Wetter im Winter 2014/2015 - Wetterprognose vom 23. November

| M. Hoffmann
Bis Mittwoch normalisieren sich die Verhältnisse nach den sehr warmen Temperaturen vom heutigen Sonntag von bis zu +18 Grad im Südwesten wieder etwas. Im Zeitraum zwischen Mittwoch und Freitag strömt über dem östlichen Kanada kalte Luft nach Süden in Richtung Neufundland, so dass nach der Simulation des amerikanischen Wettermodells auf der südlichen Gradientenseite eines Kerntiefs bei Island ein Schnellläufer zum 27. November initialisiert werden kann und sich zum 29. November zwischen England und Skandinavien positionieren kann. Bis Ende November folgt dann eine ganze Reihe von weiteren, gradientenstarken Tiefdrucksystemen nach, so dass dem Hoch über dem östlichen Europa nur der "Rückzug" übrig bleibt und zum Monatswechsel die atlantische Frontalzone sich über Skandinavien positionieren kann. In Folge daraus wird der Wettercharakter über Deutschland im Zeitraum von Mittwoch bis einschließlich Sonntag zunehmend wechselhafter und im Norden auch windiger. Solche Schnellläufer sind in der Meteorologie nur schwer vorhersagbar - insbesondere was die Zugbahn angeht. Insofern muss die Entwicklung der Simulation des amerikanischen Wettermodells in den kommenden Tagen genauer beobachtet werden. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so kommt es vor Mitteleuropa zu einem ausgeprägten Trogvorgang zwischen Island und dem nordwestlichen Afrika. In Folge daraus würde auch dem kräftigsten Tiefdrucksystem die Grundlage genommen werden und sich im weiteren Verlauf abschwächen. Anders formuliert ist auch nach dem europäischen Wettermodell einiges an Dynamik auf dem Atlantik geboten, jedoch kann - Aufgrund des Strömungsmusters und der daraus resultierenden Wellenbewegung - das Hoch über dem östlichen Europa "dagegen halten". Deutschland würde demnach zwischen den Fronten in einer südlichen Grundströmung verbleiben, teils warmes, teils neblig-trübes Wetter mit leicht wechselhaften Grundcharakter wäre demnach im Zeitraum zwischen dem 27./30. November am wahrscheinlichsten - umgangssprachlich auch als "Frontenfriedhof" bezeichnet. Somit reicht das Spektrum an Möglichkeiten von dynamischen und windigen Wetter bis hin zu ruhigem spät herbstlichen Wetter. Welche Varianten sind wahrscheinlicher? Die Kontrollläufe simulieren einheitlich einen für die Jahreszeit zu warmen Temperaturverlauf bis zum 29. November bei einer schwachen Niederschlagsausprägung. Zwischen dem 29./30. November zeigt sich dann ein Rückgang der Temperaturtendenz bei einem breiten Temperaturspektrum, welches sich am 30. November zwischen +0/+11 Grad und einem Mittelwert von +6/+7 Grad erstreckt. Im Niederschlagsverhalten zeigt sich eine leichte Zunahme der Aktivität. Der Blick auf Bodendruckstrukturen zeigt eine höhere Wahrscheinlichkeit für Tiefdruckaktivität über dem nördlichen Europa. Diese Wetterentwicklung bleibt Aufgrund der unterschiedlichsten Simulationen auch für die ersten Dezember-Tage spannend und reicht von kräftigen Windereignissen über erste Schnee- und Graupelschauer bis hin zu ruhigem Herbstwetter. Mehr dazu gegen 15:00 Uhr in einem neuen Wettertrend zum Wetter im Dezember.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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