Wetter im Winter 2014/2015 - Wetterprognose vom 4. Dezember

| M. Hoffmann
Blickt man auf die Wetterkarten zum Wochenstart, so sind in mittleren Lagen - in den Nächten auch in tieferen Lagen - die eine oder andere Schneeflocke nicht auszuschließen, von einem nachhaltigen Wintereinbruch ist aber nicht auszugehen. Dafür ist die Dynamik der Tiefdruckrinne zwischen Neufundland, Island und Skandinavien zu hoch. Der Grundcharakter wird nach den Simulationen der Wettermodelle im Zeitraum zwischen dem 9./14. Dezember eher Abwechslungsreich mit teils milder Vorder- und kühlerer Rückseite, wobei Schnee- oder Schneeregenschauer in Lagen zwischen 500-900 Meter bei insgesamt nasskalter Witterung und zunehmenden Windereignissen noch die wahrscheinlichste Variante ist. In den letzten Tagen haben wir immer wieder E-Mails bekommen, ob das Wetter denn noch "normal" sei - schließlich sei "Winter" und da soll es auch Schnee geben. Tatsache ist aber, dass Schneefall mit der Ausbildung einer Schneedecke bis in tiefere Lagen in Deutschland eher die Ausnahme ist. Der "normale" Winter ist in Deutschland mit Werten zwischen -1/+5 Grad eher als nasskalt zu bezeichnen, insofern entspricht ist das oben aufgezeigte Wettergeschehen durchaus der Jahreszeit. Auffallend ist jedoch, dass das Wetter so vor sich "hingammelt" und weder "Fisch noch Fleisch" ist und die Simulationen auch kein so richtigen "Ausweg" aus dieser Lage zeigen. Zwar gibt es hin und wieder Ansätze, welche zu einer Veränderung des Zirkulationsmusters führen können, diese sind jedoch schwach ausgeprägt und werden in den darauf folgenden Simulationen verworfen. Welche Ansätze sind das? Zumeist zeigt sich das in der Form, als dass sich Tiefdruckzentren bis über Skandinavien positionieren können und somit Rückseitig kühlere Luftmassen in den höheren Luftschichten nach Deutschland führen können (-4/-8 Grad in 1.400 Meter Höhe). Rechnet man die Temperaturen mit jedem Höhenmeter um, so ergibt sich im Flachland ein nasskalter Wert, der zwischen +0/+4 Grad liegt. Anders ausgedrückt sollten die höheren Luftschichten im Dezember zwischen -6/-12 Grad betragen, um im Flachland für Schnee zu sorgen - und genau diese Luftschichten sind nicht einmal annähernd in der Nähe von Mitteleuropa vorzufinden, so dass die kalten Luftmassen von weit "hergeholt" werden müssen und sich dabei über den Wassermassen des Atlantik, bzw. der Nordsee erwärmen können. Allerdings zeigt das europäische Wettermodell seit ein paar Simulationen hintereinander Ansätze einer zyklonalen Nordwestwetterlage (NWZ), so das ab den mittleren Lagen zwischen dem 11./14. Dezember ein Hauch von Winter nicht ganz unmöglich erscheint. Immerhin ein Ansatz… Das Langfristmodell bleibt unverändert: der Dezember im Temperaturtrend normal bis leicht zu warm, der Januar leicht bis deutlich zu warm, der Februar normal bis leicht zu kühl bei einer leicht negativen Niederschlagsentwicklung im Dezember, einer deutlich positiven Abweichung im Januar und einem normalen Niederschlagsverhalten im Februar. Summiert man die Wintermonate auf, so ist nach dem Langfristmodell - zum heutigen Stand - mit einem normalen Winterverlauf zu rechnen. Gegen 20:45 Uhr erfolgt eine Aktualisierung dieser Wetterprognose.
Update:
Die Schneefalloptionen zum Beginn der Woche bis auf teils tiefere Lagen (200-400 Meter) hinab bleiben erhalten, wobei der Grundcharakter mit Temperaturen zwischen -1/+3 Grad weiterhin als nasskalt zu bezeichnen ist. Darüber hinaus simuliert im Zeitraum zwischen dem 9./13. Dezember sowohl das amerikanische als auch europäische Wettermodell ein komplexes und gradientenstarkes Tiefdrucksystem zwischen dem europäischen Nordmeer und der Nordsee in einer Nord-Süd-Achse. Bei weiterhin nasskalten Temperaturen zwischen +1/+6 Grad ist häufiger mit Niederschlag und Windereignissen zu rechnen - an der Küste ist durchaus auch Sturmpotential gegeben. Und wie geht es weiter? Die Frontalzone schafft nach den aktuellen Simulationen den "Sprung" bis Skandinavien, so dass sich die Tiefdrucksysteme über Deutschland bis zum 16. Dezember rasch abwechseln können und auf ihrer Vorderseite wärmere Luftmassen und nachfolgend kühlere Luftmassen nach Deutschland führen können. Entsprechend schwanken die Temperaturen auf der Vordersite zwischen +2/+8 Grad und auf der Rückseite zwischen -1/+4 Grad. Ein paar Schneeflocken sind somit bis zum 16. Dezember in tiefere Lagen möglich, in den mittleren Lagen (400-800) wahrscheinlich und in höheren Lagen sehr wahrscheinlich. Winterliche Verhältnisse sind hingegen in tieferen Lagen unwahrscheinlich, ab den mittleren Lagen wenig wahrscheinlich und in höheren Lagen wahrscheinlich.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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