel "durcheinander" zu bringen und ein nachfolgendes Major-Warming ermöglichen kann. Auch in dieser Hinsicht ergeben sich noch einige Fragezeichen für die kommende Wetterentwicklung im Januar. Aus diesem Grund erfolgt gegen 20:50 Uhr ein Update von diesem Wettertrend.
Update:
Keine wesentlichen Veränderungen für die ersten Januar-Tage in den Simulationen der Wettermodelle. Das Zirkulationsmuster dreht zwischen dem 1./3. Januar zunehmend auf West, so dass in Folge daraus das Wetter bis zum 5. Januar überwiegend von Tiefdrucksystemen mit Wind und wechselhaften Wetter dominiert werden kann. Vorderseitig können die Temperaturen recht mild sein, während Rückseitig kühle Luftmassen nach Deutschland geführt werden können. Insgesamt sind die Temperaturverhältnisse in tieferen Lagen mit +1/+5 Grad als nasskalt zu bezeichnen, wobei die Schneefallgrenze um die mittleren Lagen herum schwanken kann (400-800 Meter) - weit weg ist der Winter also nicht. Die Kontrollläufe bestätigen mit einer deutlichen Zunahme der Niederschlagswahrscheinlichkeit ab dem 2. Januar den Einfluss des Atlantikwetters mehrheitlich. Das Temperaturspektrum liegt am 1. Januar zwischen -5/+6 Grad (Mittelwert: +1 Grad im Süden und Osten, +3 Grad im Westen und 5 Grad im Norden) und am 5. Januar zwischen -2/+8 Grad (Mittelwert: +1 Grad im Süden und Osten und +3 Grad im Norden und Westen). Die Verhältnisse von zu kalt/normal/zu warm liegen am 5. Januar bei 0/75/25 im Norden und 45/50/5 im Süden und am 10. Dezember bei 15/45/40.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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